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Althochdeutsche Dichtung - Lerne hier Zaubersprüche!

Die Althochdeutsche Dichtung (um 750 - 1050) ist eine wichtige Epoche in der (Literatur-)Geschichte.

Lerne hier den geschichtlichen Hintergrund, die literarischen Merkmale und bekannte Werke wie das Hildebrandslied und den Heliand kennen!

Althochdeutsche Dichtung - die Epoche kurz vorgestellt

Die althochdeutschen Schriften waren vor allem für die Menschen des Mittelalters bestimmt, die kein Latein konnten. Literatur wurde damals in erster Linie mündlich überliefert und konnte durch Vorlesen auch den Analphabeten mitgeteilt werden.

Der Heliand, eines der bekanntesten Werke aus jener Zeit, beruht sowohl auf den alten germanischen Heldenvorstellungen als auch auf der Geschichte des Heilands im Neuen Testament.

Zeitstrahl der literarischen Epochen

Zeitstrahl der literarischen Epochen

Historischer Hintergrund

Frankenreich 768-811

Die Eroberungen Karls des Großen

Die Epoche der althochdeutschen Dichtung ist geprägt von den Eroberungen der Franken. Vom 5. bis zum 9. Jahrhundert unterwerfen sie ganz Westeuropa und bekehren die dort heimischen germanischen heidnischen Stämme zum Christentum. Dabei werden heidnische Vorstellungen mit Gewalt unterdrückt oder an das Christentum angepasst.

Unter Karl dem Großen (768-814) ist das Frankenreich am größten. Seine Nachfahren, die Ottonen, teilen das neu eroberte Gebiet unter sich auf. Diese Stämme bilden im 10. Jahrhundert ein deutschsprachiges Reich.

Literarische Merkmale und Entwicklungen

Glosse

Glossae in Hieremiam

Aufgrund der vielen unterschiedlichen Dialekte, die von den Stämmen im Frankenreich gesprochen werden, wird Latein als amtliche Verkehrs- und Hochsprache zur Kommunikation untereinander eingeführt.

Literatur und Schriften sind an Klöster gebunden. Dabei handelt es sich vor allem um Texte von Geistlichen für Geistliche oder um Schriften, die der Verbreitung des Christentums dienen (Missionierung).

Karl der Große fördert den schriftlichen Gebrauch des Deutschen und eine minimale (religiöse) Bildung des Volkes. So gibt es volkssprachliche Übersetzungen und Glossare (Wörterverzeichnisse), die lateinische religiöse Schriften, wie Psalmen und Gebete, zugänglicher machen sollen. Diese sind allerdings nicht in einer einheitlichen Sprache verfasst, sondern in den Dialekten der verschiedenen Volksstämme.

Abgesehen von diesen Prosatexten werden auch Heldenlieder oder politische und religiöse Dichtung in Versen verfasst.

Die Epoche althochdeutscher Dichtung ist außerdem dadurch gekennzeichnet, dass der Stabreim als dominante Reimform allmählich durch den im Latein üblichen Endreim abgelöst wurde.

Die wichtigsten Althochdeutschen Textsorten waren also:

  • Zaubersprüche,

  • Gebete,

  • Segenssprüche,

  • Übersetzungen von Teilen der Bibel,

  • aber auch Heldenlieder und Preisgedichte.

Beispiele für Autoren und Texte

Wessobrunner Gebet

  • Merseburger Zaubersprüche (vor 750) \rightarrow Anrufung germanischer Götter zur Abwehr von Schaden

  • Wessobrunner Gebet (zw. 770-790) \rightarrow germanischer Schöpfungsmythos

  • Hildebrandslied (um 800) \rightarrow Heldenlied über Hildebrand und seinen Sohn Hadubrand

  • Der Heliand (um 830) \rightarrow Wiedergabe eines Evangeliums

  • Otfrid von Weißenburg: Evangelienbuch (zw. 863-871) \rightarrow Wiedergabe der vier Evangelien

Die nächste Epoche der deutschen Literatur ist die Mittelhochdeutsche Dichtung (um 1050-1350).

Quellen


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