Im Folgenden betrachten wir eine Drehung Dα der Ebene um den Winkel α (gegen den Uhrzeigersinn gemessen) mit dem Ursprung als Drehzentrum. Es handelt sich dabei also um eine Abbildung Dα:R2→R2, die jedem Vektor v∈R2 den um den Winkel α gedrehten Vektor Dα(v)∈R2 zuordnet:
Wir wollen uns jetzt davon überzeugen, dass Dα eine lineare Abbildun ist. Dazu müssen wir zeigen:
Dα ist additiv: Für alle v,w∈R2 ist Dα(v+w)=Dα(v)+Dα(w).
Dα ist homogen: Für alle v∈R2 und λ∈R ist Dα(λ⋅v)=λ⋅Dα(v).
Überprüfen wir zunächst die Additivität, also die Gleichung Dα(v+w)=Dα(v)+Dα(w). Addieren wir zwei Vektoren v,w∈R2 zuerst und drehen ihre Summe v+w anschließend um den Winkel α, so soll derselbe Vektor herauskommen, wie wenn wir erst die Vektoren um den Winkel α drehen und im Anschluss die gedrehten Vektoren Dα(v) und Dα(w) addieren. Dies machen wir uns an folgenden beiden Videos klar:
Kommen wir nun zur Homogenität: Dα(λ⋅v)=λ⋅Dα(v). Strecken wir zunächst einen Vektor v∈R2 um einen Faktor λ∈R und drehen das Resultat λ⋅v danach um den Winkel α, so soll derselbe Vektor herauskommen, wie wenn wir als Erstes die Drehung um den Winkel α durchführen und daraufhin das Ergebnis Dα(v) um den Faktor λ skalieren. Auch dies wird durch zwei Videos ersichtlich:
Somit handelt es sich bei Drehungen im R2 um lineare Abbildungen.
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