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Stilmittel

Stilmittel begegnen dir in fast jedem Text. Mit unseren Beispielen lernst du, welche Stilmittel es gibt und was sie bedeuten.

Beispiele für Stilmittel

Beispiele für Stilmittel

Was sind Stilmittel?

Stilmittel sind sprachliche Gestaltungsmittel, die einen Text anschaulicher machen sollen. Das heißt sie werden verwendet, um eine Textstelle zu betonen, zu veranschaulichen oder einprägsamer zu machen. Vor allem bei der Textanalyse, insbesondere der Gedichtanalyse, sind Stilmittel sehr wichtig.

Liste wichtiger Stilmittel (alphabetisch geordnet)

Die fett gedruckten Stilmittel treten häufiger auf und sollten daher besonders gut gelernt werden.

Stilmittel

Erklärung

Beispiel

Alliteration

gleicher Anfangslaut benachbarter Wörter

"Durch dick und dünn."

Anapher

Wiederholung des gleichen Wortes oder der gleichen Wortgruppe am Anfang von Sätzen, Satzteilen oder Versen.

"Das Wasser rauscht;

Das Wasser schwoll."

Antithese

(gedanklicher) Gegensatz

"Krieg und Frieden"

Apostrophe

feierlich betonte Anrede an eine Person oder an den Leser/der Leserin

"O Romeo, Romeo, warum bist du Romeo?"

"Und so, liebe Leser, geschah es.."

Chiasmus

Überkreuzte Anordnung von Satzteilen/Sätzen, die einander entsprechen.

"Ich schlafe tags,

nachts wache ich."

Diminutiv

Verniedlichung. Eigentlich grammatische Form, kann aber als Stilmittel eingesetzt werden.

Wo ist mein Hundchen?

Ellipse

Verkürzter Satz, in dem ein oder mehrere Satzteile oder Wörter weggelassen werden.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

(statt: Erst kommt die Arbeit, dann kommt das Vergnügen.)

Epipher

Wiederholung des gleichen Wortes oder der gleichen Wortgruppe am Satzende, Satzteilende oder Versende

"Er war ein guter Freund;

er war ein treuer Freund."

Euphemismus

Beschönigung

"Opa ist letzte Nacht friedlich entschlafen (= gestorben)."

Exclamatio

Ausruf

"Ach! Oh, welch Unglück!"

Figura etymologica

Wörter mit gleichem Stamm, aber verschiedene Wortarten, werden verbunden. Oft Verb und Substantiv.

"Einen Kampf kämpfen."

Geminatio

Wiederholung von Wörtern/einer Wortgruppe direkt nacheinander

Der Theodor, der Theodor, der steht bei uns im Fussballtor

Hyperbel

Starke Übertreibung

"Er weinte ein Meer aus Tränen."

Ironie

Aussage, die genau das Gegenteil meint.

Im Krankenhaus kann man ja so viel machen!

Klimax

Steigerung

"Sie arbeiten zehn, zwölf, ja vierzehn Stunden täglich am Erfolg."

Litotes

Abschwächung/Untertreibung oder doppelte Verneinung

"meine Wenigkeit"; "nicht unbedeutend"

Metapher

Verwendung eines bildlichen Ausdrucks

"Ihr Herz wurde gebrochen."

Neologismus

Wortneuschöpfung

"unkaputtbar"

Oxymoron

Verbindung von zwei gegensätzlichen Begriffen

"bittersüß", "Hassliebe"

Paradoxon

scheinbar widersprüchliche Aussage

"Ich weiß, dass ich nichts weiß." (Sokrates)

Parallelismus

gleicher Aufbau von mindestens zwei Satzteilen

"Reden ist Silber,

Schweigen ist Gold."

Personifikation

Vermenschlichung von Gegenständen/abstrakten Begriffen/Tieren

"Die Sonne lacht."

Repetitio

Wiederholung eines Wortes/einer Wortgruppe

Die Wolken verdecken die Sonne. Hoffentlich ziehen die Wolken bald wieder.

Rhetorische Frage

Scheinfrage, auf die es schon eine klare Antwort gibt bzw. auf die keine Antwort erwartet wird

"Ist das denn zu glauben?"

Synästhesie

Verbindung verschiedener Sinneswahrnehmungen

"Farbhören"

"schreiendes Rot" (Verbindung von Hören und Sehen)

Vergleich

Verbindung von zwei ähnlichen Bildern durch ein "wie" oder "als"

"Hercules war stark wie ein Löwe."

Kategorisierung von Stilmitteln

Die meisten Stilmittel lassen sich einer der folgenden fünf Gruppen zuordnen:

1. Wortfiguren (Abweichung von der üblichen Wortwahl)

  • Diminutiv

  • Euphemismus

  • Hyperbel

  • Litotes

  • Neologismus

2. Satzfiguren (Abweichung vom üblichen Satzbau)

  • Apostrophe

  • Chiasmus

  • Ellipse

  • Inversion

  • Klimax

  • Parallelismus

3. Gedankenfiguren (Abweichung vom Gedankengang)

  • Antithese

  • Ironie

  • Oxymoron

  • Paradoxon

  • Rhetorische Frage

  • Synästhesie

4. Klangfiguren (Abweichung von der üblichen Klanggestaltung)

  • Alliteration

  • Anapher

  • Epipher

  • Geminitio

  • Repetitio

Sondergruppe: Sprachliche Bilder

Die sprachlichen Bilder ermöglichen es, Vorstellungen, Gedanken und Gefühle sowie Lebewesen und auch Gegenstände möglichst genau und anschaulich zu beschreiben.

Zu der Sondergruppe gehören:

  • Metapher

  • Personifikation

  • Vergleich

BeachteMetapher und Vergleich

Wenn man etwas ausdrücken möchte und für die Beschreibung Wörter verwendet, die eigentlich aus einem ganz anderen inhaltlichen Bereich stammen, dann ist das eine Metapher. Ganz ähnlich ist ein Vergleich, doch dieser enthält zusätzlich immer auch ein Vergleichswort (meist "wie", manchmal "als").

Metapher: ein Meer an Köstlichkeiten

Vergleich: es schmeckte wie ein süßer Sommertag

Das, was eigentlich gemeint ist (unendlich viele Köstlichkeiten), und das Bild, für das die Beschreibung verwendet wird (Meer), haben etwas gemeinsam:

Schaubild Metapher

Stilmittel - allgemeine Wirkung

Stilmittel erzielen je nach Situation unterschiedliche Wirkungen. Sie können …

  • einem Text mehr Lebendigkeit und Emotion verleihen.

  • die Aufmerksamkeit auf wichtige Textstellen lenken.

  • schwierige Passagen mit Hilfe von Bildern vereinfachen.

  • den Leser/die Leserin berühren und dadurch besser beeinflussen.

  • überraschen und Aufmerksamkeit erzwingen.

  • die Neugier des Lesers/der Leserin wecken,

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Quellen


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    CC BY-SA 4.0Was bedeutet das?