Der Absolutismus ist eine Herrschaftsform. Hier lernst du, was diese Staatsform ausmacht.
Was ist der Absolutismus?
Der Absolutismus ist eine politische Herrschaftsform, bei der eine einzelne Person - in der Regel ein Monarch - vollständig über die souveräne (freie) Ausübung aller Staatsgewalt verfügt. Dabei beruft sich der alleinige Herrscher auf das Gottesgnadentum. Beim Gottesgnadentum wird angenommen, Gott wolle, dass zum Beispiel ein König an der Macht ist und über das Volk herrscht. Der unbedingte Gehorsam von allen Untertanen bildet die Basis des Absolutismus.
Der Absolutismus verbreitete sich nach Ende des Dreißigjährigen Krieges (1648) bis zur Französischen Revolution (1789) auf dem europäischen Kontinent und galt zur Zeit des 17. bis 18. Jahrhunderts als wichtigste Herrschaftsform. Deshalb bezeichnet der Begriff Absolutismus außerdem auch eine Epoche, denn zu der Zeit des 17. bis 18. Jahrhunderts waren absolute Monarchen in Europa weit verbreitet.
Der europäische Absolutismus
Eine besonders wichtige Figur für den Absolutismus war König Ludwig XIV. (1638-1715) aus Frankreich. Er regierte damals absolutistisch über das Land. Dabei war er so erfolgreich, dass es ihm viele Herrscher in Europa nachmachen wollten. So wurde der Absolutismus zur häufigsten Herrschaftsform im Europa des 17. Jahrhunderts.
Doch die absolutistische Herrschaftsform in Europa hielt nicht lange an! Die Französische Revolution von 1789 löste eine weitere politische Welle aus: die Menschen wendeten sich wieder vom Absolutismus ab. Daraufhin bildeten sich viele Republiken und konstitutionelle Monarchien in Europa.
Absolutismus in Deutschland
In Folge des 30-jährigen Krieges (1618-1648) wünschten sich viele Menschen im Deutschen Bund wieder eine staatliche Ordnung. Auch in Deutschland wurde deshalb von den Herrschern eine Herrschaft nach dem Vorbild von Ludwig XIV. angestrebt. Da Deutschland aber nach dem Ende des 30-jährigen Krieges im Jahr 1648 in viele kleine Einzelstaaten unterteilt war, nahm der Absolutismus hier eine etwas andere Form an:
Die einzelnen Fürsten der Länder setzten jeweils ihre eigene Vorstellung vom Absolutismus durch. Deshalb spricht man bei Deutschland auch von einem "landesfürstlichen Absolutismus". "Landesfürstlicher Absolutismus" bedeutet, dass es anders als in Frankreich keinen einzelnen Herrscher auf nationaler Ebene, sondern dass es viele kleinere Fürstentümer gab.
Quellen
- Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 7., aktual. u. erw. Aufl. Bonn: Dietz 2020.