1 Jetzt geht es los!
Bevor es losgeht, nimm Dir Papier und Stift und beantworte Dir ganz ehrlich die Frage: Warum soll ich genau jetzt loslegen?
Viel geplant, reflektiert, strukturiert – und jetzt? Action – jetzt geht‘s los! Vom Denken ins Machen kommen fällt uns manchmal schwer. Wir brauchen die Bereitschaft, das Große wieder in kleine Teile zu zerlegen. Ohne die Vision aus den Augen zu verlieren, lernen wir, uns ihr Schritt für Schritt zu nähern. Den Kurs anzupassen und auf Her-ausforderungen zu reagieren, gehört genauso dazu wie Menschen, die dort anpacken, wo wir Hilfe brauchen. Bewegung, Mut und Willenskraft sind gefragt. Denn jetzt beginnt die spannendste Phase: Du beginnst, den Plan in die Wirklichkeit umzusetzen. Und noch etwas: Angst zu haben ist völlig normal. Nimm sie wahr, und hole sie als Frühwarnsystem ins Boot, anstatt Dich von ihr lähmen zu lassen.

2 Input zum Start
82% der Deutschen haben schon finanzielle, berufliche oder gesundheitliche Nachteile erlitten, weil sie wichtige Dinge auf die lange Bank geschoben haben.*
27% der Aufschieber:innen geben an, sie hätten es schon aufgeschoben, sich gesellschaftlich zu engagieren.*
35% sind zeitweise oder gar nicht produktiv bei ihrer Arbeit.**
Der Ausdruck „Prokrastination“ bezieht sich darauf, als dringend und notwendig betrachtete Aufgaben aufzuschieben und stattdessen etwas anderes, von geringerer Priorität und weniger Essenzielles zu machen. Für diese Handlung finden Personen typischerweise Entschuldigungen (Rückert, 2011)
* Das Prokrastinationsverhalten der Deutschen. Studie des SinusInstitut, 2018
** Repräsentative Studie von Appinio
3 Methoden - Teil 1: Kleine Schritte
Kleine Schritte - Übungen
Beschreibe Dein Vorhaben in einem Satz: Was hat Dich bisher davon abgehalten, den ersten oder nächsten Schritt zu gehen?
Was sind die einfachsten Schritte, die ich direkt anstoßen kann? Schreibe 5 Ideen auf. (Beispiele: E-Mail schreiben| Petition unterschreiben| eine Person um Hilfe bitten| Newsletter abonnieren| Artikel lesen| Social media accounts folgen usw.)
Entscheide Dich für eine Idee und setze sie direkt um.

4 Methoden - Teil 2: Flow Tipps
7× Flow Tipps für Deine Arbeitsweise
Lerne über Zeit und Raum – gibt es eine Tageszeit, zu der Du Dich besonders gut konzentrieren kannst? Brauchst Du Ruhe, oder sitzt Du bei der Arbeit lieber in einem lebendigen Café. Ist Dein Arbeitsplatz aufgeräumt?
Mach eine Sache – nicht aufschieben: Zeit reservieren, Handy aus und nur auf eine Sache konzentrieren.
Brich es herunter – auch komplexe Aufgaben lassen sich in viele kleine und einfache Schritte zerlegen.
Übernimm Verantwortung auf Deine Weise – Du entscheidest, wie es weitergeht. Vergleiche Dich nicht ständig mit anderen. Deine nächsten Schritte musst Du auf Deine Weise gehen.
Mach genügend Pausen – ein kleiner Spaziergang oder der Austausch bei einer Tasse Kaffee und Du kannst Deine Herausforderungen anders wahrnehmen.
Wisse, was Du kannst – widme Dich den Dingen, die Dich fordern und fördern, aber nicht stetig überfordern. Du wirst mit der Zeit lernen, welche Aufgaben Dir liegen und welche Du lieber anderen überlässt.
Wage Perspektivwechsel – versetze Dich regelmäßig in die Menschen, die mit Deiner Idee in Berührung kommen. Wie könnten siedenken und fühlen? Was brauchen sie? Das hilft Dir, in Verbindung zu bleiben.
5 Begegnung mit der Angst
Wenn wir uns nicht trauen, etwas zu machen, dann hindert uns oft eine diffuse Angst daran. Gehe Deiner Angst auf den Grund und mache eine kleine Schreib-Reflexion. Dazu brauchst Du nur Stift und Papier. Sobald Du die Fragen notiert hast, gibt es nur eine Aufgabe: Schreib Dich leer! Der Stift wird erst wieder abgesetzt, wenn Du alles zu Papier gebracht hast. Es muss nicht perfekt klingen oder grammatikalisch korrekt sein. Du musst es auch danach nicht mehr durchlesen. Noch besser: Nimm den Zettel danach, falte ihn zusammen und verbrenne ihn. Hier kommt die Frage. Los geht’s!
Was ist meine größte Angst in Bezug auf mein Vorhaben, und was würde passieren, wenn sie eintritt?
Alles, was Dir Angst macht, darf dort stehen. Wenn wir unsere Ängste ganz konkret formulieren, setzen wir uns mit ihnen auseinander, anstatt sie zu verdrängen. Angst zu haben ist nichts Schlimmes, sie warnt Dich vor Gefahren, die Du im Eifer übersehen könntest. Sobald Du die Gefahren aufgeschrieben hast, haben sie weniger Macht über Dich.

6 Weitere Ressourcen
Beispiele von Organisationen:
Stiftung Bürgermut: Auf openTransfer-CAMPs triffst Du Gleichgesinnte, kannst Dich inspirieren lassen und eigene Themen platzieren. Pack eine Nuss ein, an der Du schon lange knabberst und knacke sie gemeinsam mit Deinen Peers!
TATSINN Coaching & Organisationsberatung: Wenn Sinn und Tat zusammenkommen, transformiert sich das eigene Leben – oder noch besser: Das Leben vieler Menschen. Ann-Carolin Helmreich begleitet Menschen und Organisationen dabei, sich selbst besser zu fühlen, Bedürfnisse zu erkennen und den Mut zu haben, Dinge einfach einmal zu machen.
7 Quellen
Changemaker Playbook - Prototyp. Zukunftswerft gUG