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Kurs

Wie finde Ich gute Quellen?

1 Übersicht

Inhalt des Kurses

Im folgenden Kurs lernst du die wichtigsten Wissensquellen kennen, die du zum Sammeln von Informationen brauchst. Damit bist du in der Lage fundierte Präsentationen vorzubereiten und kannst deine Argumente mit Fakten untermauern. Du erlernst außerdem, wie du seriöse von unseriösen Quellen unterscheiden kannst und worauf du bei deiner Arbeit mit Quellen achten solltest. Zum Ende werden dir einige Portale insbesondere aus dem deutschsprachigen Raum vorgestellt, bei denen du dich über wissenschaftliche, kulturelle oder politische Themen informieren kannst.

Vorkenntnisse

Du benötigst keine Vorkenntnisse

Kursdauer

Der Kurs dauert ca 15-20 min

2 Motivation

Du suchst gute Argumente und Fakten für eine Präsentation oder einen Aufsatz in der Schule? Du möchtest wissen, welche Medien sich für eine sachliche und differenzierte Recherche eignen? Du interessierst dich für ein bestimmtes Thema und möchtest dich einarbeiten? Dann ist der folgende Kurs genau das Richtige für dich.

3 Das Buch

Bücher sind traditionellerweise auch heute noch die wichtigsten Medien, um Wissen und Erkenntnisse zu verbreiten. Ein Buch unterläuft vor der Veröffentlichung idR. einen langen Überarbeitungs- und Überprüfungsprozess durch Autoren, Lektoren und wissenschaftliche Mitarbeiter eines Verlags. Die Qualitätssicherung ist damit zu einem großen Teil gewährleistet. Ein weiterer Vorteil ist die meist saubere Gliederung und Struktur, die für das Verstehen eines Lerninhalts entscheidend sein kann. Es eignet sich damit hervorragend für die Recherche. Bücher sind im allgemeinen seriöse Quellen. Gelegentlich kann es hilfreich sein, sich zu informieren auf welchen Schwerpunkt (z.B. Belletristik, Fachwissenschaft, Populärwissenschaft) sich ein Verlag spezialisiert und ob und wenn ja, welche politische Ausrichtung er aufweist. (Beispielaufgabe einfügen)

Quelle: pixabay, Ersteller: Free-Photos, pixabay-Lizenz

4 EXKURS: politischer Kompass

Kleiner politischer Kompass (links und rechts im Sinne der Aufklärung)

Ist der Verlag des Mediums eher

Quelle: pixabay, Ersteller: ArtsyBee, pixabay-Lizenz

politisch links/liberal: primär Einsatz für

  • Aufklärung

  • soziale Gerechtigkeit

  • Wandel der Gesellschaft

  • Kritik an herrschenden Machtstrukturen

  • radikale Demokratie

oder

politisch rechts/bürgerlich konservativ: primär Einsatz für

  • das Bewahren von Tugenden, Werten, Systemen, die sich in der Vergangenheit bewährt haben

  • Recht und Ordnung

  • Stabilisierung des gegenwärtigen Status Quo

  • (Mitunter auch Kritik an herrschenden Machtstrukturen)

oder

ein Verlag, der aus beiden politischen Spektren Stimmen zu Wort kommen lässt bzw. rein auf die Wissensvermittlung konzentriert.

(Überschneidungen zwischen beiden politischen Spektren sind manchmal möglich)

Verlage, die gewaltverherrlichendes, rechtsextremes Gedankengut oder autoritäres linkes Gedankengut verbreiten, sollten bei der Recherche mit höchster Vorsicht betrachtet werden.

5 Wissenschaftliche Untersuchungen

Wissenschaftliche Arbeiten, die den sogenannten "Peer-Review"-Prozess (eine Arbeit wird durch Kollegen und fachverwandte Wissenschaftler kontrolliert) durchlaufen haben, sind im allgemeinen seriöse Quellen. (Beispielaufgabe einfügen)

Dennoch gibt es in der Wissenschaft seit langer Zeit große Missstände. Ein Großteil der Forschung an Universitäten wird heutzutage immer häufiger privat querfinanziert. Das heißt, es kommt oft zu Interessenskonflikten von Auftraggebern einer wissenschaftlichen Untersuchung und wissenschaftlichen Ergebnissen, die den Interessen des Auftraggebers nicht entsprechen.

Beim Betrachten von wissenschaftlichen Untersuchungen z.B. im Gesundheitsbereich ist zu beachten, dass ein Großteil der Studien nicht publiziert wird. Somit werden der Bevölkerung Erkenntnisse vorenthalten. Diese fehlende Gewaltenteilung zwischen Industrie und zunehmend davon abhängiger Wissenschaft kristallisiert sich immer mehr als großes Problem heraus, dass den Zusammenhalt unserer Gesellschaft bedroht und der Gegenaufklärung Tür und Tor geöffnet hat.

Es sollte somit vor dem Zitieren einer wissenschaftlichen Publikation unbedingt auch immer überprüft werden, ob die Publikation gesponsert und/oder möglicherweise verfälscht wurde.

Mehr hierzu von Prof. Dr. Christian Kreiß

Quelle: pixabay, Ersteller: geralt, pixabay-Lizenz

6 Die Zeitung / Die Zeitschrift / Der Internetblog

Bevor man ein/e Zeitung, Zeitschrift, Nachrichtenmagazin oder Internetblog verwendet, ist es wichtig vorher einige Dinge zu prüfen:

  • Wem gehört das Medium?

  • Unterhält das Medium eine Verbindung zu Stiftungen oder parteinahen Organisationen?

  • Wie ist das Medium politisch und geopolitisch ausgerichtet?

Hilfreich ist hierbei der Mediennavigator, der jedes Jahr von Schweizer Journalisten und Medienwissenschaftlern neu herausgegeben wird.

Abzurufen auf dieser Seite



Wenn du herausfinden möchtest, ob ein Medium einseitig berichtet und Propaganda betreibt, dann klicke hier

Quelle: pixabay, Ersteller: MichaelGaida, pixabay-Lizenz

7 Wie lässt sich die Seriösität eines Mediums erkennen?

Das Internet bietet eine Vielzahl von Blogs und digitalen Informationsquellen an.

Gute Zeichen für die Seriösität eines Mediums sind

  • Der Diskurs wird z.B bei Zeitungsartikeln in den Kommentaren ermöglicht

  • Der Betreiber eines Mediums bemüht sich darum, eine respektvolle Diskussion zu unterstützen

  • Es gibt ein Impressum oder zumindest die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme

  • Artikel sind in sachlicher, satirischer, polemischer oder humorvoller Sprache gehalten und verletzen nicht die Menschenwürde

  • Es wird nicht zu Hass, Gewalt oder Fremdenfeindlichkeit aufgerufen

  • Das Medium ist basisdemokratisch organisiert

Medien, die ein breites Meinungsspektrum zulassen und den kritischen Diskurs fördern, sowie viele Intellektuelle, Journalisten und Wissenschaftler zu Wort kommen lassen sind bei der Recherche von außerordentlich hohem Nutzen.

Quelle: pixabay, Ersteller: GraphicMama-team, pixabay-Lizenz

8 Beispiele zu verschiedenen Perspektiven

Die (geo)politische Ausrichtung eines Massenmediums lässt sich oft schon an den Schlagzeilen erkennen: Schauen wir uns hierfür ein beliebiges Thema an z.B. Das Verhältnis von Deutschland zu Russland. Hier finden sich deutliche Unterschiede zwischen den uns bekannten Leitmedien, die überwiegend NATO-Konform berichten und den eher unbekannten freien Alternativmedien, die überwiegend NATO-Kritisch berichten. (NATO: North Atlantic Treaty Organization: westliches Militärbündnis)

überwiegend NATO-Konform:

  • "NATO-Chef über Russland: 'Immer unberechenbarer und aggressiver.'" (ARD: 18.03.2013)

  • "Der Halbstarke: Wie Putin die Demokratie und den Westen attackiert." (Der Spiegel: 16.12.2013)

  • "Wann stoppt die Welt endlich Putin?" (BILD: 21.07.2014)

  • "Stoppt Putin jetzt!" (Der Spiegel: 28.07.2014)

  • "Putin greift an." (Der Spiegel: 10.10.2015)

  • "Putins geheimes Netzwerk. Wie Russland den Westen spaltet." (ZDF-Doku: 2017)

  • "Todesgrüße aus Moskau." (TAZ: 07.10.2020)

  • "Verfassungsschutz warnt: 'Russland will die Pandemie instrumentalisieren.'" (FAZ: 08.10.2020)

  • "Putins Offerte mit Hintergedanken." (SZ: 16.10.2020)

überwiegend NATO-Kritisch:

  • "USA beschließen neue Russland-Sanktionen – Bundesregierung nennt Entschluss „völkerrechtswidrig“" (Epoch Times: 26.07.2017)

  • "Frieden in Europa ist Frieden mit Russland" (Die NachDenkSeiten: 07.07.2020)

  • "Ein deutsch-russisches Bündnis wäre das "Ende der NATO" – George Friedman" (RussiaToday: 20.09.2020)

  • "Balken im Auge: Die russischen staatlich finanzierten Medien zeichnen Putin in einem weichen Licht, behaupten die bundesdeutschen Medien, die sich selbst für unabhängig halten." (Der Rubikon: 14.10.2020)

9 Wikipedia

Wikipedia ist eine digitale Enzyklopädie und bemüht sich darum objektive, sachliche und differenzierte Artikel zu veröffentlichen. Artikel zu den Naturwissenschaften sind größtenteils sauber recherchiert und genügen in den meisten Fällen wissenschaftlichen Standards. Wikipediaartikel werden idR. sehr oft überarbeitet, damit auch neuere wissenschaftliche Erkenntnisse sofort eingetragen werden können. Hier eignet sich Wikipedia also in vielen Bereichen als gutes Nachschalgewerk.

Vorsicht ist vor allem bei Artikeln geboten, die in Verbindung zu Politik, Kritik an staatlichen Institutionen, Kritik an Konzernen, Kritik an Methoden der modernen Medizin oder Personen stehen. Hier ist seit Jahren einregelrechter Krieg („editor war“) um die Deutungs- und Meinungshoheit auf Wikipedia entbrannt. Bedauerlicherweise hat sich ebenso ein regelrechtes Herausmobben von ehrenamtlichen Autoren etabliert. Viele Artikel aus diesem Bereich zeichnen sich vor allemdurch grobe Falschinformation, Desinformation und gezielter politischer Propaganda aus. So engagieren z.B. große Unternehmen mitunter PR-Agenturen, die die Wikipediaseite des Unternehmens „rein“und „sauber“ halten, um den Konzern vor Kritik abzuschirmen.

Auch mehren sich die Hinweise, dass viele Wikipediaartikel mitunter durch Agenten aus dem Geheimdienstspektrum bearbeitet und manipuliert werden.

Quelle: wikipedia, Ersteller: Nohat, CC BY-SA 3.0

10 Google

Google eignet sich hin und wieder für die Literatur- und Blog-Recherche.

Achtung: Google ist jedoch keine Quelle, sondern eine Suchmaschine und für die Quellenangabe nicht gestattet.

11 Soziale Netzwerke / Soziale Medien

Soziale Netzwerke und Medien wie Facebook, Twitter, Instagram sowie Videoplattformen wie Youtube sind in den vergangenen Jahren zu den reichweitenstärksten Massenmedien geworden. Selbstverständlich bieten sie die Möglichkeit durch verschiedene Kanäle zu Informationen zu gelangen. Sie sind jedoch wie die traditionellen Massenmedien keine unabhängige Medien und in Machtstrukturen des Mutterkonzerns eingebunden. Wenn du wissen möchtest, wie dich soziale Medien manipulieren, dann klicke hier.

Achtung: Als Quellenangabe sind sie (bis auf Youtube) nicht gestattet. Videoinhalte dürfen mit genauer Kennzeichnung zitiert werden.

Quelle: pixabay, Ersteller: GDJ, pixabay-Lizenz

12 Beispiel für eine unseriöse Quelle

Psiram (Pseudowissenschaft, Irrationale Überzeugungssysteme, Alternative Medizin)

(früher Esowatch) beschreibt sich laut eigener Angabe selbst als Skeptikerbewegung und „versteht sich als kritischer Verbraucherschutz vor scheinheiligen, nutzlosen und wirkungslosen Produkten, Therapien und Ideologien“ .

Diese Website ist vor allem ein digitales Denunziationsportal, dass in der Vergangenheit damit aufgefallen ist, kritische Wissenschaftler und investigative Journalisten zu verleumden, Zitate aus dem Zusammenhang zu reißen und unverdächtige Menschen eine Nähe zu Rechtsradikalismus, Antisemitismus, Judenhass oder Fremdenfeindlichkeit zu unterstellen, um sie anschließend in der Öffentlichkeit zu diskreditieren. Ein Großteil der Artikel ist einseitig, unsachlich und teilweise grob irreführend. Nachgewiesene Versuche von Rufmord offenbaren eine zweifelhafte ethische Grundeinstellung einiger anonymer Autoren, die auf dieser Webseite agieren.

Ein Impressum gibt es nicht und verantwortliche Betreiber dieser Seite wollen sich aus verschiedenen Gründen nicht zu erkennen geben. Das Portal ist hochgradig intransparent.

Checkliste: (je mehr Punkte erfüllt sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer unseriösen Quelle)

  • viele Artikel sind einseitig, unsachlich und undifferenziert (keine saubere Trennung zwischen Meinung und Fakten)

  • Rufmordkampagnen (zweifelhafte Absichten)

  • kein Impressum bzw. keine wirkliche Möglichkeit der Kontaktaufnahme

-> unseriöse Quelle

13 Abschluss

Herzlichen Glückwunsch.

Jetzt steht einer guten Recherche nach Wissen für deinen nächsten Aufsatz oder deiner nächsten Präsentation in der Schule nichts mehr im Weg.

14 Beispiel für eine seriöse Quelle

Arte

Der deutsch-französische Kultursender bietet seit Jahren ein reichhaltiges Programm mit weltoffenem Blick und lässt viele verschiedene Stimmen zu Wort kommen. Die Beiträge sind handwerklich genau und sauber recherchiert. Viele Dokumentationen dieses Mediums wurden bereits ausgezeichnet.

Checkliste: (je mehr Punkte erfüllt sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer seriösen Quelle)

  • viele Beiträge sind sachlich, differenziert und größtenteils ausgewogen

  • Der Sender möchte gesellschaftliche Probleme offen ansprechen und politische Entscheidungen kritisch betrachten

  • Der Sender lässt verschiedene Perspektiven in seine Arbeit einfließen

  • Es gibt ein Impressum und die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme

-> seriöse Quelle


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