1Einführung
Tröpfchenbewässerung ist eine Bewässerungstechnik, mit der durch ein verzweigtes Rohr- bzw. Schlauchsystem geringe Wassermengen in definierter Zeit direkt an die Pflanzen gebracht werden.
Vorteile
Verdunstungsverlust wird minimiert
keine Benetzung des Laubes (beugt Pilzerkrankungen vor)
Nährstoffe können direkt über das System verabreicht werden
sie ist bequem: einmal installiert, wird das Wasser direkt zu den Pflanzen transportiert
Das vorgestellte, einfache Bewässerungssystem besteht aus Wasserbehälter, Filter, Verteilerrohren und Tropfschläuchen.
Jeder Bewässerungsstrang lässt sich separat öffnen und schließen, wodurch die beabsichtigte Bewässerung (z.B. eine Stunde pro Tag) „halbautomatisch“ erfolgen kann.
Im Winter müssen der Wasserbehälter entleert und die Schläuche aufgedreht werden, damit das Wasser abfließen kann.
Wasserzufuhr
Da das System die Schwerkraft bzw. den Eigendruck des Wassers nutzt, muss der Behälter erhöht stehen und so positioniert werden, dass eine materialsparende Leitungsführung ermöglicht wird. Grundsätzlich kann eine Tröpfchenbewässerung mit jeder Art der Wasserzufuhr verbunden werden: mit einer Frischwasserleitung – dann aber mit vorgeschaltetem Druckminderer – oder auch einer Zisterne mit angeschlossener Pumpe.
Wasserleitungen
Die vorgestellte Anlage ist zur Demonstration mit zwei unterschiedlichen Leitungssystemen ausgestattet: zum einen mit den 8mm-Schläuchen mit Tropflöchern (NetafimTM) und zum anderen mit 16mm-Rohren mit Tropfern (Rainbird®). Der Unterschied liegt vor allem in der Wassermenge, die zu den Pflanzen gebracht wird. Bei Netafim sind es pro Öffnung 2 l pro Stunde, bei Rainbird 4 l pro Stunde. Je nach Wasserbedarf oder Dichte der Bepflanzung empfiehlt sich eher das eine oder das andere System, die sich ansonsten aber sehr ähnlich sind.
Material
Das benötigte Material und Werkzeug ist bei jedem Schritt einzeln aufgeführt. Die Kosten der vorgestellten Anlage liegen bei etwa 100 Euro.
Quelle:
Große Teile dieses Kurses inkl. der Skizzen sind übernommen aus: Severin Halder, Dörte Martens, Gerda Münnich, Andrea Lassalle, Thomas Aenis, Eckhard Schäfer (Hrsg.): "Wissen wuchern lassen", AG Spak, 2014.