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Perfekt - Was ist das Perfekt gewesen?

Das Perfekt ist eine der Zeitformen der Vergangenheit. Woran du das Perfekt erkennst und wann du es verwendest, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist Perfekt?

Das Perfekt ist eine von drei Vergangenheitsformen im Deutschen. Man nennt diese Form auch vollendete Vergangenheit. Denn das Perfekt verwendet man, um auszudrücken, dass ein Ereignis oder eine Handlung in der Vergangenheit abgeschlossen wurde. Dabei soll vor allem die Folge oder das Ergebnis der Handlung hervorgehoben werden, die Auswirkung auf die Gegenwart hat.

Beispielsatz: Gestern habe ich mir das Bein gebrochen und wir sind sofort ins Krankenhaus gefahren.

Verwendung

  • Man benutzt das Perfekt, um um über Handlungen zu sprechen, die zum Sprechzeitpunkt bereits abgeschlossen und trotzdem noch wichtig für die Gegenwart sind. → Beispiel: Wo bist du gewesen? Wir haben dich hundertmal angerufen!

  • Man kann mit dem Perfekt auch Ereignisse beschreiben, die erst zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft abgeschlossen sein werden. (Der zukünftige Zeitpunkt muss jedoch durch eine Zeitangabe erkennbar sein.) → Beispiel: Bis nächste Woche habe ich die Serie bestimmt fertig geschaut.

Merke

Du nutzt das Perfekt vor allem, wenn du mit Freunden oder deiner Familie über etwas in der Vergangenheit sprichst. Denn das Perfekt ist die Vergangenheitsform, die du beim Sprechen im Alltag benutzt. Beim Schreiben verwendest du eher das Präteritum.

PräteritumSie stand auf und gingvs. Perfekt:  Sie ist aufgestanden und gegangen.

Bildung

Für die Bildung des Perfekts benutzt du die Präsensform von sein oder haben und das Partizip II des Verbs:

→ Beispiel: Letzten Samstag habe ich bei einem Freund geschlafen. Wir sind erst sehr spät ins Bett gegangen.

Die Hilfsverben haben und sein

Die beiden Hilfsverben, die du für das Perfekt brauchst, sind sein und haben. Hier findest du zunächst einmal die richtige Konjugation der beiden Verben, da sie unregelmäßig gebildet werden. Übrigens sind sie nur im Falle des Perfekts und Plusquamperfekts Hilfsverben. Normalerweise zählen sie als Vollverben.

Person

haben

sein

ich

habe

bin

du

hast

bist

er/sie/es

hat

ist

wir

haben

sind

ihr

habt

seid

sie

haben

sind

Bei den meisten Verben im Perfekt verwendet man haben. Nur bei bestimmten Verbgruppen benutzt man sein. Darunter fallen unter anderem Verben, mit denen du Bewegungen ausdrückst. Beispiele hierfür sind die Verben rennenlaufen, gehen, fahrenjoggen, kommen, fliegen oder schwimmen.

Ein weiterer Fall, in dem du sein für die Perfekt-Bildung benutzt, sind Verben, die Zustandsänderungen angeben. Dazu zählen zum Beispiel Verben wie sterben, wachsen, aufstehen, aufwachen oder einschlafen.

Weitere Verben bei denen du sein verwendest, sind unter anderem sein, werden, passieren oder geschehen.

Beachte

Bei dem Wort stehen liegt eine Besonderheit vor: Vor allem in Norddeutschland heißt es "ich habe gestanden", während in Süddeutschland "ich bin gestanden" die bevorzugte Formulierung ist.

Das Partizip II

In der deutschen Sprache gebrauchst du das Partizip II nicht nur bei der Bildung des Perfekts. Du benutzt es zudem beim Passiv, beim Plusquamperfekt, beim Futur II und sogar als Adjektiv. Das Partizip II möglichst fehlerfrei zu beherrschen, ist also ein echter Vorteil!

Je nachdem, ob es sich bei dem Vollverb des Satzes im Perfekt um ein regelmäßiges oder ein unregelmäßiges Verb handelt, wird das Partizip II unterschiedlich gebildet. Gleich bleibt nur, dass es immer am Ende eines Satzes steht.

  • Regelmäßige Verben: ge + Verbstamm + (e)t Beispiel: spielen → Ich habe gespielt.

  • Unregelmäßige Verben: ge + (veränderter) Verbstamm + en Beispiel: treffen → Ich habe getroffen.

  • Bei gemischten Verben: ge + veränderter Verbstamm + (e)t Beispiel: bringen → Ich habe gebracht.

Besonderheiten bei der Bildung

Bei der Bildung von Partizip II musst du einige Besonderheiten beachten:

  • Verben mit der Endung -ieren bilden das Partizip II ohne ge-. Beispiel: studieren → Ich habe studiert.

  • Nicht trennbare Verben haben Präfixe (Vorsilben) wie ver-, zer-, be-, er-, ge-, ent-, emp- oder hinter-. Diese können nicht vom restlichen Verb getrennt werden. Nicht trennbare Verben bilden das Partizip II ohne ge-. Beispiel: verstehen → Ich habe verstanden.

  • Trennbare Verben haben einen Verbzusatz (Präfix), der beim Konjugieren vom restlichen Verb abgetrennt werden kann: zum Beispiel → vorziehen – ich ziehe es vor. Andere trennbare Verbzusätze sind an–, ab–, hin–, und her–. Bei der Bildung des Perfekts hängst du diesen Zusatz an den Anfang der Partizip II-Form: so steht ge- hinter dem Präfix. Beispiel: ankommen → Ich bin angekommen.

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Quellen

    • Hartmann, Horst: Die Zeitformen. Grundlagen der Grammatik verstehen & festigen, 2015.

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