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Präsens - Was ist das Präsens?

Das Präsens ist die Zeitform der Gegenwart und begegnet uns von allen Zeitformen im Alltag am häufigsten. Woran du das Präsens erkennst und wann du es verwendest, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist Präsens?

Das Präsens ist die Zeitform der Gegenwart. Deshalb nennt man es auch Gegenwartsform. Das Präsens ist die am häufigsten verwendete Zeitform des Deutschen. Mit dem Präsens spricht man nämlich nicht nur über das "Hier und Jetzt", sondern auch über regelmäßige, sich wiederholende Ereignisse und sogar über die Zukunft.

Für die Bildung des Präsens lässt du die Infinitivendung (Endung der Grundform des Verbes), also -en, weg und hängst die Präsens-Endungen an den Verbstamm an.

Beispielsatz: Florian geht jeden Donnerstag zum Fußballtraining.

Verwendung

Auch wenn man die Zeitform Präsens meist für Handlungen benutzt, die sich in der Gegenwart ereignen, kann es auch gut in anderen Fällen nützlich sein. Insgesamt gibt es fünf Situation, in denen die Gegenwartsform gebraucht wird:

  • Gegenwärtiges Geschehen: Situationen, die sich genau in diesem Augenblick abspielen. Beispiel: Meine Eltern fahren in die Stadt.

  • Zukünftiges Geschehen: Pläne, die du für die Zukunft hast. Beispiel: Nächsten Sommer mache ich Urlaub in Spanien.

  • Allgemeingültige Aussagen: Dinge bei denen es sich um eine Tatsache handelt und die daher allgemeingültig sind. Beispiel: Die Erde dreht sich um die Sonne.

  • Langanhaltende Ereignisse: Beispiel: Maria und ich sind seit dem Kindergarten beste Freunde.

  • Wiederkehrende Handlungen: Sich wiederholende Handlungen, d.h. Tätigkeiten, die du regelmäßig und häufig machst. Beispiel: Jeden Nachmittag mache ich meine Hausaufgaben.

Bildung bei regelmäßigen Verben

Das Präsens lässt sich bei den regelmäßigen Verben, die auch "schwache Verben" genannt werden, ganz einfach bilden.

Für die Bildung des Präsens lässt du die Infinitivendung (Endung der Grundform des Verbes), also -en, weg. Wenn man das für das Verb "spielen" macht, bleibt noch der Verbstamm "spiel". An diesen Verbstamm hängst du nun folgende Endungen an:

Person

Verbstamm

Endung

Beispielsatz

ich

spiel-

-e

Ich spiele Fußball.

du

spiel-

-st

Du spielst Fußball.

er/sie/es

spiel-

-t

Sie spielt Fußball.

wir

spiel-

-en

Wir spielen Fußball.

ihr

spiel-

-t

Ihr spielt Fußball.

sie

spiel-

-en

Sie spielen Fußball.

Abgesehen von dem Verb "spielen” sind beispielsweise auch diese Verben regelmäßig: lernen, lachen, schreiben, singen, trinken, malen, gehen, schwimmen.

Bildung bei unregelmäßigen Verben

Die sogenannten unregelmäßigen Verben oder auch "starke Verben” weichen von der gewöhnlichen Konjugation ab. Das heißt, dass sich entweder der Verbstamm verändert oder die Endung. Bei dem Verb "sein" triff sogar gleich beides zu:

Person

Bildung

ich

bin

Ich bin nett.

du

bist

Du bist nett.

er/sie/es

ist

Er ist nett.

wir

sind

Wir sind nett.

ihr

seid

Ihr seid nett.

sie

sind

Sie sind nett.

Oft unterliegen die unregelmäßigen Verben einem sogenannten Vokalwechsel.

Das bedeutet, es findet während des Konjugierens eine Veränderung im Wort statt. Ein Vokal wird durch einen oder mehrere andere Vokale ersetzt.

So wird aus dem Verb "lesen” dann zum Beispiel in der konjugierten Form "du liest” oder "er liest”.

Bei den unregelmäßigen Verben mit einem Vokalwechsel unterscheidet man zwischen Verben mit einem Vokabelwechsel von e zu i/ie und Verben mit einem Vokalwechsel von a/o/u zu ä/ö/äu. In der folgenden Tabelle findest du Beispiele dazu:

Vokalwechsel e → i/ie

Vokalwechsel a/o/u → ä/ö/äu

  • sprechen → du sprichst, er spricht

  • treffen → du triffst, sie trifft

  • sehen → du siehst, er sieht

  • nehmen → du nimmst, sie nimmt

  • schlafen → du schläfst, er schläft

  • fahren → du fährst, sie fährt

  • stoßen → du stößt, er stößt

  • laufen → du läufst, sie läuft

Der Vokalwechsel liegt in der Regel nur bei der 2. Person Singular (du) und der 3. Person Singular (er/sie/es) vor. Die anderen Formen bildet man wie bei den regelmäßigen Verben auch:

  • ich spreche, wir sprechen...

  • ich treffe, wir treffen...

  • ...

  • ich schlafe, wir schlafen

  • ich fahre, wir fahren...

Besonderheiten bei der Bildung

Zusätzlich zu der Frage, ob es sich um ein regelmäßiges oder ein undregelmäßiges Verb handelt, musst du auch noch weitere Besonderheiten bei der Bildung des Präsens beachten:

  • Wenn der Verbstamm auf ein (s)s, ß, x oder z endet, ist die Endung in der 2. Person Singular (du) nur das -t statt dem -st: - tanzen: du tanzt statt du tanzst - heißen: du heißt statt du heißst - küssen: du küsst statt du küssst

  • Wenn der Verbstamm auf d oder t endet, wird bei der 2. Person Singular (du) noch zusätzlich ein e eingefügt: - starten: du startest statt du startst - baden: du badest statt du badst

  • Wenn der Verbstamm ie endet, fällt in der 1. Person Singular (ich) und der 1. und 3. Person Plural (wir, sie) jeweils das -e weg: - knien – ich knie statt ich kniee, wir/sie knien statt wir/sie knieen

  • Wenn das Verb auf -eln oder -ern endet, ist nur das n die Endung. Das heißt, dass der Verbstamm von beispielsweise "sammeln" im Grunde sammel- lautet. Außerdem wird bei einer "-eln"-Endung das e vor den l weggelassen:

Person

"eln"-Endung

Bsp.: sammeln

"ern"-Endung

Bsp.: wandern

ich

sammle

wandere

du

sammelst

wanderst

er/sie/es

sammelt

wandert

wir

sammeln

wandern

ihr

sammelt

wandert

sie

sammeln

wandern

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Quellen

    • Hartmann, Horst: Die Zeitformen. Grundlagen der Grammatik verstehen und festigen, Kohl-Verlag: 2015.

    Dieses Werk steht unter der freien Lizenz
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