4Papst Urban II und die Idee des Kreuzzugs
Der Hilferuf des byzantinischen Kaisers richtete sich an die christlichen Länder Europas. Papst Urban II nahm den Hilferuf dankbar auf, und verband ihn mit der schon älteren Idee eines gemeinsamen christlichen Kriegszuges. Er sah darin die Möglichkeit, einige seiner Interessen durchzusetzen. Als Oberhaupt der westlichen Christen sah er die Möglichkeit, seine Macht auch im Osten auszubauen. Aber auch im westlichen Europa war ein gemeinsamer Kreuzzug unter der Führung des Papstes eine gute Gelegenheit, seinen Einfluss auch in weltlichen Bereichen, also Bereichen, die nicht den Glauben betreffen, zu stärken.
Im 11. Jahrhundert weit verbreitet war auch die Fehdepraxis. Bei der Fehde trugen adelige Konflikte teils auch mit Gewalt aus. Der Papst versuchte diese Praxis zu bekämpfen. Durch einen gemeinsamen Kriegszug hoffte Urban II den Zusammenhalt zwischen den Adeligen zu verbessern, damit weniger Konflikte unter den Adeligen entstehen.