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Porters Diamantenmodell

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Das Diamantenmodell wurde 1991 von Michael B. Porter zur Erläuterung der Cluster-Theorie (Unternehmen, die sich an einem Ort ballen und Beziehungen zueinander unterhalten) entwickelt.

Das Modell besteht aus vier Komponenten, welche in Diamantenform angeordnet sind (daher der Name) und sich gegenseitig beeinflussen.

Vereinfachtes Diamantenmodell von Michael B. Porter

Eigene Darstellung nach Porter 1991 sowie Cernavin et al. 2005, Farhauer und Kröll 2013.

Faktor- oder auch Inputbedingungen

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Diese Bedingungen sind die Grundvoraussetzungen zur erfolgreichen Clusterentwicklung.

Zu diesen Grundvoraussetzungen zählen vorhandene Ressourcen (Human-/Kapital-/Naturressourcen) sowie Infrastruktur.

Nur wenn es einen Kernbestand dieser Güter gibt, ist es möglich, dass sich Cluster etablieren.

Je besser die Verfügbarkeit, Qualität sowie Spezialisierung dieser Ressourcen sind, desto höher kann die Produktivität des Clusters sein.

Nachfragebedingungen

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Das zweite Element sind die Nachfragebedingungen durch lokale Abnehmer direkt vor Ort.

Diese können durch die räumliche und unternehmensbezogene Nähe schnelles Feedback zu Gütern und Produkten geben.

Dadurch können in kurzer Zeit Neuerungen und Verbesserungen an diesen Gütern durchgeführt werden. Dadurch kann sich die Produktivität sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erhöhen.

Verwandte und unterstützende Branchen

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Durch die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen aus verwandten und/oder unterstützenden Branchen können z.B. Erkenntnisse anderer Unternehmen/Branchen auf die eigenen Arbeitsprozesse übertragen werden oder Produkte gemeinsam und branchenübergreifend genutzt werden.

Insgesamt können Probleme dadurch schneller gelöst werden, was den Innovations- und Verbesserungsprozess beschleunigen kann.

Dies wiederum kann die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen steigern.

Firmenstrategie und Wettbewerb

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Das vierte Element ist die Firmenstrategie der jeweiligen Unternehmen in Zusammenhang mit dem im Cluster herrschenden Wettbewerb.

Sie legen mit fest, wie innovativ das Cluster als Ganzes ist.

Ist der Wettbewerb unter den Unternehmen stark, kann ein hoher Konkurrenzdruck entstehen, welcher sie zur Innovation zwingt.

Ist der Konkurrenzdruck hingegen schwach, gehen aus dem Cluster eher keine Neuerungen hervor, da diese immer auch kostspielig und riskant sind.

Auf die verschiedenen Aspekte kann indirekt eingegriffen werden. Dieser Eingriff kann durch die Politik des jeweiligen Staates oder durch den Zufall erfolgen.

Zufällige Einflüsse könnten politische/historische Ereignisse wie z.B. Handelsabkommen oder Barrieren oder auch Kriege sein.

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Eigene Darstellung nach Porter 1991 sowie Cernavin et al. 2005, Farhauer und Kröll 2013.

Die vier Komponenten des Modells beeinflussen sich immer wechselseitig.

-> Das Zusammenspiel kann also immer wieder beeinflusst und verändert werden.

Diese Zusammenspiele gelten als die Erfolgsbedingungen für regionale Wirtschaft. Sie zeigen, dass viele Wettbewerbsvorteile für Unternehmen außerhalb dieser liegen. Dadurch erklärt sich die Wichtigkeit der Standortwahl eines Unternehmens.

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Artikel

Quellen

    • Cernavin, O. (Hrsg.), Führ, M., Kaltenbach, M., Thießen, F. (2005): Cluster und Wettbewerbsfähigkeit von Regionen. Erfolgsfaktoren regionaler Wirtschaftsentwicklung (= Volkswirtschaftliche Schriften 543). Berlin.
    • Farhauer, O., Kröll, A. (2013): Standorttheorien. Regional- und Stadtökonomik in Theorie und Praxis. Wiesbaden.

    Dieses Werk steht unter der freien Lizenz
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