Wir wollen lineare Gleichungen in mehreren Unbekannten lösen.
Eine (die -te) Gleichung hat folgendes Aussehen
mit Koeffizienten .
Einfaches Beispiel für
Beschreibt eine Gerade in der -Ebene durch die Punkte und .
Lösbarkeit von LGS
Um eine eindeutige Lösung zu erhalten, muss man auf jeden Fall Gleichungen für Unbekannte stellen. (Dadurch ist die eindeutige Lösbarkeit aber leider noch nicht garantiert!)
Graphisch suchen wir den Schnittpunkt zweier Geraden:
Recht einfach lässt sich das folgende LGS lösen
Wir können sofort ablesen und das in die erste Gleichung einsetzen
was gibt.
Gauß'sches Eliminationsverfahren
Schön wäre es natürlich, wenn alle unsere LGS in einer solchen Dreiecksform vorliegen würden. Glücklicherweise können wir ein allgemeines LGS leicht in eine solche Form bringen. Diesen Zustand des zweiten Systems können wir aus dem ersten System leicht herstellen, indem wir die erste Gleichung mit multiplizieren und das von der zweiten Gleichung abziehen - wir eliminieren mittels der ersten Gleichung aus der zweiten Gleichung.
Wir wollen ein LGS äquivalent umformen (ohne Änderung der Lösungsmenge) durch folgende Strategie:
Mittels der ersten Zeile aus Zeilen eliminieren
Mittels der zweiten Zeile aus Zeilen eliminieren
…
Mittels der -ten Zeile aus Zeile eliminieren
Aus dem so entstandenen gestaffelten Dreieckssystem kann man nacheinander , ,… und ausrechnen.
Eine Komplikation kann auftreten: wenn im Schritt " eliminieren" der (derzeitige) Koeffizient Null ist, gelingt die Elimination nicht.
In diesem Fall Zeile mit einer darunter liegenden Zeile vertauschen, bei der in Spalte keine Null steht (gibt es keine solche Zeile, gibt es keine eindeutige Lösung des LGS).
Um Schreibarbeit zu sparen und zur Implementierung auf dem Computer, lässt man die und das weg. Speichere nur Koeffizienten und .
Beispiel
Bei dem linearen Gleichungssystem
sieht der Algorithmus so aus:
Wer an dieser Stelle Probleme hat, die Lösung abzulesen, kann sich das einfach wieder als Gleichungssystem hinschreiben:
gibt , und .