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Der Passatkreislauf

Der Passatkreislauf, ein Kreislauf von Winden, findet zwischen dem 30°N/S statt. Er ist prägend für das globale Klima.

Schaubild

Abb. 1: Der Passatkreislauf. Quelle: Eigene Abbildung nach Hepp, K./ Lamberty, M./ Sickinger, K. (2017): Geographie Baden-Württemberg. Abitur-Training, Hallbergmoos: Stark.

Abb. 1: Der Passatkreislauf. Quelle: Eigene Abbildung nach Hepp, K./ Lamberty, M./ Sickinger, K. (2017): Geographie Baden-Württemberg. Abitur-Training, Hallbergmoos: Stark.

So sieht das Schaubild zum Passatkreislauf aus. Auf der unteren Skala sind die Breitengrade und die Naturräume eingezeichnet. In der Mitte, bei 0°N/S am Äquator sieht man die ITC mit den hoch reichenden Wolken, dem Tief am Boden und dem Hoch in der Höhe. Vom Hoch strömen die Luftmassen polwärts und man sieht die Wege der einzelnen Passatwinde. Die graue gestrichelte Linie zeigt die Passatinversion und die flache Bewölkung.

Überblick

Grundsätzlich ist der Passatkreislauf ein Kreislauf von Winden, wie auch zum Beispiel das Land-Seewindsystem. Im Unterschied zum Land-Seewindsystem ist der Passatkreislauf nicht nur an eine Region gebunden, er tritt weltweit auf. Der Kreislauf setzt sich aus zwei Teilen zusammen, der ITC und den Passatwinden. In den verlinkten Artikeln werden beide Teile ausführlicher erklärt, in diesem Artikel geht es darum, wie sie sich zu dem Kreislauf zusammensetzen und was den Passatkreislauf ausmacht.

Bestandteile des Passatkreislaufs

Abb. 2: Innertropische Konvergenzzone. Ausschnitt von Abb. 1.

Abb. 2: Innertropische Konvergenzzone. Ausschnitt von Abb. 1.

Innertropische Konvergenzzone (ITC)

Die ITC ist der Ausgangspunkt des Passatkreislaufs, denn sie liegt am Äquator. Dort strahlt die Sonne besonders stark und kann viele Luftmassen erwärmen.

Diese steigen nach oben, kühlen sich dabei etwas ab und bilden Wolken. Aus diesen Wolken regnet es viel, deswegen findet man im Bereich der ITC Regenwälder.

Damit ein Windkreislauf entstehen kann, muss es überhaupt erst Wind geben. Und Wind, der eine Ausgleichsströmung zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten ist, braucht eben diese Druckgebiete. Sie sind Teil der ITC. In der Höhe entsteht ein Hoch, denn dort hin steigt die Luft auf. Von diesem Hoch geht der Antipassat aus, der Kreislauf "startet".

Am Boden steigt die Luft nach oben, sie "fehlt" dort, es entsteht ein Tief. Luft strömt zu Tiefdruckgebieten hin, also hat dieses Tief sozusagen eine Sogwirkung. Hier strömen die Passatwinde wieder zurück zu dem Ort, an dem der Kreislauf begann.

Passatwinde

Abb. 3: Passatwinde. Ausschnitt aus Abb. 1.

Abb. 3: Passatwinde. Ausschnitt aus Abb. 1.

Die aufgestiegene Luft strömt von dem Hoch der ITC weg, in Richtung der Pole. Diesen Höhenwind nennt man Antipassat. Der Antipassat kühlt sich nach und nach ab und sinkt bei etwa 30°N/S wieder zu Boden.

Teilweise sinkt die Luft auch schon vor dem 30°N/S ab, diesen Wind nennt man Urpassat.

Wenn der Antipassat beim 30°N/S zu Boden sinkt, bildet sich dort am Boden ein Hoch. Und weil Luft immer vom Hoch zum Tief strömt, strömt sie von diesem Hoch weg, hin zum Tief, dass sich am Boden der ITC gebildet hat. Dieser bodennahe Wind ist der Passatwind und der Kreislauf ist geschlossen.

Antipassat, Urpassat und Passat werden häufig der Einfachheit halber mit Passatwinde, also im Plural, zusammengefasst.

Ablenkung der Passatwinde

Abb. 4: Ablenkung von Passat und Antipassat in einem Schaubild. Quelle: Eigene Abbildung.

Abb. 4: Ablenkung von Passat und Antipassat in einem Schaubild. Quelle: Eigene Abbildung.

Die Passatwinde werden von der Corioliskraft beeinflusst und abgelenkt. Der Urpassat ist hier ein Sonderfall, mehr dazu im Artikel zu den Passatwinden. Auf der Abbildung kann man die Zirkulation von Antipassat und Passat erkennen und wie sie abgelenkt werden. Weil diese Ablenkung so stark ist, spricht man häufig nicht nur vom Passatwind, sondern vom Nordostpassat (NO-Passat) und dem Südostpassat (SO-Passat), je nach Halbkugel. Der Antipassat wird normalerweise nicht extra unterschieden.

Auswirkungen auf das Klima

Abb. 5: Afrika und seine Vegetation, ohne Bewölkung. Quelle: Pxhere , CC0 1.0 Public domain , Pxhere .

Abb. 5: Afrika und seine Vegetation, ohne Bewölkung. Quelle: Pxhere, CC0 1.0 Public domain, Pxhere.

Der Passatkreislauf ist eine globale Zirkulation, welche nicht nur einmal um die Erde reicht, sondern sich auch weit nach Nord und Süd erstreckt. Dementsprechend hat diese Zirkulation auch einen großen Einfluss auf das globale Klima. Besonders deutlich wird das am Beispiel Afrikas.

Dort, wo sich die ITC befindet, regnet es lange und ergiebig, dementsprechend befinden sich im Bereich der ITC häufig Regenwälder. Entfernt man sich jedoch vom Äquator, so wird es zunehmend trockener. Grund dafür ist der trockene und warme Antipassat. An den Stellen, wo er absinkt, gibt es kaum Niederschlag, es bilden sich Trockengebiete. Das wohl bekannteste Trockengebiet ist die Wendekreiswüste Sahara.

Zwischen den Wendekreisen und der ITC ist es in der Regel ebenfalls trockener, häufig findet man dort Steppenklimate. Das liegt an den Urpassaten. Diese ebenfalls trockenen Winde sinken ab und verhindern, dass die warme Luft vom Boden weit aufsteigen kann (siehe Passatinversion). Weil die warme Luft nicht weit aufsteigen kann, können sich auch keine hochreichenden Wolken bilden, aus welchen ergiebige Regenfälle fallen. Es bilden sich nur flache bis mittelhohe Quellwolken (Cumulus humilis oder Cumulus mediocris). Wie feucht es tatsächlich ist, hängt davon ab, ob der Passat über Wasserflächen weht. Wenn er das tut, kann er Wasserdampf aufnehmen und es regnet, wenn dieser Wasserdampf über dem Land ankommt.

Übungsaufgaben

Weitere Aufgaben zum Thema findest du im folgenden Aufgabenordner:
Aufgaben zu Winden und der globalen Zirkulation

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Artikel

Quellen

    • Abb. 1: Der Passatkreislauf. Eigene Abbildung nach Hepp, K./ Lamberty, M./ Sickinger, K. (2017): Geographie Baden-Württemberg. Abitur-Training, Hallbergmoos: Stark.
    • Abb. 2: Innertropische Konvergenzzone. Ausschnitt von Abb. 1, eigene Abbildung.
    • Abb. 3: Passatwinde. Ausschnitt aus Abb. 1, eigene Abbildung.
    • Abb. 4: Ablenkung von Passat und Antipassat in einem Schaubild. Quelle: Eigene Abbildung.
    • Abb. 5: Afrika und seine Vegetation, ohne Bewölkung. Pxhere.
    • Dienstleistungszentrum Rheinland-Pfalz: Urpassat.
    • Hepp, K./ Lamberty, M./ Sickinger, K. (2017): Geographie Baden-Württemberg. Abitur-Training. Hallbergmoos: Stark.

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