Als Population werden alle in einem relativ abgeschlossenem Gebiet vorkommenden Individuen einer Tier- oder Pflanzenart bezeichnet, die sich ohne Einschränkungen untereinander fortpflanzen können. Sie haben einen gemeinsamen Genpool. Je nachdem, welche Umweltfaktoren zurzeit herrschen, kann die Anzahl der Individuen einer Art schwanken. Diese zeitliche Veränderung der Anzahl weist meistens eine charakteristische Populationsdynamik auf.
Als Populationsdynamik wird also die Veränderung der Population im zeitlichen Verlauf bezeichnet. Je nach Einflussfaktoren und Beschaffenheit der Population entstehen größere oder auch kleinere Schwankungen.
Einflussfaktoren
Bei den Faktoren, die Einfluss auf das Wachstum einer Population haben, wird zwischen denen, die unabhängig von der Dichte der Population (dichteunabhängigen) und denen, die abhängig von der Populationsdichte sind (dichteabhängig), unterschieden.
Dichteunabhängige Faktoren sind vor allem abiotische Faktoren, wie Klima- (z.B. Niederschläge, Temperatur) und Bodenfaktoren (z.B. lockerer oder dichter Boden, Menge an Mineralsalzen).
Dichteabhängige Faktoren sind, biotische Faktoren wie z.B. die Konkurrenz durch eigenen Artgenossen, Anzahl an Beutetieren, Fressfeinden und Parasiten.
Wachstumsphasen
lag-Phase (Latenzphase): Hier läuft das Wachstum erst an, die Individuen stellen sich auf die neuen Lebensbedingungen ein.
log-Phase (exponentielle Phase): Die stärkste Phase des Wachstums unter natürlichen und optimalen Bedingungen, die Anzahl nimmt exponentiell zu.
stationäre Phase: Nach einiger Zeit verlangsamt sich das Wachstum, bis es komplett still steht, da es an lebenswichtigen Faktoren, wie z.B. Nahrung und Lebensraum, mangelt. Wären all diese Faktoren unbegrenzt vorhanden, würde das theoretische Wachstum einfach weiter steigen.
Absterbphase: Besteht der Mangel an lebenswichtigen Faktoren weiterhin, kommt es zur finalen Phase, in der die Individuen absterben.
Abb.1: Wachstumspahsen am Beispiel einer Bakterienkultur
Fortpflanzungsstrategien
Vermehrungsstrategie | Anpassungsstrategie |
---|---|
Individuen werden r-Strategen genannt | Individuen werden K-Strategen genannt |
kurze Lebensdauer | lange Lebensdauer |
hohe Sterblichkeit | geringe Sterblichkeit |
hohe Nachkommenzahl | geringe Nachkommenzahl |
einmalige Fortpflanzung | Fortpflanzung mehrmals |
keine Fürsorge der Eltern (bei Tieren) | intensive elterliche Fürsorge (bei Tieren) |
meist kleine Organismen | meist große Organismen |
schnelle Nutzung der kurzzeitig vorhandenen Ressource | viele Anpassungen zur effektiven Nutzung der Ressourcen |
großes Vebreitungspotenzial | geringes Verbreitungspotenzial |
Populationsgröße unterhalb der Umweltkapazität (Biotopkapazität) K | Populationsgröße dicht an der Umweltkapazität (Biotopkapazität) K |
Umweltbedingungen wechselnd | Umweltbedingungen konstant |
Beispiele: Planktonalgen, Heuschrecke, Grasfrosch und kleine Nagetiere | Beispiele: Bäume, viele Vogelarten, große Säugetiere |
Anthropogene Einflüsse
Biodiversität (Bioindikatoren)
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Quellen
- Große Teile des Artikels sind in veränderter Form übernommen aus: Brigitte Meinhard, "Abitur-Training: Biologie 1", Stark, 2014, S. 170-
- Abb.1 : übernommen von Michał Komorniczak