Nichts hält ewig.
Geht ein Teil kaputt, müssen wir meist ein neues kaufen, weil sich das alte nicht reparieren lässt.
Oft sind nur Kleinigkeiten defekt, die eigentlich leicht repariert oder ausgetauscht werden könnten. Aber es ist heute nicht mehr selbstverständlich, dass man Dinge reparieren kann. - Ein Beispiel sind Smartphones und Tablets mit fest verbauten Akkus, die sich nicht austauschen lassen. - In vielen Fällen sind für die Reparatur auch Fachwissen und / oder Spezialwerkzeuge erforderlich.
In unserer Wegwerfgesellschaft sind die fürs Reparieren nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten teilweise verloren gegangen. Die wenigsten von uns kennen noch Mitmenschen, die uns etwas „mal schnell reparieren“ könnten. - Eine Möglichkeit, etwas reparieren zu lassen, bietet das Repair Cafe . - Im Repair Café lernen Menschen auch, dass Reparieren viel Spaß macht und relativ einfach ist.
Konzerne produzieren ständig neue Waren, die schnell kaputt gehen und schwer zu reparieren sind. Sie landen im Müll und werden durch neue Dinge ersetzt.
Je kürzer die Haltbarkeit, desto mehr Müll entsteht und desto mehr muss produziert werden.
Je länger ein Gegenstand genutzt wird, desto besser also für Umwelt und Klima. Kann ein Teil repariert werden, verlängert sich die Nutzungsdauer nochmal zusätzlich.
Es ist aber nicht unbedingt im Sinne der Hersteller, wenn diese lange halten, denn die Firmen wollen ja so viele Produkte wie möglich verkaufen. Manche Hersteller sorgen deshalb absichtlich für eine begrenzte Lebensdauer ihrer Produkte. (Der Begriff dafür ist “geplante Obsoleszenz”.) - Ständiges Wachstum ist ohne geplante Obsoleszenz nicht möglich.
In einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft - wie unserer - wird die Zeit zwischen Kauf und Austausch immer kürzer. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist es deshalb wichtig den Kreislauf von Wegwerfen und Neukaufen zu unterbrechen.
Da geplante Obsoleszenz natürlich alles andere als nachhaltig ist, solltest du dagegen Widerstand leisten. Eine Möglichkeit ist, schon beim Einkauf auf Langlebigkeit zu achten.
Langlebige Produkte bestehen aus belastbaren Materialien, sind hochwertig verarbeitet und reparabel. Deshalb erfordert ihre Herstellung technisches Wissen und besondere handwerkliche Fähigkeiten.
„Verbraucher haben kaum die Möglichkeit, sich bewusst für langlebige Produkte zu entscheiden. Zuverlässige Informationen zur Haltbarkeit und Lebensdauer von Produkten fehlen bislang noch“, so Müller (Konsumentenfragen).
Meistens ist der Anschaffungspreis die alleinige Information, die Verbrauchern zur Verfügung steht, daher greifen sie häufig zum billigsten Produkt und zahlen am Ende drauf.
Seit einiger Zeit wird versucht, ein Siegel für Langlebigkeit zu etablieren. Durch den Kauf eines Produkts, das mit dem Siegel „Langlebig“ gekennzeichnet ist, trägst du dazu bei, die Ressourcen unseres Planeten zu schonen.
Leider sind bisher nur wenige Produkte mit dem Siegel „Langlebig“ gekennzeichnet. -
Eine andere Möglichkeit ist, beim Einkaufen bewusst typische Fallen zu umgehen. Welche das sind, findest du in den 17 Tipps gegen geplante Obsoleszenz.
Für die Lebensdauer eines Produktes ist ein rücksichtsvoller Umgang damit genauso wichtig wie die Achtung auf Langlebigkeit bei der Auswahl. Du kannst also selber dafür sorgen, dass deine Sachen länger halten, indem du sie richtig pflegst.
Pflegen heißt:
gründlich reinigen,
sicher aufbewahren
sachgemäß verwenden
regelmäßig warten, um einer Reparatur vorzubeugen (check up):
Instandhaltung/-setzung (z.B. Reifen aufpumpen und Kette ölen)
Austausch von Verschleißteilen (z.B. abgefahrene Reifen)
beheben von Defekten (z.B. Reifen flicken, Glühbirne ersetzen)
Aber selbst schonendste Behandlung und sorgfältigste Pflege können nicht verhindern, dass mal ein Teil kaputt geht. Dann müsste man es reparieren (können). - In manchen Fällen ist die Reparatur zwar möglich, aber teurer als ein Neuteil. - Wer entscheidet sich dann noch für die Reparatur?
Ein defektes Teil gegen ein komplett neues Gerät zu tauschen ist für viele Hersteller kostengünstiger, als es zu reparieren. Durch einen Reparaturservice entstehen dem Hersteller nämlich zusätzliche Kosten.
Fazit:
Reparierbarkeit ist ein wichtiges Merkmal für Nachhaltigkeit und sollte deshalb auch ein entscheidendes Kriterium für oder gegen den Kauf eines Produktes sein.
Quellen
Abb: Überfluss - Foto von ed_davad auf pixabay
Abb: Müll - Foto von dokumol auf pixabay
Abb: Verfall - Foto von weareaway auf pixabay
Abb: Werkstatt - Foto von Pexels auf pixabay
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