Die Plattentektonik beschäftigt sich mit dem Bewegen, dem Abtauchen und dem Auftürmen von Lithosphäre - ihrem Brechen und ihrem "sich Krümmen". Sie erklärt z.B. wo und warum Vulkane und Erdbeben auftreten, oder Gebirge entstanden sind. All diese Vorgänge dauern allerdings bis zu mehreren Millionen Jahren.
Kontinentalverschiebung
Die Platten der Lithosphäre schwimmen auf der Asthenosphäre und sind somit immer in Bewegung. Sie bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 1-18 cm pro Jahr. Bewegt werden sie durch die Konvektionsbewegungen im Erdmantel. Diese Konvektionsströme sind der "Motor der Plattentektonik".
Die verschiedenen Platten grenzen aneinander. Die Plattengrenzen sind sehr aktive Bereiche, was Vulkanismus oder Erdbeben angeht. Hierbei gibt es drei Varianten von Plattengrenzen.
auseinander bewegende Platten - Divergente Plattengrenze
miteinander kollidierende Platten - Konvergente Plattengrenze
aneinander vorbeigleitende Platten - Transformstörungen
Wie genau es sich an den Plattengrenzen verhält, ist auch davon abhängig, welche Art von Erdkruste beteiligt ist. Die ozeanische Kruste ist schwerer und fester als die kontinentale Kruste. Daher taucht sie auch wesentlich leichter in den Erdmantel ab als die kontinentale Kruste.
Divergente Plattengrenzen
An divergenten Plattengrenzen driften Lithosphärenplatten voneinander weg. Der Boden reißt auf und Magma aus der Asthenosphäre strömt nach oben und erkaltet. Neue Lithosphäre entsteht.
Die divergenten Plattengrenzen können entweder auf dem Meeresboden oder auf Kontinenten, also Landmasse liegen. Auf dem Meeresboden sind die Bereiche zwischen den auseinander driftenden Platten durch einen mittelozeanischen Rücken – eine Gebirgskette unter Wasser - gekennzeichnet. Der Meeresboden reißt auf und das aufsteigende Magma bildet neue ozeanische Kruste. Dieser Vorgang wird auch Seafloor-Spreading genannt.
Im Bereich der mittelozeanischen Rücken finden sich aktive Vulkane, Erdbebenzentren und Riftvorgänge.
Bei einer kontinentalen Plattentrennung können große Gräben entstehen. Diese können teilweise auch so groß werden, dass die Gräben vom Ozean überflutet und gefüllt werden. So können Kontinente zerbrechen und neuer Ozean entstehen. Auf diese Art und Weise ist z.B. das Rote Meer entstanden.
Konvergente Plattengrenzen
An konvergenten Plattengrenzen schwimmen Lithosphärenplatten aufeinander zu und kollidieren. Eine der Platten taucht dabei unter die andere ab und schmilzt in den Erdmantel. Hierbei wird Lithosphäre vernichtet.
Die Auswirkungen der Plattenkollision sind unterschiedlich, je nachdem welche Plattentypen beteiligt sind.
Bei der Konvergenz von zwei ozeanischen Platten, taucht eine Platte unter die andere ab, wird durch die Konvektionsbewegungen in die Asthenosphäre gezogen und im Erdmantel aufgeschmolzen. Dieser Vorgang nennt sich Subduktion. Hierbei bilden sich zudem lange, tiefe Rinnen im Meeresboden, sogenannte Tiefseerinnen. Die wohl bekannteste ist der Marianengraben im Pazifischen Ozean, mit rund 11.000 Metern Tiefe.
Bei der Konvergenz einer kontinentalen und einer ozeanischen Platte, taucht die ozeanische Platte unter die kontinentale Platte ab. Die ozeanische Platte taucht immer unter die kontinentale Platte ab, da sie eine höhere Dichte hat und somit schwerer ist. Die kontinentale Platte "schwimmt" weiter oben als die ozeanische, und kann deshalb wesentlich schwerer subduziert werden. Dabei wird der Rand der kontinentalen Platte so verformt und angehoben, dass ein Gebirge entsteht. Währenddessen kommt es durch die wirkenden Kräfte zu starken Erdbeben.
Bei der Kollision von zwei kontinentalen Platten kommt es zu keiner Subduktion einer der beiden Platten. Es taucht also keine der beiden Platten unter die andere ab. Stattdessen überlagern sich die beiden Platten und verdoppeln sich somit. Es findet also eine Krustenverdopplung statt. Bei der Kollision der kontinental Platten kommt es zu starken Erdbeben. Auf diese Art und Weise werden Gebirge gebildet. So ist beispielsweise der Himalaya herausgehoben worden. Die meisten Gebirge wurden durch die Kollision zweier kontinentaler Platten gebildet.
Transformstörungen
Wenn zwei Platten aneinander vorbeigleiten, wird es Transformstörung genannt. Hierbei entsteht weder neue Lithosphäre, noch wird sie zerstört.
Die Platten gleiten im Laufe von Millionen von Jahren aneinander vorbei. Eine der Folgen davon ist, dass an diesen Stellen teilweise Gesteine komplett verschiedener Herkunft nebeneinander liegen. An den Grenzen der Transformstörungen kommt es auch zu schweren Erdbeben. Die bekannteste Transformstörung ist die San-Andreas-Störung in Kalifornien.
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Quellen
- Progracp, CC0 1.0, Wikimedia Commons
- https://diercke.westermann.de/content/plattentektonik-vulkanismus-und-erdbeben-978-3-14-100770-1-8-1-0 letzter Zugriff: 07.05.2020
- https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/informationsportal-klimawandel/klimasystem/geosphaeren/lithosphaere letzter Zugriff: 19.05.2020
- Press/Siever, Allgemeine Geologie, 7. Auflage 2017