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Konfidenzintervalle

Die Trefferwahrscheinlichkeit p für ein bestimmtes Ereignis ist unbekannt. Um einen Schätzwert für p zu bekommen, wird aus der zugrunde liegenden Gesamtheit eine Stichprobe vom Umfang n gezogen und die relative Trefferwahrscheinlichkeit h=Xn bestimmt. h ist ein Schätzwert für p.

Konfidenzellipse

Konfidenzellipse

Schluss von der Stichprobe auf die Gesamtheit

Der wahre Wert p für die Wahrscheinlichkeit (z. B. Fehlerwahrscheinlichkeit einer Maschine) ist unbekannt.

Die Wahrscheinlichkeit p soll durch den prozentualen Anteil Xn in einer Stichprobe der Größe n abgeschätzt werden.

Aus der Stichprobe wird der Wert des prozentualen Anteils Xn bestimmt. Dieser Wert ist ein erster Schätzwert für die unbekannte Wahrscheinlichkeit p.

Zur Eingrenzung des wahren Wertes für p bildet man ein Intervall um Xn herum (dessen Mitte Xn ist), welches p enthalten soll.

Abhängig von der gewünschten Sicherheitswahrscheinlichkeit γ (Vertrauensniveau), mit der das Intervall p überdecken soll, wird die Intervallgröße berechnet.

MerkeKonfidenzintervall

Konfidenzintervall: |Xnp|cσn

Die Berechnung der Intervallgrenzen erfolgt durch Lösung der Ungleichung.

(Eine Tabelle mit den Werten von c befindet sich im Artikel Prognoseintervalle.)

Näherungsverfahren zur Bestimmung von Konfidenzintervallen

Das Rechenverfahren zur Bestimmung von Konfidenzintervallen ist recht aufwendig.

Deshalb wird ein Näherungsverfahren eingesetzt.

Für 0,3h0,7 kann p unter der Wurzel durch h ersetzt werden.

|Xnp|cp(1p)n|hp|ch(1h)n

Mit den Zahlen aus dem Musterbeispiel h=0,09 und n=400,c=1,96 folgt dann:

|0,09p|1,960,09(10,09)400

|0,09p|0,0280p10,0620p20,1180[0,0620;0,1180]

Bei exakter Rechnung liegt p im Intervall [0,0657;0,1221], bei der Näherungslösung liegt p im Intervall [0,0620;0,1180], also nur geringfügig anders.

Wahl eines genügend großen Stichprobenumfangs

Der Anteil in der Stichprobe soll sich vom Anteil in der Gesamtheit um höchsten den Wert d2 unterscheiden. Wie groß muss die Stichprobe sein?

Was wir haben wollen, ist |Xnp|d2.

Wir wissen |Xnp|cσn

Wenn also

cσnd2

ist, muss auch die gesuchte Ungleichung |Xnp|d2 gelten.

Die Ungleichung cσnd2 wird nach n aufgelöst (siehe Musterbeispiel).

Näherungslösung für die Wahl eines genügend großen Stichprobenumfangs

Für das Konfidenzintervall gilt: |Xnp|cσn

Für die Länge l des Konfidenzintervalls gilt:

l2cp(1p)n

Das Produkt p(1p) wird für p=0,5 am größten.

Dann gilt:

l2cp(1p)n2c14n

Diese Länge l soll höchstens gleich d sein, d. h. die Länge des Konfidenzintervalls ist dann gleich d.

2c14ndnc2d2

Für das Musterbeispiel "Wahl eines genügend großen Stichprobenumfangs" ergibt sich dann folgende Näherung:

Es ist d2=0,01d=20,01=0,02 und c=3.

nc2d2

Setze d=0,02 und c=3 ein.

320,022
22500

Bei der genauen Rechnung im Musterbeispiel "Wahl eines genügend großen Stichprobenumfangs" erhielt man n21600. Im Vergleich dazu die mit geringerem Rechenaufwand ermittelte Näherungslösung n22500.

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