Beweise die folgenden Sätze:
Sei R eine Äquivalenzrelation auf der Grundmenge M. Dann ist die Menge aller Äquivalenzklassen M/∼R:={[x]R∣x∈M} eine Zerlegung der Grundmenge.
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: Äquivalenzrelation
Um zu zeigen, dass M/∼:={[x]∣x∈M} eine Zerlegung von M ist, müssen wir drei Behauptungen beweisen:
1. Behauptung: ⋃A∈PA=M
Es ist genau dann ⋃A∈PA=M, wenn ⋃A∈PA⊆M und wenn ⋃A∈PA⊇M ist.
'⊆': Jede Äquivalenzklasse A∈P ist nach Definition eine Teilmenge von M. Damit ist auch die Vereinigung aller Äquivalenzklassen ⋃A∈PA eine Teilmenge von M.
'⊇': Sei x∈M beliebig. Da auf Grund der Reflexivität von R das Element x in Relation zu sich selbst steht, ist x∈[x]. Nun ist [x]∈P und damitDa x beliebig war, ist M⊆⋃A∈PA
2. Behauptung: ∀A,B∈P:A=B⇒A∩B=∅
Seien A,B∈P mit A=B. Dann ist A=[x] und B=[y] für ein x,y∈M.
Widerspruchsbeweis:
Sei A∩B=[x]∩[y]=∅. Dann gibt es ein a∈M mit a∈[y] und a∈[x]. Damit ist a∼x und a∼y. Aus der Transitivität folgt x∼y und damit [x]=[y] aus dem Satz über den Zusammenhang zwischen Äquivalenzklassen und der Äquivalenz der Repräsentanten des vorherigem Abschnitts. Jedoch ist A=[x]=[y]=B ein Widerspruch zu Annahme A=B, so dass A∩B=∅ sein muss.
3. Behauptung: ∀A∈P:A=∅
Sei A∈P beliebig. Dann ist A=[x] für ein x∈M. Wegen der Reflexivität von der Äquivalenzrelation ist x∼x und damit x∈[x]. Daraus folgt, dass insbesondere A=[x]=∅ ist.
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Sei M eine Menge und P eine Zerlegung dieser Menge. Dann gibt es genau eine Äquivalenzrelation ∼, die diese Zerlegung induziert, für die also M/∼=P ist. Diese Äquivalenzrelation ist definiert durch:
x∼y:⇔∃A∈P:x,y∈A
Für diese Aufgabe benötigst Du folgendes Grundwissen: Äquivalenzrelation
Sei M eine Menge und P eine Zerlegung dieser Menge. Wir führen den Beweis in zwei Schritten. Zunächst beweisen wir die Existenz einer solchen Äquivalenzrelations und danach die Eindeutigkeit.
Beweis: Existenz einer Äquivalenzrelation, die diese Zerlegung induziert
Wir definieren die Relation ∼ über folgende Definition:
x∼y:⇔∃A∈P:x,y∈A
1.Behauptung: ∼ ist eine Äquivalenzrelation
∼ ist reflexiv: Sei x∈M beliebig. Da die Vereinigung aller Mengen von P die Grundmenge ergibt, gibt es eine Menge A∈P mit x∈A. Damit ist (∃A∈P:x,x∈A)⇒x∼x
∼ ist symmetrisch: Sei x,y∈M beliebig. Es ist x∼y⇔∃A∈P:y,x∈P⇔∃A∈P:x,y∈P⇔y∼x
∼ ist transitiv: Sei x,y,z∈M mit x∼y und y∼z. Dann gibt es ein A∈P und ein B∈P mit x,y∈A und y,z∈B. Damit ist A∩B=∅, da y sowohl ein Element von A als auch ein Element von B ist. Da P eine Partition ist, muss A=B sein. Daraus folgt x,z∈A=B und damit x∼z.
2.Behauptung: ∀A∈P:∀x∈A:[x]=A
Sei A∈P und x∈A beliebig.
'⊆': Sei y∈[x] beliebig, also x∼y. Dann gibt es ein B∈P mit x,y∈B. Da x∈A und x∈B ist, ist A∩B=∅. Daraus folgt A=B, weil verschiedene Mengen von P disjunkt sind. Damit ist y∈B=A, was zu beweisen war.
'⊇': Sei y∈A beliebig. Damit ist sowohl x als auch y ein Element von A und damit y∼x. Daraus folgt y∈[x]. Da y∈A beliebig war, ist A⊆[x].
Hieraus folgt, dass [x]=A ist.
3.Behauptung: M/∼=P
'⊆': Sei [x]∈M/∼ beliebig. Da ⋃A∈PA=M ist, gibt es ein A∈P mit x∈A. Aus der Behauptung (2) folgt, dass [x]=A und damit [x]=A∈P ist.
'⊇': Sei A∈P beliebig. Da alle Mengen aus P nach Definition nicht leer sind, gibt es ein x∈M mit x∈A. Aus Behauptung (2) folgt, dass A=[x] und damit A=[x]∈M/∼ ist.
Beweis: Eindeutigkeit dieser Äquivalenzrelation
Sei ∼2 eine weitere Äquivalenzrelation mit P=M/∼2. Sei x,y∈M beliebig. Es gilt dann x∼2y⇔↓⇔∃[a]∈M/∼2:x,y∈[a]P=M/∼2∃A∈P:x,y∈A
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