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El Niño und La Niña

Das El Niño Phänomen ist ein Warmwasser-Ereignis in Südamerika.

Es entsteht eine Veränderung in der Meeresströmung im Pazifik im Bereich des Äquators.

Der Name El Niño kommt aus dem spanischen und bedeutet hier "das Christkind". Damit wird die Zeit bestimmt, in der das El Niño Phänomen in der Regel auftritt. Zur Weihnachtszeit. El Niño wird auch ENSO (El Niño-Southern Oscilliation) genannt.

Der Normalfall

Um das Phänomen des El Niño zu verstehen, muss man sich zuerst mit dem Normalfall der Wind- und Meereszirkulation in diesem Bereich vertraut machen.

Betrachtet wird der Pazifik im Bereich des Äquators. Im Westen (links) ist Indonesien, im Osten (rechts) die West Seite Südamerikas.

Pazifik

TUBS, CC BY-SA-3.0 verändert (nur Ausschnitt verwendet)

Von Ost nach West wehen die Passat Winde entlang des Äquators. Sie treiben das warme Wasser von der Küste Südamerikas in Richtung Indonesien.

Pazifik + Passatwinde der Südhalbkugel

TUBS, CC BY-SA-3.0 verändert (nur Ausschnitt verwendet + Passatwinde der Südhalbkugel eingezeichnet)

An der Küste Südamerikas steigt (durch das nun fehlende warme Wasser an der Oberfläche) kaltes Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche. Das Wasser des Ozeans bei Südamerika ist demnach kalt.

Wasserkreislauf an der Küste Südamerikas

Der Passat treibt das warme Wasser von Südamerika bis nach Indonesien, dort staut sich das Wasser an. Durch den kontinuierlichen Wind ist das Wasser bei Indonesien sehr warm und sogar der Meeresspiegel erhöht. Der Meeresspiegel bei Indonesien ist bis zu 40cm höher als der bei Südamerika.

Normalfall im Pazifik - Meeresdurchschnitt

Zusammengefasst: Der Passat Wind führt zu kaltem Wasser bei Südamerika und zu warmem Wasser bei Indonesien (und einem höheren Meeresspiegel).

Die Veränderung - El Niño

El Niño tritt auf, wenn die Passat-Winde aus irgendeinem Grund mal etwas schwächer wehen als regulär. Das vor Indonesien angestaute Wasser "schwappt" zurück. Viel warmes Wasser fließt zurück in Richtung Südamerika. Der Meeresspiegel ebnet sich.

El Niño-Phänomen im Pazifik - Meeresdurchschnitt

Auswirkungen des El Niño

Die Auswirkungen von El Niño sind vielfältig und auf einem Großteil der Erde zu spüren.

Durch das warme Wasser vor der Küste Südamerikas haben vor allem die örtlichen Fischer Probleme. Warmes Wasser ist ärmer an Nährstoffen als das sonst kalte Wasser. Deshalb gibt es während El Niño weniger Fische, die für die dortige Bevölkerung notwendig sind.

Weiterhin kommt es zu extremem Hochwasser in der Atacama durch viel Niederschlag. Ein Gebiet welches sonst so gut wie keinen Niederschlag hat. (Die Atacama ist die trockenste Wüste der Erde und liegt direkt an der Pazifik Küste Südamerikas.)

Insgesamt sieht man eine starke Verschiebung des sonstigen Niederschlags.

In Australien herrscht zu El Niño Zeiten Dürre.

Im Amazonas Gebiet kommt es zu Trockenheit, welche zu Waldbränden in den Randgebieten führen kann. Im Gegensatz dazu ist es eher feucht und kühl im Süden der USA.

Die Auswirkungen von El Niño sind sogar noch in Mitteleuropa spürbar. Sie zeigen sich durch mehr kältere und feuchtere Tage im Winter (zyklonale Tage).

La Niña

Das La Niña Phänomen ist eine Verstärkung des Normalfalls. Die Passatwinde sind stärker. Deshalb treiben sie das warme Oberflächenwasser vor Südamerika noch stärker in Richtung Indonesien. Dementsprechend strömt noch mehr kaltes Tiefenwasser an die Oberfläche. Das Wasser vor der Küste Südamerikas kühlt immer weiter ab.

La Niña im Pazifik - Meeresdurchschnitt

Auswirkungen von La Niña

Die Auswirkungen von La Niña sind nicht so ausgeprägt wie die von El Niño.

La Niña führt im Gegensatz zu El Niño zu starken Niederschlägen in Australien und insgesamt Südostasien. Diese Starkregen können zu Hochwasser und Erdrutschen führen.

In Südamerika hingegen kommt es zu so gut wie keinen Niederschlägen. Trockenheit ist die Folge.

In den USA begünstigt La Niña das Auftreten von Hurrikanen.

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Quellen


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