Unser erstes Beispiel ist die Streckung um den Faktor β in x-Richtung in der Ebene R2. Dabei wird jeder Vektor a=(ax,ay)T∈R2 abgebildet auf f(a)=(βax,ay)T. Die folgende Grafik zeigt diese Abbildung für β=2. Die y-Koordinate bleibt dabei gleich und die x-Koordinate wird verdoppelt:
Schauen wir uns nun an, ob diese Abbildung verträglich mit der Addition ist. Nehmen wir also zwei Vektoren a und b, bilden die Summe a+b und strecken diese dann in x-Richtung. Das Ergebnis ist dasselbe, als wenn wir beide Vektoren zuerst in x-Richtung strecken und dann addieren:
Das lässt sich auch mathematisch zeigen. Unsere Abbildung ist die Funktion f:R2→R2,f((x,y)T)=(βx,y)T. Wir können nun die Eigenschaft f(a+b)=f(a)+f(b) nachprüfen:
Schauen wir uns nun die Verträglichkeit mit der skalaren Multiplikation an. Die folgende Grafik zeigt, dass es egal ist, ob der Vektor a zuerst mit einem Faktor λ skaliert und dann in x-Richtung gestreckt wird oder zuerst in x-Richtung gestreckt und dann mit λ skaliert wird:
Auch das lässt sich formal zeigen: Für a∈R2 und \lambda ∈R gilt