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Übersicht der lyrischen Gattungen

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In diesem Artikel wird dir erklärt, was überhaupt mit "Lyrik" gemeint ist und dir werden die verschiedenen lyrischen Gattungen vorgestellt.

Was ist "Lyrik"?

Unter dem Begriff Lyrik fasst man alle fiktiven Texte in Gedichtform zusammen. In der Lyrik kannst du folgende Merkmale entdecken: ein Aufbau in Strophen und Versen, sprachliche Ausgestaltungen und das Lyrische Ich. Bei der Lyrik steht die Verknüpfung von Inhalt und Form im Mittelpunkt.

Merkmale der Lyrik

Strophen und Verse

Viele lyrische Texte erkennst du direkt an ihrer äußerlichen Form. Denn sie sind in Strophen und Versen angeordnet. Ein Vers bezeichnet eine Zeile innerhalb des lyrischen Textes. Mehrere Zeilen ergeben zusammen eine Strophe. Strophen sind voneinander durch Leerzeilen getrennt.

Sprachliche Ausgestaltung

Die folgenden sprachlichen Gestaltungsmittel dienen dazu, dem lyrischen Text einen Rhythmus zu geben und ihn kunstvoll wirken zu lassen:

  • Metrum/Versmaß: Abfolge von betonten und unbetonten Silben im Vers

  • Reimschema: Gleichklang zweier oder mehrerer Wörter, die jeweils am Versende stehen

  • Bildliche Sprache: Darstellung eines Themas durch Stilmittel (z.B. Metapher)

Lyrisches Ich

Das lyrische Ich entspricht dem Erzähler in epischen Texten. Das lyrische Ich ist der Sprecher oder die Stimme eines Gedichts.

Gattungen der Lyrik

Man kann die lyrischen Gattungen unterscheiden nach:

  1. ihren Formen

  2. ihren Inhalten

  3. ihrer Typisierung

1. Lyrische Formen

Die Merkmale, die du eben kennengelernt hast, sind in lyrischen Texten unterschiedlich stark ausgeprägt. Deshalb unterscheidet man zwischen verschiedenen lyrischen Formen bzw. Gedichtformen.

  • Ballade: Die Ballade ist ein mehrstrophiges Gedicht, das von Ereignissen aus der Geschichte, Mythologie oder Natur erzählt. Da Balladen spannende Geschichten erzählen, nennt man sie auch Erzählgedichte. Ihre Besonderheit ist, dass sie lyrische , dramatische und epische Elemente enthalten. Sie stellen also eine Mischform aus allen drei literarischen Gattungen dar.

  • Elegie: Die Elegie wird auch als Klagegedicht bezeichnet. Sie ist eine lyrische Form, die meistens eine traurige Stimmung ausdrückt und sich oft auf Themen wie Verlust, Trauer oder Tod konzentriert. Sie kann jedoch auch eine breitere Palette von Themen wie Liebe, Natur oder Gesellschaftsprobleme behandeln.

  • Epigramm: Epigramme sind kurze Sinn- oder Spottgedichte, die Personen, Handlungen oder Gegebenheiten kritisieren. Der Dichter stellt in ihnen seine eigenen Gedanken und Gefühle meist spöttisch dar. Das Epigramm wurde ursprünglich als Inschrift für Grabmäler und Gemälde verwendet, um bestimmte Empfindungen, Gefühle und Gedanken zu transportieren, Lesende zu belehren oder zum Nachdenken anzuregen.

  • Hymne: Die Hymne ist eine lyrische Form, die keinen strengen formalen Anforderungen unterliegt und inhaltlich die Lobpreisung eines Gottes, eines Ortes, einer Person oder von Gefühlen thematisiert.

  • Lied: Bei einem Lied handelt es sich um einen lyrischen Text, der in Kombination mit Musik sangbar ist, sich also gut singen lässt.

  • Ode: Oden sind lobende Gedichte, die aus mehreren Strophen bestehen. In ihnen wird jemandem oder etwas positive Anerkennung zugeschrieben. Ein Merkmal der Ode ist die feierliche Sprache, die verwendet wird.

  • Sonett: Das Sonett ist eine Gedichtform, die im Barock sehr beliebt wurde. Seine vierzehn Verse sind auf vier Strophen verteilt: Die ersten beiden Strophen bestehen aus vier Versen (Quartette) und die zwei folgenden Strophen aus drei Versen (Terzette).

2. Inhalt

Man kann bei lyrischen Gattungen eine Einteilung nach inhaltlichen Kriterien vornehmen. Hier ist vor allem wichtig, an wen sich das Gedicht richtet. Viele der inhaltlichen Kriterien sind vom Entwicklungsstand einer Gesellschaft abhängig (Politik, Alltag). Andere sind abhängig von den objektiven Gegebenheiten (Religion), wiederum andere vom subjektiven Empfinden (Liebe, Hass). So erhält man zum Beispiel:

  • die Liebeslyrik

  • die Naturlyrik

  • die Erlebnislyrik

  • die religiöse Lyrik

  • die politische Lyrik

  • die Gedankenlyrik

  • die Gesellschaftslyrik

  • die Alltagslyrik etc.

3. Typisierung

Man kann bei lyrischen Gattungen außerdem eine Einteilung nach der Typisierung vornehmen.

Je nachdem, welche Haltung der lyrische Sprecher zur Gestaltung des lyrischen Gegenstandes einnimmt, unterscheidet man zwischen

  • liedhafter,

  • lehrhafter,

  • hymnischer oder

  • erzählerischer Dichtung.

Liedhaft ist Lyrik, wenn sie durch ihre Schlichtheit und ihren Bezug zur Natur oder zu menschlichen Erlebnissen (Liebe, Abschiede usw.) gekennzeichnet ist.

Lehrhaft wird Dichtung, wenn sie sich mit philosophischen, religiösen oder politischen Fragen befasst.

Hymnische Dichtung sind Preislieder zu Ehren Gottes und der Schöpfung. Die Sprache ist meist abgehoben von der Alltagssprache.

Erzählerisch ist Dichtung, wenn Begebenheiten, Handlungen, Ereignisse durch Vers, Reim, Strophe in eine dichterische Form gebracht werden (Ballade u. a.).

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Quellen

    • Abb. Schriftrolle
    • https://praxistipps.focus.de/merkmale-der-lyrik-eine-uebersicht_112184
    • https://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/sprachen-und-literatur/deutsch

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