Auf Balkonen können ertragreiche Mini-Gärten entstehen.
Zwar ist die Fläche meist begrenzt und die natürliche Bewässerung mit Regenwasser eingeschränkt, dafür genießt man Schneckenfreiheit und oft günstige Mikroklimata nah an den Hauswänden.
Lösungen für kleine Flächen
Wer wenig Grundfläche hat, kann immer noch die Höhe ausnutzen. Vertikale Gärten bieten gute Ideen für platzsparende Lösungen.
Praktische Pflanzgefäße für den Balkon sind Salattürme- oder Ampeln, Kübel, Reissäcke, tiefe Obstkisten, Paletten (hochkant und die Spalten mit Pflanztaschen ausgeschlagen) oder Rankgitter für Kletterpflanzen.
Ansprüche der Pflanzen
Prinzipiell kann man auf dem Balkon fast alles anbauen, was auch im Garten wächst, wenn man die Ansprüche der einzelnen Sorten beachtet. Für den Anbau auf dem Balkon eignen sich am besten kompakt wachsende Sorten mit bescheidenem Platzbedarf.
Sehr gut geeignet ist alles, was wenig Wurzelraum braucht, also Kräuter, Feldsalat, Salat, Rukola, Spinat, Mangold, Knoblauch, Lauchzwiebeln oder Erdbeeren. Hierfür kann man ganz einfache Balkonkästen verwenden, die man leicht am Geländer aufhängen kann. So bleibt auf dem Boden Platz für Kübelpflanzen.
In größeren Kübeln wachsen Tomaten, Paprika, Gurken, Zucchini, Auberginen und Chili, sie brauchen etwas mehr Erde für ihre Wurzeln und als Nährstoffspeicher.
Reissäcke, die nach und nach mit Erde aufgefüllt werden, wenn die Pflanzen größer werden, eignen sich für den Anbau von Kartoffeln. Auch Jutesäcke sind prinzipiell geeignet, müssen aber sehr intensiv gegossen werden.
In Mini-Hochbeeten von ca. 30 cm Tiefe (z.B. Obst- oder Gemüsekisten, mit stabiler Folie ausgeschlagen) kann man auch Gemüse mit tieferen Wurzeln anbauen - Radieschen, Bohnen, Mais, Karotten und Pastinaken.
Wasser
Da auf vielen Balkonen kein Regenwasser fällt und die Kübel und Kästen wenig Wasserspeicher-Fähigkeit haben, trocknen Balkonpflanzen schneller aus als die im Garten. Immerhin verringert sich so das Risiko von Überbewässerung und Braunfäule! Regelmäßiges Gießen ist auf dem Balkon also besonders wichtig. Mit ein paar Gießtricks kann man sich die Arbeit erleichtern. Außerdem hilft es, der Pflanzerde wasserspeicherndes Material dazugeben (z.B. Tonkügelchen) und zu mulchen.
Wenn doch Regen in die Pflanzgefäße kommt, spart man sich Gießarbeit. Dann muss aber jedes Gefäß ein Drainageloch haben, damit es keine Staunässe gibt. Insgesamt empfiehlt es sich, den Balkon so sichern, dass nichts auf die Nachbarn darunter tropft!
Nährstoffe
In den abgeschlossenen Pflanzbehältnissen kann kein natürlicher Stoffkreislauf stattfinden. Daher ist es hier besonders wichtig, den Pflanzen regelmäßig Nährstoffe zu geben, also zu düngen.