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3Odontologie

Die Forensische Odontologie oder Zahnmedizin, ist neben der Rechtsmedizin und der Anthropologie eine der drei gerichtlichen Wissenschaften vom Menschen und beschäftigt sich hauptsächlich mit:

  • der individuellen Identifizierung von Leichen anhand des Vergleichs ihrer Gebisse, also den Zähnen und dem Kiefer, vor und nach dem Tod;

  • den Opfern von Verbrechen, bei Natur-, Brand-, Flugzeug-, Schiffs-, Zug- und Verkehrskatastrophen;

  • der Zuordnung von Bissspuren, der Altersdiagnostik, der Geschlechtsbestimmung.

Der Anteil der forensischen Odontologie bei Identifikationsverfahren ist sehr hoch: So wurden bei der Tsunami-Katastrophe 2004 in Südostasien insgesamt 1.474 Opfer identifiziert. In 79 % der Fälle war der primäre Identifikator ein odontologischer Vergleich ihres Zahnstatus: Die individuellen Besonderheiten der Zähne und zahnärztliche Eingriffe erlauben also eine sehr enge Eingrenzung der Identität einer Person, die in der Identifizierungssicherheit mit dem Fingerabdruck oder sogar mit der DNA - Analyse vergleichbar ist.

Beispielsweise gilt bei Identifikationen mittels Daktylogramm die durchgängige Regel, dass mindestens 12 ähnliche charakteristische Elemente von zwei zu vergleichenden Fingerabdrücken eine positive Identifizierung bedeuten. Auch für die forensische Odontologie gilt daher, dass ebenfalls mindestens 12 ähnliche charakteristische Elemente von zwei zu vergleichenden Gebissbefunden zu einer Identifizierung führen. Mathematisch übersteigt bei beiden Verfahren die Zahl der Möglichkeiten diejenige der Erdbevölkerung. Insgesamt gibt es mehr als zwei Billionen Kombinationsmöglichkeiten. Die Methode wird deshalb auch als „dental fingerprinting“ bezeichnet. Bei einem odontologischen Vergleich werden die noch erhaltenen Zähne der Opfer mit dem Zahnstatus und Röntgenbilder von vermissten Personen verglichen.

Zahnschema -Polizeilicher Vordruck

Zahnschema - Polizeilicher Vordruck


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