Alles in der Mathematik (und damit in der Informatik) ist auf dem Begriff der Menge aufgebaut.
Durch Mengenbildung machst du aus mehreren Objekten ein neues Objekt, die Menge.
Die Objekte einer Menge A heißen Elemente von A. Du schreibst x∈A, wenn das Objekt x ein Element der Menge A ist.
Notation von Mengen
Im einfachsten Fall enthält die Menge nur endlich viele Elemente. Du schreibst
wenn beispielsweise die Menge A aus den Elementen 1, 2 und 3 besteht. Du zählst also die Elemente der Menge einfach auf.
Wenn es viele Elemente sind, kürzt du die Aufzählung durch Punkte ab:
Dies musst du insbesondere bei unendlichen Mengen so machen:
Zahlenmengen
In der Mathematik spielen die folgenden Zahlenmengen eine Hauptrolle:
N Menge der natürlichen Zahlen
N0Menge der natürlichen Zahlen einschließlich der 0
ZMenge der ganzen Zahlen
QMenge der rationalen Zahlen
RMenge der reellen Zahlen
CMenge der komplexen Zahlen
Mengen definieren
Die obige Menge B schreibst du exakter so:
Der senkrechte Strich liest sich als "mit der Eigenschaft dass". B ist die Menge aller n mit der Eigenschaft, dass n Element der natürlichen Zahlen ist und dass n kleiner oder gleich 1000 ist.
Weitere Beispiele sind
Menge der Zweierpotenzen: C={x∣∃k∈N0:x=2k}
Menge der ungeraden ganzen Zahlen: U={x∣∃k∈Z:x=2⋅k+1}
Etwas weniger umständlich schreibst du diese Mengen in Kurzschreibweise:
B={n∈N∣n≤1000}
C={2k∣k∈N0}
U={2⋅k+1∣k∈Z}
Die leere Menge
Mengen können wenige oder viele, sogar unendlich viele Elemente enthalten - oder aber auch gar kein Element. Diese Menge wird als die leere Menge bezeichnet. Die leere Menge ist eine Menge, die kein Element enthält. Die leere Menge wird mit dem Zeichen ∅ bezeichnet, oder einfach mit leeren Mengenklammern {}.
Mächtigkeit von Mengen
Die Mächtigkeit einer Menge A wird mit ∣A∣ bezeichnet. Bei endlichen Mengen ist die Mächtigkeit der Menge gleich der Anzahl ihrer Elemente. Insbesondere ist also ∣∅∣=0.
Gleichheit von Mengen
Damit sind zum Beispiel die Mengen {1,2,3} und {3,2,1} gleich. Es kommt bei Mengen nicht auf die Reihenfolge der Elemente an.
Beziehungen zwischen Mengen
Im Folgenden sind A und B Mengen.
Dabei können die Mengen auch gleich sein. Eine andere Sprechweise ist "A ist enthalten in B". Zum Beispiel gilt
Die Schnittmenge von A und B enthält also alle Elemente, die sowohl Elemente von A als auch von B sind. Beispielsweise gilt
Es kann auch sein, dass die Mengen A und B gar keine gemeinsamen Elemente haben, dass also ihre Schnittmenge die leere Menge ist. Dann sagt man, dass A und Bdisjunkt sind.
Die Vereinigungsmenge von A und B enthält also alle Elemente, die Elemente von A oder von B (oder von beiden Mengen) sind. Beispielsweise gilt
Die Differenz von A und B enthält also alle Elemente, die Elemente von A, aber nicht von B sind. Die Differenz wird auch gesprochen als "A ohne B". Beispielsweise gilt
Gesetzmäßigkeiten
Hier ein paar Dinge, die du leicht beweisen kannst, wenn du dir die Definitionen anschaust. Für alle Mengen A und B gilt:
∅⊆A
A=B⇔A⊆B∧B⊆A
A⊆B⇔A∩B=A⇔A∪B=B
A∩A=A∪A=A
A∩∅=∅
A∪∅=A
Außerdem gelten sowohl für ∩ als auch für ∪ das Kommutativgesetz, das Assoziativgesetz und das Distributivgesetz.
Kartesisches Produkt
Zum Beispiel ist das kartesische Produkt der Mengen A={1,2} und B={2,3,4} gleich