Springe zum Inhalt oder Footer
SerloDie freie Lernplattform

Die Fischerei-Industrie und ihre Probleme

Wir alle hören oft von der Überfischung der Meere und dem drohenden Aussterben von Fischarten, wie z.B. dem Thunfisch. Schuld daran ist der Mensch- in diesem Fall die Fischerei Industrie und die Konsument*innen.

Probleme der Industrie

Zusätzlich zur Überfischung unserer Meere ist die Fisch-Industrie Verursacher von verschiedenen anderen Problemen.

Plastikmüll

Plastikmüll in unseren Meeren ist nicht nur ein allgemeines Problem, da mindestens ein Drittel des Plastikmülls in den Weltmeeren von Fischereigeräten und -ausrüstung stammt.

Zu der auf dem Wasser treibenden oder gesunkenen Fischereiausrüstung zählen u.a. verlorene Netze (sogenannte Geisternetze) und Angelschnüre mit Haken.

Fischernetze

Zerstörung der Umwelt

Es gibt verschiedene Fangmethoden, die in der Fischerei Industrie angewendet werden; die meisten davon sind ökologisch sehr bedenklich. Bodenschleppnetze gehören zu den verheerendsten, da sie den Meeresboden praktisch wie ein Bulldozer bearbeiten und somit wertvollen Unterwasserlebensraum langfristig zerstören.

Ein weiterer Punkt der Umweltzerstörung ist die Überfischung selbst. Natürliche Regenerationszyklen werden außer Acht gelassen und Ökosysteme zerstört. Forscher meinen, dass Überfischung auch eine Erwärmung der Meere zur Folge hat, da weniger Fische durch ihre Bewegungen das Wasser zum Zirkulieren bringen.

Beifang

Beim Fischen mit den großen Netzen, die in der Industrie eingesetzt werden, kommt es zu massivem Beifang. Als Beifang bezeichnet man Lebewesen, die unbeabsichtigt mit ins Netz geraten, obwohl sie nicht das Fangziel sind. Circa 300.000 Wale, Delfine und Tümmler ertrinken jedes Jahr ungewollt in den Netzen der Fischerei und viele weitere tragen schwere Verletzungen davon. Auch Seevögel und Meeresschildkröten gehören oft zum Beifang und kommen sinnlos um. Pro Kilogramm der Zielart können sogar 20 Kilogramm Beifang anfallen.

WWF

Schätzungen zufolge gehen dem Ökosystem weltweit fast 38 Millionen Tonnen Meerestiere oder etwa 40 Prozent des jährlichen Weltfischfangs durch Beifang verloren.

Sind Fischfarmen im Meer die Lösung?

Fast die Hälfte der weltweit konsumierten Fische kommen aus Zuchtbecken, Netzgehegen und Meereskäfigen. In diesen Aquakultur-Gehegen werden Fische und Meeresfrüchte gezüchtet und "geerntet".

Aquakulturen gegen Ernteausfälle

Fische aus Aquakulturen können ein wichtiger Weg sein, zur globalen Ernährung beizutragen, um sich gegen mögliche Ernteausfälle oder Engpässe in der Fleischindustrie abzusichern.

Aquakulturen

Fischfarmen umgehen das Problem des Beifangs und zerstören auch nicht die Umwelt durch Schleppnetze. Sie können einen wichtigen Beitrag zur Lebensmittelversorgung leisten.

Jedoch gibt es wenige Standards, die "gute Fischfarmen" von weniger guten unterscheiden. Wie viel Platz braucht wohl ein Fisch?

Die hohe Anzahl an Fischen innerhalb eines kleinen Bereichs verursacht eine hohe Verschmutzung der Gewässer.

In überfüllten Anlagen sind Parasiten und Krankheiten ein weit verbreitetes Problem, das viele Fische elendig verenden lässt. Je nach Art der Fische gibt es allerdings noch ein weiteres Problem: das Futter. Lachs, Thunfisch und Shrimps ernähren sich u.a. von kleineren Fischen. Für das Futter müssen also weiterhin große Mengen an Fisch gefangen werden, denn: für 1 kg1\ kg Thunfisch werden ca. 20 kg20\ kg Futter benötigt.

Was können wir also tun?

Zunächst ist es wichtig darauf zu achten, wo der Fisch herkommt und wie er gefangen wurde. Das Beste, was wir tun können, ist allerdings unseren Fischkonsum zu reduzieren, denn auch Siegel wie z.B. das MSC Siegel können nicht garantieren, dass die Fische ohne Beifang gefischt werden.

Lokal und frisch gefischte Tiere sind in jedem Fall zu bevorzugen.

Du hast noch nicht genug vom Thema?

Hier findest du noch weitere passende Inhalte zum Thema:

Artikel

Quellen


    Dieses Werk steht unter der freien Lizenz
    CC BY-SA 4.0Was bedeutet das?