Definition von Cluster
Ein sehr bekanntes Beispiel für ein Cluster wäre das Silicon Valley in Kalifornien (USA). Es gilt weltweit als einer der wichtigsten Standorte der IT und Hightech-Industrie.
Wie ein Cluster konkret aussieht, ist sehr unterschiedlich. Allgemein kann man aber sagen, dass es ein lokaler Zusammenschluss aus Unternehmen mit anderen Institutionen wie Universitäten, Forschungseinrichtungen, Krankenhäusern, verschiedenen Dienstleistern und Zulieferern ist.
Auch die Größe eines Clusters kann sehr stark variieren. Von einem sehr kleinen Cluster mit nur um die 50 Beschäftigten und einer handvoll Firmen bis hin zu sehr großen Cluster wie dem Silicon Valley mit über 1 Mio Beschäftigten.
Dimensionen eines Clusters
Vertikale Dimension/ Produktionscluster
Räumliche Ballung von Unternehmen entlang einer Wertschöpfungskette.
Es liegt also eine Zulieferer-Abnehmer-Beziehung vor.
z.B. Ballung von Unternehmen, bei denen ein Unternehmen Schrauben produziert und ein anderes diese in einem Elektromotor verarbeitet. Der Elektromotor wird wiederum von einem weiteren Unternehmen in der Nähe zusammen mit anderen Komponenten zu einem Auto zusammengesetzt.
Horizontale Dimension/ Wissenscluster
Räumliche Ballung von Unternehmen die identische/ähnliche Technologie verwenden. Sie befinden sich auf derselben Wertschöpfungsstufe innerhalb der Wertschöpfungskette.
z.B. mehrere Anbieter einer Produktkomponente wie beispielsweise verschiedener Reifen (Für PKWs, Fahrräder, Flugzeuge, etc.)
Wie und wo entstehen Cluster?
Cluster entstehen meist aus einer Art Ursprungsimpuls heraus. Beispiele für einen Ursprungsimpuls ist z.B. die Lage an Wasser, wie an einem Fluss oder dem Meer, was den Transport schwerer Güter sehr erleichtert. Bei vorhandener weiterer Infrastruktur, wie einem Hafen, wird der Ursprungsimpuls der Lage weiter verstärkt. Ein weiterer Ursprungsimpuls könnte ein regionales Rohstoffvorkommen wie Kohle sein, bei dem es sich anbietet, dort eine Kohleindustrie aufzubauen. Aber auch innovative Einzelpersonen/Unternehmen können einen Ursprungsimpuls darstellen.
Vorteile von Clustern
Mehr: Effizienz - Produktivität - Innovation - Wettbewerbsfähigkeit
Cluster können viele Vorteile mit sich bringen. Die meisten Vorteile ergeben sich aus dem sogenannten knowledge spillover. Knowledge spillover meint die Weitergabe und das Teilen von Wissen, Informationen oder auch Technologien. Durch diese branchenübergreifende Zusammenarbeit ergibt sich eine höhere Produktivität der einzelnen Unternehmen. Sie sind innovativer, wodurch sich im Idealfall ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöht.
Ein lokaler Zusammenschluss von Unternehmen kann potentielle Investoren "anlocken". Auch die Gründung neuer Unternehmen vor Ort wird erleichtert, da potentielle neue Nischenprodukte leichter entdeckt werden können.
Es könnte ein Wirtschaftsstandort entstehen, der auch für die Region insgesamt viele Vorteile bringen kann. In Form von Arbeitsplätzen, wirtschaftlichem Aufschwung der ganzen Region, neue Infrastruktur, Ansiedelung von kulturellem Angebot, etc.
Mögliche Nachteile und Kritik von Clustern
Durch die Anhäufung von vielen Unternehmen an einem Ort können jedoch auch Probleme entstehen. Insgesamt erhöht sich dadurch die Nachfrage nach Büroräumen, Lagerflächen, Wohnungen etc. Dementsprechend können sich die Preise vor Ort erhöhen. Sowohl für die Unternehmen selbst aber auch für Privatleute die dort schon leben oder aufgrund des Arbeitsplatzes zuziehen.
Ein weiteres Problem von Clustern könnte durch den anhaltenden Wettbewerb zwischen den verschiedenen Unternehmen entstehen. Dieser Wettbewerb wird mit als Vorteil von Clustern gesehen, weil durch ihn immer neue Ideen und Innovationen entstehen können. Doch ein Nachteil dieses Wettbewerbs könnte das gegenseitige Abwerben von Arbeitskräften sein. Dies könnte den Preiswettbewerb untereinander noch weiter verstärken.
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Artikel
Quellen
- Cernavin, O. (Hg.), Führ, M., Kaltenbach, M., Thießen, F. (2005): Cluster und Wettbewerbsfähigkeit von Regionen. Erfolgsfaktoren regionaler Wirtschaftsentwicklung (= Volkswirtschaftliche Schriften 543). Berlin.
- Farhauer, O.; Kröll, A. (2014): Standorttheorien. Regional- und Stadtökonomik in Theorie und Praxis. 2., durchgeseh. u. korr. Aufl. 2014. Wiesbaden: Gabler.
- Freytag, T., Gebhardt, H., Gerhard, U., Wastl-Walter, D. (2016): Humangeographie kompakt. Berlin, Heidelberg.
- Silicon Valley: https://de.wikipedia.org/wiki/Silicon_Valley
- Bilder: Eigene Darstellungen