Ein Hügelbeet ähnelt einem Komposthaufen. Der Verrottungsprozess innerhalb des Hügels setzt Wärme frei, Hummus und Nährstoffe lassen die Pflanzen hohe Erträge bringen.
Doch wie und wo legst du ein Hügelbeet an und wann ist die beste Zeit dafür?
Was es zu beachten gilt
Am besten legst du dein Hügelbeet im Herbst an, denn im Herbst stehen viele Materialien wie heruntergefallenes Laub und Äste zur Verfügung. Es ist außerdem wichtig, einen geeigneten Platz für das Hügelbeet zu finden. Dabei solltest du beachten, dass das Beet 5-6 Jahre lang bepflanzt werden kann.
Hier kannst du David Holmgrens 1. Prinzip der Permakultur anwenden: Beobachte und Handle: Wenn du auf die natürlichen Gegebenheiten und deren Folgen für dein Vorhaben achtest, lassen sich bestimmt einige dieser Gegebenheiten zu deinem Vorteil nutzen! Dabei hilft es, sich einmal einen Tag auf das Gelände zu setzen und z.B. das Mikroklima zu beobachten und daraus dann seine Lehren zu ziehen.
Am erfolgreichsten ist es, wenn du das Beet in Nord-Süd-Richtung ausrichtest.
Ein Hügelbeet anlegen
Zuerst hebst du an dem ausgewählten Ort ca. 30 cm tief (oder eine Spatenlänge) Erde aus. Diese Erde wird später wieder für die oberste Schicht auf dem Hügelbeet genutzt. Die Breite des Hügelbeets sollte ca. 1,50 m betragen. Die Länge kannst du jedoch beliebig wählen.
Ein Hügelbeet besteht aus mehreren aufgesetzten Schichten (siehe Darstellung).
In die Mitte der ausgehobenen Kuhle kommen grobe Pfanzenteile, z.B. Äste. Darauf kommt eine Grassschicht (Grassoden), gefolgt von einer Schicht mit Laub und Mist. Die vorletzte Schicht besteht aus grobem Kompost und die oberste Schicht bildet die zuvor ausgehobene Muttererde gemischt mit feinerem Kompost. Ganz so genau muss es aber auch nicht sein, die Hauptsache ist, dass die großen Äste und Pflanzenteile unten in der Mitte sind. Dann reicht es auch, wenn du immer im Wechsel kleinere Pflanzenteile und Erde aufschichtest.
Eine Gießrinne ermöglicht eine gut verteilte Bewässerung. Auch eine mit Wasser gefüllte umgedrehte Flasche, die in den Boden gesteckt wird, kann bei der Bewässerung helfen.
Bepflanzen kannst du das Hügelbeet mit Mischkulturen, z.B. oben Tomaten und weiter unten ein Salatkopf. Am Anfang ist der Nitrat-Wert im Boden des neu angelegten Hügelbeets hoch.
Für viele Pflanzen ist dieser Wert allerdings zu hoch. Aus diesem Grund solltest du bei der ersten Bepflanzung vermehrt stark zehrende Gemüsearten anbauen. Dazu gehört Gemüse wie z.B. Tomaten, Auberginen, Brokkoli, Kürbisse, diverse Kohlsorten, Paprika, Peperoni und Chillis. Weitere Starkzehrer sind Erdbeeren, Rhabarber oder Tulpen und Sonnenblumen.
Vorteile eines Hügelbeets
Ein Hügelbeet erzielt hohe Erträge auf kleinem Raum. Die Pflanzen wachsen sehr gut durch den geschichteten, nährstoffreichen Boden. Außerdem benötigt dein Hügelbeet keinen zusätzlichen Dünger und ist langlebig.
Achtung: Bei Hügelbeeten besteht die Gefahr des Austrocknens, weshalb es sich in trockeneren Gegenden weniger eignet.
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Artikel
Quellen
- Garten als Lebensraum (1992) Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AID) e.V. (Hrsg.)
- Starkzehrer (eine empfehlenswerte Liste mit noch mehr Starkzehrern findet ihr hier)
- verlinkter Artikel auf Serlo: Gestaltungsprozess der Permakultur
- Bildquelle 1: Bild von jokevanderleji8 auf Pixabay
- Bildquelle 2: Eigene Darstellung nach Vorbild aus dem Heft Garten als Lebensraum
- Bildquelle 3: Bild von Hans auf Pixabay