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Experimentelle Hinweise auf erbbedingtes Verhalten

Erbbedingtes Verhalten ist angeboren. Das bedeutet, dass es sich im Laufe der Stammesgeschichte entwickelt hat und die Informationen dazu auf der Erbinformation gespeichert sind.

Angeborene Verhaltensweisen sind überlebenswichtig, deshalb müssen sie ohne Einfluss der Umwelt direkt nach der Geburt vorhanden sein. Oft wird dieses Verhalten aber nur selten im Leben gebraucht (z.B. Schlüpfen eines Küken).

Untersuchungen beim Menschen

Erbbedingtes Verhalten bei Menschen zu erforschen, ist deutlich schwieriger als bei Tieren. Dennoch gibt es einige Experimente, die versucht haben angeborene Verhaltensweisen aufzudecken.

Kaspar-Hauser-Versuch

Diese Versuche beruhen auf Isolation. Das bedeutet, dass ein Individuum ohne Artgenossen aufgezogen wird und damit völligen Erfahrungsentzug erfährt. Wird dann eine spezifische Verhaltensweise gezeigt, so ist diese angeboren.

Beispiele:

  • Tauben: Flugfähigkeit

  • Eichhörnchen: Nüsse vergraben

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Beim Mensch und anderen sozial lebenden Tieren sind solche Experimente allerdings verboten. Grund dafür sind schwere psychische Schäden, die daraus resultieren.

Taub-blind Geborene

Wie Individuen in Isolation sind auch taub-blind Geborene von den Einflüssen der Umwelt abgegrenzt. Durch Versuche mit diesen Kindern fand man heraus, dass der Greifreflex, Weinen, Lachen, Wut, Freude und das Arme heben bei Erfolg angeboren sein müssen.

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Neugeborene

Beobachtet man Neugeborene, so lächeln diese schon von Beginn an. Lachen allerdings tritt erst später auf und muss daher eine erlernte Verhaltensweise sein.

Kulturenvergleich

Vergleicht man verschiedene Kulturen, so ist die Mimik der unterschiedlichen Völker oft gleich.

Beispielsweise der Augengruß oder auch unterwürfiges Verhalten gegenüber Ranghöheren.

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Vergleich Tier & Mensch

Auch beim Vergleich mit den Tieren treten einige homologe Verhaltensweisen auf. Diese sind auf gemeinsame Gene zurückzuführen, die z.B. Drohgebärden oder Mimik bei Emotionen prägen.

Familienanalyse

Auch Zwillinge, die verschieden aufgewachsen sind, können gut als Vergleich in Zwillingsforschungen verwendet werden.

Züchtungsexperimente

Durch verschiedene Kreuzungen in der Züchtung können häufig erbbedingte Verhaltensweise nachgewiesen werden.

Gentechnik

Ein Genetiker kann außerdem bestimmte Gene ausschalten, die für Verhalten bestimmend sind und damit nachweisen, welche Verhaltensausprägungen wirklich genetisch veranlagt sind.

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Quellen


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