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6Merkstrategien für das Auswendiglernen

Das Auswendiglernen von Inhalten fällt uns manchmal so schwer, weil unser Kurzzeitgedächtnis nur begrenzt Informationen aufnehmen kann. Mit Merkstrategien lassen sich Informationen bündeln, anknüpfen oder vereinfachen, sodass das Lernen leichter fällt und Informationen langfristig gespeichert werden können.

Chunking

Versuche dir doch einmal die Zahlenreihe 24122012060120132412201206012013 zu merken.

Nicht so leicht, oder? Auffallend ist aber, dass dein Gehirn automatisch versucht Päckchen zu bilden und du dir so etwas merkst wie 24 12 20 12...24\ 12\ 20\ 12... Dein Gehirn bildet sogenannte "Chunks", also große Stückchen, womit sich die bloße Anzahl von Informationen reduziert.

Diese Chunks können beliebig groß sein, sollten aber sinnvoll eingeteilt werden. Eine Möglichkeit in diesem Fall:

Bild

Eine sehr geschickte Wahl von Chunks wäre die im Bild gezeigte. Die Zahlenreihe, die eben noch 16 Informationen enthielt, lässt sich auf 2 Informationen herunterbrechen.

MerkeChunking

Chunks müssen nicht immer mit Zahlen zusammenhängen. Informationen aller Art, wie auch Texte, können in Chunks (z.B. sinnvolle Abschnitte) gegliedert werden. Damit werden bestimmte Informationen miteinander assoziiert und sind leichter zu merken.

Eselsbrücken

Wahllose Informationen können durch Eselsbrücken miteinander assoziiert werden. Sehr bekannt ist diese:

Bild

Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel.

Die Anfangsbuchstaben verweisen hierbei auf die Bezeichnung dieser Planeten.

MerkeEselsbrücken

Eselsbrücken können alle möglichen Formen annehmen. Es müssen nicht nur Sätze sein, es können auch Lieder oder bildliche Darstellungen aus Informationen geknüpft werden.

Umgebung einbeziehen

Hast du schon einmal beim Lernen Musik gehört? Ist dir später beim Hören der Musik eingefallen, was du gelernt hast oder andersherum: Beim Denken an den Lerninhalt die Musik wieder eingefallen?

Unser Gehirn verknüpft alle Informationen. Das multisensorische Lernen beschäftigt sich genau mit dieser Theorie, dass alle Sinne involviert sind.

Je umfangreicher eine Situation oder Umgebung ausgeschmückt ist (vielleicht mit einem bestimmten Lied oder beim Rechnen einer Aufgabe trinkt man immer denselben Tee), desto mehr Informationen sind an das Gelernte verknüpft. Es gibt dann verschiedene Wege, auf den Lernstoff zurückzugreifen, was den Abruf sehr erleichtert.

MerkeUmgebung einbeziehen

Verschiedene Faktoren deiner Umgebung können sich mit dem Gelernten einbrennen:

  • Musik, ein bestimmtes Lied bei einer Lernaktivität

  • Eine Bewegung

  • Ein Bild, wie bei einem fotografischen Gedächtnis

  • Ein Geschmack, von einem Getränk o.Ä. welches du nebenher trinkst.

Unwesentliche Details

Manche Informationen können erweitert werden, um als viel zentraler gelernt zu werden, als eigentlich nötig.

Angenommen, du möchtest dir merken:

Deutschland stand an der Fußball-WM 2014 im Halbfinale.

Das kann man sich entweder als alleinige Information merken oder man erweitert sie mit einigen Details: Deutschland besiegte 2014 den Gastgeber Brasilien mit einem sagenhaften 7:1 und gewann das Finale gegen Argentinien, womit sie Weltmeister wurden.

Die Information, dass Deutschland im Halbfinale stand ist viel zentraler, da es auch eine logische Voraussetzung ist, dass Deutschland Weltmeister war.

MerkeUnwesentliche Details

Erweitere Informationen, die für sich alleine stehen. Solche Informationen sind wie Sackgassen in deinem Gehirn und an nichts anderes angeknüpft. Achte jedoch darauf, dass es nicht so viele Informationen sind, dass dein Lerngegenstand in den Hintergrund rückt.

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