Beim Ermitteln der Primzahlen nach dem Sieb des Eratosthenes lässt sich folgendes feststellen: Die Verfahrensschritte müssen in einer Liste {2,…,n} nur für alle Primzahlen p mit p≤n angewendet werden. Denn die Vielfachen von Primzahlen q mit q>n sind bereits durchgestrichen.
Mache dir den Zusammenhang zuerst an einem Beispiel klar. Betrachte dafür das Sieb des Eratosthenes für die Zahlen {2,…,30}.
In dieser Tabelle wurden die Verfahrensschritte für die Primzahlen2,3 und 5 bereits durchgeführt. Nun ist 7>30≈5,48, das heißt alle Verfahrensschritte für Primzahlen p<30 wurden durchgeführt. Weiter ist jedes Vielfache von 7,11,13,17,19,23 und 29 in der Liste bereits durchgestrichen.
Betrachte zum Beispiel die Zahl 14. Diese ist ein Vielfaches von 7, denn 14=2⋅7. Aber sie wurde bereits durchgestrichen, als du die Vielfachen von 2 durchgestrichen hast.
Somit kannst du alle weiteren Zahlen, die noch nicht durchgestrichen wurden, umkringeln, da diese Primzahlen sind.
Erklärung für allgemeines n
Wir nehmen an, dass wir die Verfahrensschritte für Primzahlen p≤n bereits durchgeführt haben. Dann ist jede Zahl k mit n<k≤n, die ein Vielfaches einer Primzahl q mit q>n ist, bereits durchgestrichen. Die Verfahrensschritte brauchen also für Primzahlen q mit q>n nicht durchgeführt werden.
Da k ein Vielfaches von q ist, lässt sich k darstellen als k=q⋅r mit r>1. Damit ist aber r≤n. Denn wäre r>n, dann wäre k=q⋅r>n⋅n=n, im Widerspruch zur Voraussetzung, dass k≤n ist. Die zusammengesetzte Zahl k ist also als Vielfaches von r mit r≤n bereits durchgestrichen.