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Eine Erörterung verfassen

Hier erfährst du, welche Arten von Erörterungen es gibt, und wie du beim Schreiben einer Erörterung am besten vorgehst.

Was ist eine Erörterung?

In einer Erörterung setzt du dich argumentativ mit einem Thema auseinander. Du nimmst also zu einer Frage oder zu einem Problem Stellung. Dabei beleuchtest du das Thema von allen Seiten. In einer Erörterung versucht man den Leser durch starke Argumente von der eigenen Meinung zu überzeugen.  Dabei sind deine Argumente immer aus einer Behauptung, einer Begründung und einem Beispiel aufgebaut.

Arten von Erörterungen

Bei der Erörterung wird zwischen zwei großen Gruppen, nämlich zwischen der freien und der textgebundenen Erörterung, unterschieden. In der Schule hat man es in der Regel nur mit den textgebundenen Erörterungen, also Erörterungen, die an Texte bzw. Materialien gebunden sind, zu tun.

Man unterscheidet zwischen zwei Arten von text- oder materialgebundenen Erörterungen:

  1. Die lineare Erörterung: In der linearen Erörterung argumentierst du in nur eine Richtung. Das bedeutet, dass du dich für eine bestimmte Seite entscheidest. Die Gegenseite vernachlässigst du dabei. Aus der Anordnung von Argumenten vom weniger Wichtigen zum Wichtigsten ergibt sich am Schluss die persönliche Stellungnahme des Verfassers.

  2. Die dialektische Erörterung: Im Gegensatz zur linearen Erörterung betrachtest du bei der dialektischen Erörterung beide Seiten. Du arbeitest hier also mit Pro- und Contra-Argumenten. Darunter versteht man Argumente, die für bzw. gegen das Thema sprechen.

Diese zwei Arten beziehen sich im Grunde auf den Aufbau und der Vorgehensweise in der Erörterung. Es gibt jedoch noch einen Sonderfall der textgebundenen Erörterung: die literarische Erörterung. Näheres zur literarischen Erörterung erfährst du in einem anderen Artikel.

Vorbereitung einer Erörterung

Bevor du mit dem Schreiben deiner Erörterung beginnst, solltest du dich genügend vorbereiten. Denn dadurch erhält deine Argumentation erst einen roten Faden. Die Vorgehensweise bei der Vorbereitung einer Erörterung stellen wir dir hier kurz vor:

  • Bevor du mit der Vorbereitung deiner Erörterung beginnst, untersuchst du genau die Aufgabenstellung. Sie verrät dir das Thema und die Erörterungsart.

  • Zur Vorbereitung solltest du eine Stoffsammlung anlegen: In einer Stoffsammlung sammelst du zunächst alle Argumente, die dir zur Begründung der These/der Behauptung einfallen.

  • Im nächsten Schritt sortierst du die schlechten Argumente aus und ordnest die übrigen nach Wichtigkeit und Überzeugungskraft. Du kannst die Argumente zum Beispiel nach ihrer Stärke durchnummerieren.

  • Danach überlegst du dir zu jedem Argument mindestens eine Begründung und ein Beispiel.

  • Bevor du mit dem Schreiben beginnst, solltest du dir eine Gliederung anlegen.

  • Bei der linearen Erörterung ordnest du die Argumente aufsteigend an: das schwächste Argument zu Beginn, das stärkste zum Schluss. Bei einer dialektischen Erörterung wählst du für die Pro- und Contra-Seite gleich viele Argumente aus.

Aufbau einer Erörterung

Wie viele Aufsatzarten ist die Erörterung in EinleitungHauptteil und Schluss gegliedert.

Einleitung - Einführung in das Thema

Die Einleitung soll zum Hauptteil hinführen, das Interesse des Lesers wecken und ihn zum Weiterlesen animieren, ohne dabei die eigentlichen Argumente des Hauptteils inhaltlich vorwegzunehmen. Die Einleitung sollte knapp sein und muss sich auf einen Einleitungsgedanken beschränken. Als interessanten Einleitungsgedanken kannst du zum Beispiel eine provokative Frage, ein Zitat, einen Beitrag aus den Nachrichten oder ein Sprichwort verwenden. Im zweiten Schritt deiner Einleitung bereitest du den Leser auf deine Fragestellung vor. Das bedeutet, dass du das Thema kurz nennst und den Aufbau deiner Erörterung erläuterst.

Hauptteil - Das Herz der Erörterung

Zu Beginn deines Hauptteils machst du deutlich, welche Position du bei der Fragestellung vertrittst. Du formulierst also nun deine These (Behauptung), die du im Laufe deines Hauptteils mit Argumenten stützt.

Überzeugende Argumente sind die Grundlage deines Hauptteils. Argumente bestehen jeweils aus einer Behauptung, einer Begründung und mindestens einem Beispiel oder Beleg. Dabei wird zwischen verschiedenen Argumenttypen unterschieden, auf die weiter unten eingehen.

Wichtig ist außerdem die Anordnung deiner Argumente. In einer linearen Erörterung ordnest du deine Argumente aufsteigend an. Das bedeutet, dass dein schwächstes Argument am Anfang und dein stärkstes Argument am Ende steht.

Bei der dialektischen Erörterung trennst du im Hauptteil die Pro- von den Contra-Argumenten. Die Seite, die du selbst vertrittst, steht dabei an zweiter Stelle in deinem Hauptteil.

Schluss - Das runde Ende

Im Schluss fasst du deine Argumente knapp zusammen. Diesen Teil bezeichnest man deshalb auch als Fazit. Hier gibst du noch einmal knapp deine Argumente wieder und ziehst daraus deinen Schluss. Deine Meinung sollte hier unbedingt deutlich werden. Ein kreativer Ausblick bietet sich an dieser Stelle auch an.

Vorsicht: Vermeide den Fehler, im Schluss weitere Argumente zu nennen!

Argumenttypen

Argumente sind Begründungen mit einem bestimmten Aufbau, die du in argumentativen Texten wie der Erörterung findest. Sie sind immer aus einer Behauptung, einer Begründung und einem Beispiel aufgebaut.

Für die Begründung deiner These gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man bezeichnet sie als Argumenttypen. Dabei wird zwischen zwei Arten unterschieden: Die seriösen Argumenttypen belegen die Behauptung, die sie aufgestellt haben. Die sogenannten Scheinargumente geben wiederum keine belastbare Begründung ihrer These. Scheinargumente kommen vor allem in politischen Diskussionen vor. Sie dienen dazu, eine Behauptung ohne wirkliche Begründung durchzusetzen. Wir werden uns hier auf die seriösen Argumenttypen, die für die Erörterung relevant sind, konzentrieren.

Anhand der Behauptung "Hausaufgaben sind nicht sinnvoll und sollten deshalb abgeschafft werden", zeigen wir dir hier, was es mit den einzelnen Argumenttypen auf sich hat. Die Beispiele zeigen verschiedene Wege, die Behauptung zu begründen:

Argumenttyp

Erklärung

Beispiel für Argumenttyp

Erfahrungsargument

Beruht auf einer Erfahrung.

Nicht verallgemeinerbar, da

es durch ein entsprechendes

Argument (bzw. einer

entsprechenden Erfahrung)

eines anderen untergraben werden kann.

Mir haben die Hausaufgaben

nicht geholfen, da ich oft von

der Aufgabenstellung überfordert

war und es deshalb

vorgezogen habe, vor der

Schulstunde einfach schnell

beim Sitznachbarn

abzuschreiben.

Autoritätsargument

Man beruft sich hier auf eine

anerkannte Autorität, z.B. auf

einen Experten, einer

anerkannten Organisation

oder das Grundgesetz.

Der Landesschüler-

ausschuss der Stadt Berlin

erklärte die Abschaffung der

Hausaufgaben zu seiner

zentralen Forderung und

begründete damit, dass

sich viele Schüler*innen

inzwischen überfordert

fühlten, weil durch die

Hausaufgaben am Nach-

mittag kaum noch Zeit

bleibe, um in einem

Sportverein zu trainieren

oder um ein Instrument

zu lernen.

Faktenargument

Zieht wissenschaftliche Fakten

heran. Das heißt, es handelt

sich um nachgewiesene

Tatsachen, die den Vorteil haben,

überprüfbar zu sein.

Wissenschaftliche Studien

der vergangenen Jahrzehnte haben

mehrfach belegt, dass

Hausaufgaben kaum positive

Effekte auf die Lernleistung haben.

Normatives Argument

Stützt sich auf gesellschaftliche

Konventionen, Normen, Regeln;

diese können aber auch

umstritten sein.

Schülerinnen müssen Zeit

haben, um ihren Hobbys

nachzugehen und um sich

individuell entfalten und

entwickeln zu können.

Analogisierendes

Argument

Beruht auf einem Vergleich mit

einem ähnlichen Bereich. So wird

die Argumentation

nachvollziehbarer.

Dieser Vergleich hinkt jedoch manchmal.

Mit Hausaufgaben verhält

es sich wie mit dem

Tankrabatt. Viel Aufwand,

aber der Effekt bleibt aus.

Indirektes Argument

Das Argument der Gegenseite

wird angegriffen. Die eigene

These wird also gestützt, indem

die Gegenposition entkräftet wird.

Hausaufgaben gelten zwar

als Möglichkeit, den

Schulstoff zu wiederholen

und zu festigen. Geschieht

dies jedoch unter Zwang,

erzielt man keine Erfolge.

Formulierungshilfen für eine Erörterung

  1. Für die Einleitung: "Im Moment wird in den Medien heftig darüber diskutiert, ob …", "Jeden Tag liest man in der Zeitung, dass …", "Im Freundeskreis sprechen wir häufig darüber, dass …" "Überall wird gerade darüber diskutiert …" "Die Meinungen gehen auseinander. Die einen sagen …,die anderen sind der Ansicht, …", "Jeder kennt das Gefühl/die Situation ..."

  2. Für den Standpunkt: "Ich bin der Ansicht, dass…", "Ich befürworte …", "Ich bin klar gegen…", "Ich lehne … ab."

  3. Für den Hauptteil mit den Argumenten: "Zunächst einmal ist zu nennen, …", "Vor allem sollte man bedenken, …", "Dann darf man aber nicht vergessen, …", "Ein weiterer Punkt muss angeführt werden: …", "Darüber hinaus…", "Eng damit verknüpft ist…", "Nicht weniger wichtig ist…", "Ein wichtiger Punkt ist…", "Außerdem…", "Ein wichtiger Gesichtspunkt ist…", "Ähnlich sieht es aus mit…", "Nicht zuletzt muss man erwähnen…", "Man darf nicht vergessen, …", "Zu guter Letzt…", "Zum Schluss sei noch genannt, …", "Als letztes Argument möchte ich anführen, …"

  4. Für den Schluss: "Aus all dem ist doch deutlich geworden, dass …", "All das führt bei mir zu der Überzeugung, …", "Das alles spricht doch eindeutig dafür / dagegen, …", "Meiner Ansicht nach kann das alles nur bedeuten, …", "Somit ist als wichtiges Ergebnis festzuhalten: …"

Allgemeine Tipps für deine Erörterung

Hier findest du die wichtigsten Tipps für das Verfassen deiner Erörterung:

  • Nimm dir ausreichend Zeit für deine Stoffsammlung und Gliederung.

  • Achte auf eine klare Trennung von Einleitung, Hauptteil und Schluss!

  • Schreibe im Präsens!

  • Vermeide Umgangssprache und Füllwörter wie "quasi" und "halt" .

  • Formuliere abwechslungsreicher, indem du Konjunktionen wie "doch", "weil" oder "deswegen" benutzt.

  • Verwende Überleitungen zwischen den einzelnen Argumenten deiner Erörterung.

  • Vergiss bei den Argumenten nicht auch Beispiele einzubringen.

  • Achte auf Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung!

Beispiel einer linearen Erörterung

Lineare Erörterung Beispiel - Einleitung

Nicht so: Viele Lehrer*innen geben ihren Schüler*innen Hausaufgaben auf, aber öfters werden die Hausaufgaben nicht gemacht. Öfters hat man einfach kein Bock die langweiligen Hausaufgaben zu erledigen. Den Hobbys nachzugehen ist viel cooler. Es wird gesagt, dass Hausaufgaben leistungsfördernd seien und wichtig, um den gelernten Stoff zu wiederholen. Ich stelle mir hier die Frage, ob Hausaufgaben überhaupt sinnvoll sind.

  • Vermeide Umgangssprache und Wiederholungen!

  • Formuliere abwechslungsreicher, indem du zum Beispiel Konjunktionen verwendest.

  • Argumente haben in einer Einleitung nichts verloren!

  • In der Einleitung solltest du kurz den Aufbau deiner Erörterung erklären.

Sondern so: Als Schüler*in kennt jeder das Gefühl, nach einem stressigen Schultag nach Hause zu kommen und dann noch Hausaufgaben machen zu müssen. Die Hausaufgaben erscheinen einem an solchen Tagen oft lästig, und am liebsten würde man seinen Hobbys nachgehen oder sich einfach etwas ausruhen. Jedoch sollte man nicht vergessen, dass es wichtige Gründe dafür gibt, dass Hausaufgaben existieren. In dieser linearen Erörterung möchte ich aufzeigen, wie wichtig und sinnvoll Hausaufgaben trotz ihrer Unannehmlichkeiten sein können. Dafür werde ich ein paar Argumente, die für das Erteilen und Machen von Hausaufgaben sprechen, beleuchten.

Lineare Erörterung Beispiel - Hauptteil

Nicht so: Für das Geben der Hausaufgaben spricht, dass die Schüler*innen anhand der Hausaufgaben lernen, sich die Zeit besser einzuteilen. Auch helfen Hausaufgaben beim Wiederholen und Erkennen von Fehlern. Und Hausaufgaben können als Vorbereitung des Unterrichts dienen.

  • Bei der linearen Erörterung solltest du beachten, dass die Anordnung der Argumente aufsteigend ist: Das schwächste Argument steht am Anfang und das stärkste Argument am Ende!

  • Argumente sind immer aus einer Behauptung, einer Begründung und einem Beispiel aufgebaut.

  • Verwende (abwechslungsreiche) Überleitungen zwischen deinen Argumenten!

Sondern so: Zunächst einmal ist zu nennen, dass Hausaufgaben die Schüler*innen zur Selbständigkeit erziehen können. Die Schüler*innen lernen anhand der Hausaufgaben, sich die Zeit besser einzuteilen, indem sie selbst entscheiden, wann und wie sie ihre Freizeit nutzen wollen. Man hat durchaus die Möglichkeit sich nach der Schule erst einmal etwas auszuruhen und die Hausaufgaben erst abends oder an einem anderen Tag zu erledigen. Als Schüler*in wird man so also auch auf das spätere Arbeitsleben vorbereitet.

Darüber hinaus helfen Hausaufgaben bei der Vorbereitung des nächsten Unterrichts. Wenn man die Hausaufgaben für die Unterrichtsstunde erledigt hat, hat man sich intensiver mit dem Stoff beschäftigt und kommt so auch besser im Unterricht mit. Das heißt Hausaufgaben können die Grundlage einer besseren Mitarbeit bilden.

Als letztes Argument möchte ich die Hauptfunktion von Hausaufgaben anführen: Das Wiederholen des Lernstoffes. Hausaufgaben helfen beim Wiederholen des bereits Erlernten, indem man das theoretische Wissen nun auch praktisch anhand von Übungsaufgaben anwendet. Somit hilft das Erledigen von Hausaufgaben auch beim Erkennen von Wissenslücken und Fehlern. Die Fehler können durch das Machen von Hausaufgaben rechtzeitig verbessert und zum Beispiel in einer Klassenarbeit vermieden werden.

Lineare Erörterung Beispiel - Schluss

Nicht so: Am Ende kann man sagen, dass Hausaufgaben sehr wichtig sind und auch immer wichtig bleiben. Ich vertrete den Standpunkt, dass Hausaufgaben wichtig sind, da sie den Schülern auch eine Art Dis­zi­p­lin mitbringen.

  • Im Schluss sollten die wesentlichen Argumente noch kurz zusammengefasst werden.

  • Achtung: Argumente gehören nur in den Hauptteil!

Sondern so: Aus all dem ist deutlich geworden, dass Hausaufgaben sehr wohl sinnvoll und auch wichtig sind. Hausaufgaben können nämlich die Selbständigkeit der Schüler*innen fördern, einen Beitrag zur Vorbereitung des Unterrichts leisten und eine gute Wiederholung des Lernstoffes sein.

Beispiel einer dialektischen Erörterung

Dialektische Erörterung Beispiel - Einleitung

Nicht so: Viele Lehrer*innen geben ihren Schüler*innen Hausaufgaben auf, aber öfters werden die Hausaufgaben nicht gemacht. Öfters hat man einfach kein Bock die langweiligen Hausaufgaben zu erledigen. Den Hobbys nachzugehen ist viel cooler. Es wird gesagt, dass Hausaufgaben leistungsfördernd seien und wichtig, um den gelernten Stoff zu wiederholen. Ich stelle mir hier die Frage, ob Hausaufgaben überhaupt sinnvoll sind.

  • Vermeide Umgangssprache und Wiederholungen!

  • Formuliere abwechslungsreicher, indem du zum Beispiel Konjunktionen verwendest.

  • Argumente haben in einer Einleitung nichts verloren!

  • In der Einleitung solltest du kurz den Aufbau deiner Erörterung erklären.

Sondern so: Als Schüler*in kennt jeder das Gefühl, nach einem stressigen Schultag nach Hause zu kommen und dann noch Hausaufgaben machen zu müssen. Die Hausaufgaben erscheinen einem an solchen Tagen oft lästig, und am liebsten würde man seinen Hobbys nachgehen oder sich einfach etwas ausruhen. Außerdem stellt sich einem die Frage, wie sinnvoll Hausaufgaben denn in Wirklichkeit sind und ob es sich überhaupt lohnt, seine Zeit mit dem Erledigen von Hausaufgaben zu verschwenden. In dieser dialektischen Erörterung möchte ich dieser Frage auf den Grund gehen, indem ich die Sinnhaftigkeit von Hausaufgaben diskutiere. Zunächst werde ich auf die Gründe, die gegen das Erledigen von Hausaufgaben sprechen, eingehen. Nachdem ich die Contra-Argumente dargelegt habe, werde ich mich auf die Argumente, die die Zweckhaftigkeit von Hausaufgaben darlegen, konzentrieren.

Dialektische Erörterung Beispiel - Hauptteil

Nicht so: Gegen das Geben von Hausaufgaben spricht, dass Hausaufgaben den Schüler*innen viel an Freizeit nehmen. Außerdem kann es sein, dass Hausaufgaben zu Stress führen. Überhaupt ist es zweifelhaft, ob Hausaufgaben tatsächlich die Leistung steigern können. Für das Geben von Hausaufgaben spricht, dass die Schüler*innen anhand der Hausaufgaben lernen, sich die Zeit besser einzuteilen. Auch helfen Hausaufgaben beim Wiederholen und Erkennen von Fehlern. Und Hausaufgaben können als Vorbereitung des Unterrichts dienen.

  • Argumente sind immer aus einer Behauptung, einer Begründung und einem Beispiel aufgebaut.

  • Verwende (abwechslungsreiche) Überleitungen zwischen deinen Argumenten!

Sondern so: Zunächst einmal ist zu nennen, dass Hausaufgaben den Schüler*innen viel Freizeit rauben können. Oft kommt man nach der Schule erst am Nachmittag zu Hause an und je nachdem in welcher Klassenstufe man ist, kann es sein, dass man dann bis abends an den Hausaufgaben sitzt. So haben Schüler*innen kaum Zeit für den Sportverein oder um ein Instrument zu lernen. Außerdem werden viele Schüler*innen nicht nur zeitlich durch Hausaufgaben unter Druck gesetzt, sondern durch die inhaltliche Überforderung. Es kommt nicht selten vor, dass die Aufgabenstellung einer Hausaufgabe einfach nicht verstanden wird oder dass man in der letzten Schulstunde nicht so gut mitgekommen ist und deshalb die Aufgaben nicht bearbeiten kann. Vor allem leistungsschwächere Schüler*innen, bei denen auch die Eltern nicht helfen können, werden dadurch noch weiter benachteiligt und immer größerem Stress durch Hausaufgaben ausgesetzt. Ebenso sollte man bedenken, dass es zweifelhaft ist, ob Hausaufgaben tatsächlich eine leistungssteigernde Wirkung haben. So haben wissenschaftliche Studien der vergangenen Jahrzehnte belegt, dass Hausaufgaben kaum positive Effekte auf die Lernleistung haben. Der Lernerfolg hängt eben auch sehr von der einzelnen Person ab. Andererseits gibt es auch viele Argumente, die für Hausaufgaben sprechen. Ein wichtiger Punkt ist, dass Hausaufgaben die Schüler*innen zur Selbständigkeit erziehen können. Die Schüler*innen lernen anhand der Hausaufgaben, sich die Zeit besser einzuteilen, indem sie selbst entscheiden, wann und wie sie ihre Freizeit nutzen wollen. Man hat durchaus die Möglichkeit sich nach der Schule erst einmal etwas auszuruhen und die Hausaufgaben erst abends oder an einem anderen Tag zu erledigen. Als Schüler*in wird man so also auch auf das spätere Arbeitsleben vorbereitet.

Darüber hinaus helfen Hausaufgaben bei der Vorbereitung des nächsten Unterrichts. Wenn man die Hausaufgaben für die Unterrichtsstunde erledigt hat, hat man sich intensiver mit dem Stoff beschäftigt und kommt so auch besser im Unterricht mit. Das heißt Hausaufgaben können die Grundlage einer besseren Mitarbeit bilden.

Als letztes Argument möchte ich die Hauptfunktion von Hausaufgaben anführen: Das Wiederholen des Lernstoffes. Hausaufgaben helfen beim Wiederholen des bereits Erlernten, indem man das theoretische Wissen nun auch praktisch anhand von Übungsaufgaben anwendet. Somit hilft das Erledigen von Hausaufgaben auch beim Erkennen von Wissenslücken und Fehlern. Die Fehler können durch das Machen von Hausaufgaben rechtzeitig verbessert und zum Beispiel in einer Klassenarbeit vermieden werden.

Dialektische Erörterung Beispiel - Schluss

Nicht so: Ich bin der Meinung, dass  Hausaufgaben zwar sinnvoll sind, sie jedoch drastisch reduziert werden müssen. An langen Schultagen oder Wochenenden, sollte es keine Hausaufgaben geben, denn diese Zeit benötigt man, um sich zu regenerieren und sich auf die kommende Schulwoche vorzubereiten. Außerdem sehe ich Hausaufgaben schon als Möglichkeit den Schulstoff zu wiederholen, aber finde, dass man unter Zwang keine Erfolge erzielen kann.

  • Im Schluss sollten die wesentlichen Argumente noch kurz zusammengefasst werden.

  • Achtung: Argumente gehören nur in den Hauptteil!

Sondern so: Ich fasse meine wichtigsten Argumente nochmals zusammen: Einerseits können Hausaufgaben die Schüler*innen zeitlich und inhaltlich überfordern und die leistungssteigernde Wirkung von Hausaufgaben ist umstritten, aber andererseits sind Hausaufgaben dennoch eine gute Methode, um den Lernstoff zu wiederholen und zu festigen, den Schüler*innen ein gutes Zeitmanagement nahe zu bringen und den Unterricht gut vorzubereiten. All das führt bei mir zu der Überzeugung, dass Hausaufgaben durchaus sehr sinnvoll sind. Um jedoch eine Überförderung der Schüler*innen zu vermeiden, würde ich es befürworten, Hausaufgaben zu reduzieren, indem man zum Beispiel auf das Erteilen von Hausaufgaben an langen Schultagen verzichtet. Außerdem fände ich es sinnvoll verstärkt Hausaufgabenbetreuungen an Schulen anzubieten, sodass leistungsschwächere Schüler*innen die nötige Hilfestellung bekommen.

Quellen

    • Kaufmann, Nicole: Gut argumentiert! Schriftlich überzeugen, erörtern und Stellung nehmen, AOL-Verlag: 2015.

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