Plastik und seine Entstehung

In diesem Artikel wird näher auf die verschiedenen Arten von Plastik, deren Eigenschaften und Herstellung eingegangen.

Abb. 1: Plastik Pellets

Viele Produkte werden aus Kunststoff hergestellt, z. B. Spielzeuge, Elektrogeräte, Kleidungsstücke. Die Produkte haben je nach Zweck unterschiedliche Eigenschaften. Für eine Plastikflasche ist es zum Beispiel wichtig, dass sie bruchfest ist, eine Regenjacke muss wasserfest sein, ein Laptop-Gehäuse muss widerstandsfähig sein.

Welche Sorten von Plastik gibt es?

Kunststoffe lassen sich in drei Hauptgruppen einteilen, die nach ihren unterschiedlichen Eigenschaften benannt sind:

PET-Flaschen

1) Thermoplaste können sehr häufig wieder eingeschmolzen und neu geformt werden, z.B. PET-Flaschen

Feuerwehrhelm

2) Duroplaste sind formbeständig auch bei Hitze und sollen stabil sein und lange halten, z.B. Feuerwehrhelme

Gummibänder

3) Elastomere sind elastisch, z.B. Gummiringe

Bekannte, moderne Kunststoffe:

Beispiel PET

PET (Polyesterterephtalat)

  • Verwendet zur Herstellung von Kunstoffflaschen, Folien und Textilfasern

  • Unter anderem knitterfest, reisfest und eine geringe Wasseraufnahme

Beispiel PP

PP (Polypropylen)

  • Verwendet um flexible Verpackungen herzustellen

  • härter und wärmebeständiger als Polyethylen

Beispiel PE

PE (Polyethylen)

  • Der am häufigsten verwendete (Standard)-Kunstoff

  • gute chemische Beständigkeit, elektrische Isolationsfähigkeit

Beispiel PVC

PVC (Polyvynilchlorid)

  • Verwendet um Fensterprofilen, Rohren und Schallplatten herzustellen

  • enthält Weichmacher und kann zu einem elastischen Verhalten des Materials führen

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PS (Polystyrol)

  • Auch bekannt als Styropor

  • beständig gegen Wassereinwirkung, verrotet jedoch bei Lichteinwirkung

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PU (Polyurethan)

  • Kann eine variable Dichte besitzen

  • Können zu Formmassen für ein Herstellungsverfahren von Kunstoffen verwendet werden

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PLA (Polylactid)

  • geeignet für Verpackung kurzlebiger güter

  • kann bei Wärmezufuhr verformt werden

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PES (Polyesterfaserstoffe)

  • Verwendet zur Herstellung von Kunstfasern, Harzen, Lacken

  • kann zu einem Hochleistungskuntstoff gemacht werden

Wie entsteht Plastik?

Erdöl

Kunststoffe kommen nicht einfach so in der Natur vor wie etwa das Holz vom Baum. Sie werden in Fabriken aus verschiedenen Zutaten zusammengesetzt. So entstehen aus kleinen Molekülen (Monomere) größere Moleküle (Polymere) mit den gewünschten Eigenschaften des jeweiligen Kunststoffs. Für jede Plastik-Sorte gibt es ein eigenes Rezept, das festlegt, welche Ausgangsstoffe unter welcher Temperatur und wie viel Druck zusammengemischt werden. Meistens ist Erdöl die Hauptzutat, oder Stoffe, die aus Erdöl gewonnen werden.

Es gibt aber auch Bioplastik, das aus nachwachsenden Rohstoffen gemacht wird – dafür wird zum Beispiel Zucker in seine Einzelteile zerlegt und neu wieder zusammen gebaut.

Außerdem kann man Plastik auch ziemlich gut recyceln, das heißt, dass aus Plastikabfall wieder neue Kunststoffe gemacht werden. Allerdings beträgt der Anteil an recyceltem Plastik bei der Herstellung neuer Kunststoffe bisher nur gut 12 %.

Wofür ist Plastik gut?

Kunststoffe sind sehr vielseitig. Je nach Einsatzzweck kann man inzwischen viele gewünschte Eigenschaften herstellen:

  • Es kann hart, bruchfest und dauerhaft sein.

  • Andere Plastiksorten sind dagegen weich, formbar und elastisch.

  • Es kann hitzebeständig sein, wasserfest und beständig gegenüber Chemikalien.

  • Im Vergleich zu anderen Rohstoffen ist es sehr leicht.

  • Ein wichtiges Argument ist oft der Preis: Plastik kann oft sehr billig produziert werden. Im Vergleich zu anderen Materialien braucht es manchmal weniger Energie in der Herstellung.

Für manchen Bereiche ist Plastik der beste verfügbare Werkstoff. Wenn Produkte wirklich nur einmal verwendbar sein sollen (z.B. bei Medizinprodukten), ist Kunststoff oft günstiger für den Geldbeutel oder für die Umwelt.

Chirurgie

An anderen Stellen helfen Plastikprodukte mit bestimmten Eigenschaften, die Umwelt zu schützen: Mehrweg-Flaschen aus PET sind z.B. leichter als Glasflaschen und verbrauchen daher weniger Energie beim Transport.

Auch für den dauerhaften Einsatz kann Plastik die bessere Option sein: weil es z.B. weniger Energie braucht, Rohre aus Kunststoff herzustellen als aus Metall, ist hier die Plastikvariante besser für die Umwelt.

Wofür ist Plastik nicht gut?

Die Nachteile von Plastik liegen vor allem in der Herstellung und Entsorgung.

Erdöl als Rohstoff ist nicht regenerierbar, d.h. er steht nicht unbegrenzt zur Verfügung. Solange Plastik nicht komplett recycelt werden kann, gehen hier Rohstoffe für immer verloren. Auch für Biokunststoffe benötigt man Ressourcen, die irgendwo herkommen müssen – dafür braucht man Flächen, für den Anbau wird Energie aufgewendet und manche Anbauweisen schaden der Umwelt.

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Wenn Plastik nach dem Verbrauch in die Umwelt gelangt, leiden darunter Tiere und Böden. Kleine Plastikpartikel gelangen in die Nahrungskette. Wenn Plastikmüll sich zersetzt oder verbrannt wird, gelangen Giftstoffe in Luft und Böden. Mehr dazu liest du im Artikel Plastik in der Umwelt.

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Quellen


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