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Überblick: Deutschland im Nationalsozialismus

Überblick

Der Nationalsozialismus war eine totalitäre Ideologie in Deutschland unter der Führung von Adolf Hitler und der NSDAP (Abkürzung für Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei).

Die Ideologie propagierte rassistische und antisemitische Ansichten, betonte die Überlegenheit der "arischen" Rasse und verurteilte Minderheiten wie Juden, Sinti, Roma, Behinderte und Homosexuelle als minderwertig. Hitler errichtete eine Diktatur, führte aggressive Außenpolitik und verantwortete den Holocaust, bei dem Millionen unschuldiger Menschen ermordet wurden. Der Nationalsozialismus endete mit Deutschlands Niederlage im Zweiten Weltkrieg.

Vor der Machtergreifung

Vor der Machtergreifung in Deutschland entwickelte sich der Nationalsozialismus zunächst langsam in den 1920er Jahren unter der Führung von Adolf Hitler und der NSDAP. Die Bewegung fand ihre Wurzeln in einem nationalen, antidemokratischen und extrem nationalistischen Gedankengut. Sie propagierte einen aggressiven Antisemitismus und Rassismus, der die Ideologie der Überlegenheit der "arischen" Rasse hervorhob und Minderheiten wie Juden diskriminierte. Die NSDAP nutzte geschickt soziale und wirtschaftliche Unzufriedenheit, um an Popularität zu gewinnen und letztendlich die politische Macht in Deutschland zu übernehmen.

Die Machtübernahme (1933): Die Anfänge des Nationalsozialismus

Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt. Nach der legalen Ernennung zum Reichskanzler begann jedoch die rasche Umgestaltung des Landes zu einer Diktatur.

Im Kabinett saßen zwar nur wenige Nationalsozialisten, doch Fackelzüge überall im Land zeigten am Abend des 30. Januar 1933, dass die Nationalsozialisten ernst machen wollten.

Am 28. Februar 1933 (einen Tag nach dem Reichstagsbrand) wurde die „Verordnung zum Schutz von Volk und Staat“ von Reichspräsident Hindenburg unterschrieben. Diese setzte Grundrechte der Verfassung wie Freiheit der Person, die Unverletzbarkeit der Wohnung, das Post- und Telefongeheimnis, die Meinungs- und Versammlungsfreiheit, das Vereinigungsrecht sowie die Gewährleistung des Eigentums außer Kraft. Die Reichstagsbrandverordnung stärkte vor allem die Macht der Polizei im NS-Regime und sollte ein Instrument zur dauerhaften Festschreibung nationalsozialistischer Herrschaft mihilfe von Polizei und Konzentrationslager werden.

Politik unter Hitler: Totalitäre Herrschaft und Propaganda

Unter der Führung Hitlers etablierte sich eine totalitäre Regierung. Am 23. März 1933 wurde das Ermächtigungsgesetz verabschiedet, das dem Reichskanzler nahezu uneingeschränkte Macht verlieh. Politische Gegner wurden verfolgt, und die Propagandamaschine der Nazis lenkte die Öffentlichkeit.

Die sogenannten Nürnberger Gesetze von 1935 gaben dem Rassismus und Antisemitismus im Nationalsozialismus eine juristische Grundlage. Sie bestanden aus drei Einzelgesetzen, die u.a. festlegten:

  • die Hakenkreuzfahne = Nationalflagge

  • jüdischen Bürger:innen wurden die politischen Rechte entzogen

  • es gab für jüdische Menschen ein Verbot von Beziehungen mit nichtjüdischen Menschen

Die sogenannten Nürnberger Gesetze waren so eine wichtige Voraussetzung für die immer weiter zunehmende Diskriminierung und und Vernichtung. Die gezielte Entrechtung betraf auch andere Bevölkerungsgruppen, wie Sinti und Roma und People of Colour.

Wirtschaft und Aufrüstung: Vorbereitung auf den Krieg

Ab 1933 setzte die nationalsozialistische Regierung auf eine expansive Wirtschaftspolitik. Die Aufrüstung begann, und die Arbeitslosigkeit ging zurück. Schlüsseldaten sind der Vierjahresplan von 1936 und die Einführung der Wehrpflicht 1935.

Der Beginn des Zweiten Weltkriegs (1939): Hitlers Expansion

Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg, als Deutschland Polen angriff. Dies führte zu einem globalen Konflikt, der bis zum 8. Mai 1945 andauerte. Zunächst gewann Deutschland viele Gebiete und befand sich in der Offensive. Jedoch wurde der Deutsche Vormarsch in Stalingrad 1942/ 1943 gestoppt und der Rückzug begann.

Mit D-Day 1944 landeten zahlreiche alliierte Truppen in der Normandie und rückten aus dem Westen nach Deutschland. 1945 endete der 2. Weltkrieg in der Schlacht um Berlin, wo Hitler und andere führende Nazis Suizid begingen.

Der Holocaust (1941-1945): Verfolgung und Vernichtung

Der Holocaust, der industrielle Völkermord an den europäischen Juden, begann mit dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. Die systematische Ermordung führte zur Vernichtung von Millionen Menschen. Dies geschah in Konzentrations- und Vernichtungslagern, aber auch durch Massenerschießungen durch Einsatzgruppen (SS-Truppen und Polizei).

Wichtige Daten hierzu sind:

  • Der Boykott jüdischer Geschäfte (1. April 1933): Dies war eine der ersten offiziellen Maßnahmen der nationalsozialistischen Regierung, um die jüdische Bevölkerung wirtschaftlich zu diskriminieren.

  • Die Nürnberger Gesetze (15. September 1935): Diese Gesetze führten zur rechtlichen Diskriminierung und Trennung der jüdischen Bevölkerung von der deutschen Gesellschaft. Im November 1935 wurden weitere Gesetze eingeführt, die die jüdische "Rasse" definierten.

  • Die Reichspogromnacht (9.-10. November 1938): In einer landesweiten Welle der Gewalt wurden Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört und viele Juden ermordet oder in Konzentrationslager verschleppt.

  • Der Beginn des systematischen Massenmords (1941): Die systematische Tötung von Juden begann mit dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941, als sogenannte "Einsatzgruppen" Massenerschießungen von Juden durchführten.

  • Die Wannsee-Konferenz (20. Januar 1942): Auf dieser Konferenz in Berlin diskutierten Nazi-Beamte die Details der sogenannten "Endlösung der Judenfrage", was die systematische Vernichtung der europäischen Juden bedeutete.

  • Die Errichtung von Konzentrations- und Vernichtungslagern: In den Jahren 1941 und 1942 begannen die Nazis mit dem Bau von Vernichtungslagern wie Auschwitz, Sobibor und Treblinka, in denen Millionen von Juden ermordet wurden.

  • Die Befreiung der Konzentrationslager (1944-1945): Alliierte Truppen befreiten die Überlebenden der Konzentrationslager, wodurch das Ausmaß des Holocausts ans Licht kam.

Das Ende des Nationalsozialismus (1945): Niederlage und Nürnberger Prozesse

Deutschland erlebte am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation. In den Nürnberger Prozessen wurden führende Nationalsozialisten wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Jedoch kamen viele Täter unbestraft davon oder wurden sogar als Wissenschaftler in den USA eingesetzt. Zudem ist es interessant zu erwähnen, dass auch ehemalige SS-Angehörige die Nürnberger Prozesse bewacht haben.

Quellen


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