Kriterien für nachhaltige Ernährung
Kriterien nachhaltiger Ernährung sind unter anderem Regionalität, Saisonalität und die Reduzierung von tierischen Anteilen, aber auch noch mehr.
Regionalität
Regionalität bedeutet, dass die Lebensmittel, wenn möglich, aus der Nähe kommen und nicht aus anderen Kontinenten eingeflogen und mit Schiffen transportiert werden.
Beim Transport von Lebensmitteln gelangen schädliche Treibhausgase in die Atmosphäre.
Die Herkunft von Obst und Gemüse muss in Deutschland gekennzeichnet werden. So hat der Verbraucher den Überblick, woher seine Lebensmittel kommen.
Abb. 1: Karotten
Abb. 2: Kartoffeln
Saisonalität
Mit Saisonalität ist gemeint, dass Lebensmittel dann gekauft werden, wenn sie gerade natürlicherweise wachsen.
Erdbeeren im Dezember? Das muss nicht sein!
Wenn das Gemüse oder Obst hier bei uns nicht Saison hat, muss es aus anderen Regionen oder Ländern importiert werden. Dabei legt es weite Strecken zurück, bis es bei uns im Supermarktregal liegt. Auf den Transportwegen werden wiederum Treibhausgase in die Atmosphäre freigesetzt. Die Saisonalität steht also in engem Zusammenhang mit der Regionalität. Wenn man saisonal einkauft, dann sind dies oft die Obst- und Gemüsesorten, die aus der Region stammen. Sie haben gerade Saison.
In sogenannten Saisonkalendern kannst du dich informieren, wann welches Gemüse oder Obst bei uns wächst. Bestimmte Obstsorten wachsen überhaupt nicht bei uns und müssen übers ganze Jahr hinweg importiert werden.
Abb. 4: Saisonkalender für Obst und Gemüse
Tierische Produkte reduzieren
Tierische Anteile zu reduzieren, bedeutet nicht nur weniger Fleisch zu essen, sondern auch weniger Produkte von Tieren - etwa Milch, Eier und Käse zu konsumieren oder ganz auf diese Produkte zu verzichten. Warum eigentlich?
In der Landwirtschaft entstehen durch den Einfluss des Menschen Treibhausgase, die in die Atmosphäre gelangen. Das schädliche Treibhausgas Methan () wird vor allem bei der Viehzucht freigesetzt. Methan wirkt als Treibhausgas 25fach stärker als und trägt somit erheblich zum Treibhauseffekt bei.
Zudem müssen die Futtermittel für die Tiere angebaut werden. Über 40 Prozent der Ernte von Weizen, Roggen, Hafer und Mais wandern direkt in die Futtertröge. Gerade in Europa reicht die Anbaufläche dafür nicht aus. Deshalb wird den Tieren zum Beispiel auch Soja aus Südamerika verfüttert. Der weite Transportweg verursacht weitere CO2-Emissionen.
Ein zusätzliches Problem besteht in der Rodung des Regenwaldes, die für den Soja-Anbau in Südamerika durchgeführt wird. Mit der Umwandlung von Regenwald in Ackerflächen gehen nicht nur wichtige CO2-Speicher verloren, sondern auch Ökosysteme und damit Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
Mit einer Reduzierung des eigenen Fleischkonsums oder einer vegetarischen bzw. veganen Lebensweise trägt jeder Mensch zum Klimaschutz bei.
Abb. 5: Etwa der Treibhausgasemissionen, die durch Landwirtschaft entstehen, werden von der Viehzucht verursacht.
Müllvermeidung
Jährlich produzieren die Deutschen pro Kopf 82 kg Lebensmittelabfälle. Im Durchschnitt werfen wir jedes achte Lebensmittel weg.
Global betrachtet ergibt dies ein noch größeres Problem: knapp ein Drittel der Lebensmittel landet weltweit in der Mülltonne.
Was genau landet bei den Deutschen in der Tonne?
Obst und Gemüse | 44% | |
---|---|---|
Backwaren, sowie andere Teigwaren (z.B. Nudeln) | 20% | |
Speisereste | 12% | |
Milchprodukte | 8% | |
Getränke | 7% | |
Fleischwaren und Fisch | 6% | |
Sonstiges (z.B. Süßigkeiten) | 3% |
Quellen
- Teile des Textes sind entnommen aus: WeltFAIRsteher
- Müllvermeidung: Daten vom Statistischen Bundesamt und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
- Teile des Textes sind entnommen aus: Umwelt im Unterricht
- Ökologischer Fußabdruck: Vebu
- Abb. 1: Pixabay von voltamax
- Abb. 2: Pixabay von WoundsandCracks
- Abb. 3: Pixabay von mile01
- Abb. 4: Gastroguerilla mit Daten vom Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (aid) e.V.
- Abb. 5: Pixabay von MrsBrown