Rechtschreibung

ä oder e?

1. Gleiche Aussprache: als kurzer (offener) Selbstlaut/Vokal [ɛ] „ä/e“ (d.h., der Selbstlaut ist eng mit dem folgenden Laut verbunden)

1.1. Ableitung von einer Grundform (Einzahl, Infinitiv, …)

-ä-

-e-

Äpfel, Kämme, sie lässt, du hältst, länger, … \\ (abgeleitet von: Apfel, Kamm, lassen, halten, lang, …)

Schnecken, Enten, es endet, schneller, … \\ (abgeleitet von: Schnecke, Ente, enden, schnell, …; nicht von einer Grundform mit a abgeleitet)

1.2. Verwandtschaft einer Grundform mit einer anderen Grundform

-ä-

-e-

Wäsche, Länge, kämmen, hängen, lächeln, Gebäck, ängstlich, Kästchen, Ärmel, ächzen … \\ (verwandt mit: waschen, lang, Kamm, Hang, lachen, backen, Angst, Kasten, Arm, ach!)

Ende, Ente, helfen, sperren, Becken, echt, Lerche, … \\ (keine Verwandtschaft mit einer Grundform

Dies ist der Normalfall.

1.3. Merkwörter, Sonderregelungen oder unklare Fälle

-ä-

-e-

Geländer, Lärche, ätzend, Lärm, … \\ (Lärche - Unterscheidung zu: Lerche; Lärm - alte, heute unklare Verwandtschaft zu: Alarm)

setzen, denken, aufwenden, stechen, messen, wecken, Henne, … \\ (trotz: Satz, Gedanke, Aufwand, Stachel, Maß, wach, Hahn, …)

Dies ist der Normalfall.

BeachteHinweise zur Schreibung von e statt ä

~ verwandte Grundform mit i: setzen - sitzen, ~ e/i-Wechsel beim Verb: stechen - du stichst, messen - du misst, ~ es unterscheidet sich noch mehr im Stamm: wach - wecken (ch/k), Maß - messen, Hahn - Henne (Länge/Kürze des Selbstlauts)

1.4. Selten: e und ä sind möglich

-ä-

-e-

aufwändig (zu: Aufwand), \\ Schänke (zu: Ausschank, Schankwirt)

aufwendig (zu: aufwenden),\\ Schenke (zu: ausschenken)

ai oder ei?

-ai-

-ei-

Kaiser, Mais, Saite …

Kleid, Reise, Kreis, Seite …

Dies ist der Normalfall.

Langer Selbstlaut: Doppelt geschrieben oder mit stummem h?

Doppelvokal

Saal, See, Aal, Moor, Seele, Boot, Saat, Waage, …

(!) nur bei a, e und o möglich, also nicht bei ä, i, ö, u, ü und y! Selbst bei Ableitung oder Verwandtschaft nicht: Säle, trotz: Saal; Bötchen, trotz: Boot; säen, trotz: Saat; abwägen, trotz: Waage.

Stummes h (Dehnungs-h, silbentrennendes h)

Ahnung, Sehsinn, Ohr, Lehm, Uhr, ihr …

Langer Selbstlaut: i oder ie?

-i-

-ie-

Maschine, Routine, Apfelsine, Kantine …

Chemie, Biene, Schiene, Niere …

Doppelte Darstellung des Mitlauts oder einfach? ck oder k, ss oder ß, tz oder z?

-ck-

-k-

Decke, Becken, stricken, necken, kleckern, bücken …

Küken, Laken, Schaukel, Schrank, Bank, schlank, Wolke, Gurke …

-ss-

-ß-

Wasser, Trasse, nass, Masse, Kasse, müssen …

Straße, Maße, heiß, Fleiß, Darß (Halbinsel) …

-tz-

-z-

Katze, Mütze, Pfütze, kratzen, schützen …

Brezel, Mieze, Schnauze, reizen, Herz, Kerze, ächzen, ganz …

Regel

Genau wie andere doppelt dargestellte Mitlaute (-ff-, -nn-, -ll-, -tt-, …) werden -ck-, -ss-, -tz- nur nach kurzem (offenen, mit dem Mitlaut eng verbundenen) Vokal gebraucht! -k-, -ß-, -z- dagegen in den anderen Fällen (nach langem Vokal, nach Diphthong und nach Konsonant). Sonderregelung bei -ß-: in Verbindung mit stimmlosen Konsonanten gibt es andere Schreibungen: -ps-, -bs-, -chs-, -x-, -ks- usw.


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