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Kurs

WIP Stadt der Zukunft

1 Anforderungen an die Städte von heute

Die Frage, welche Anforderungen Städte heute erfüllen müssen, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Dennoch ist es gut, einen groben Überblick auf den Ist-Zustand zu haben, bevor man sich mit der Frage beschäftigt, wie Städte in der Zukunft aussehen sollen. Deshalb bekommst du hier einen kurzen Überblick über die Gedanken, die Stadtplaner und Stadtplanerinnen heute beschäftigen.

Eine Frage, die häufig im Mittelpunkt steht, ist: Wie werden die unterschiedlichen Bereiche einer Stadt angelegt? Soll es ein Zentrum zum Arbeiten und einkaufen geben, sodass außerhalb gewohnt werden kann? Oder soll es lieber kein Zentrum geben, sondern mehrere Kerne, in denen Arbeit, Wohnen und Freizeit parallel stattfinden? Diese beiden Extreme, aber auch alle Varianten dazwischen wird man auf der Welt finden. Dabei spielt es auch eine große Rolle, ob die Stadt oder der Stadtteil neu geplant wird, oder ob eine vorhandene Struktur umgebaut werden soll.

Daran schließen sich mehrere Fragen an: Wie soll die Infrastruktur gestaltet sein? Soll die Stadt vor allem für Autofahrende zugänglich sein? Oder lieber für Fußgänger und Fahrradfahrende? Wie soll ein Netz öffentlicher Verkehrsmittel ausgebaut sein? Wie wirkt sich das auf die Umwelt aus?

Es gibt keine richtige oder falsche Antwort auf diese Fragen, denn jede Stadt hat andere Voraussetzungen und die Menschen in ihr andere Anforderungen. Es zeigt aber, dass heute, wie auch in der Vergangenheit sehr strukturell gedacht wurde. Man kann verscheidene Städte nur aufgrund ihrer Struktur, ihres Bauplans, einer bestimmten Zeit zuordnen. Und auch, wenn es heute auch bestimmte Muster gibt, nach denen sich viele neue Städte und Stadtteile richten, so werden die Städte auch immer individueller. Außerdem beschäftigen sich Stadtplanende nicht mehr nur mit der Frage "Was brauchen die Menschen in einer Stadt", sondern denken viel weiter in die Zukunft. Gründe dafür sind das große Bevölkerungswachstum, die Klimakrise, die zunehmende Diversität an Berufsgruppen und Altersschichten in Städten und die immer breiter gefächerten Anforderungen, möglichst viele Aspekte von urbanem und naturnahem Lebensstil unter einen Hut zu bekommen.

2 Anforderungen an die Städte von morgen

Wie schon angesprochen, müssen Städte der Zukunft viele, auch sehr individuelle Anforderungen erfüllen. In diesem Kurs sind ein paar Beispiele genannt, aber sicherlich nicht alle.

Städte müssen...

  1. … nachhaltig sein. Dazu können klimasparende Gebäude errichtet, Fassaden begrünt, kurze Wege ermöglicht und nachhaltige Rohstoffe verwendet werden.

  2. … vielfältig sein. Städte sind nicht mehr nur ein Ort zum Arbeiten und Einkaufen, trotzdem sollen sie neben den Freizeitmöglichkeiten und attraktiven Wohnräumen auch ein Gefühl von Urbanität vermitteln.

  3. … lebendig sein. In Zeiten von Homeoffice und digitaler Vernetzung wird es immer wichtiger, auch offline Räume zu schaffen, in denen man sich treffen und austauschen kann. Außerdem sollen sie unterschiedlichste Personengruppen beherbergen. Personen mit unterschiedlichen finanziellen, ethnischen und sozialen Hintergründen sollen gleichberechtigt die Stadt zu ihrem Lebensraum machen können.

  4. … sicher sein. Angsträume sollen so gut es geht vermieden werden, dazu kann auch die Stadtplanung beitragen.

  5. … allen Fortbewegungsarten gerecht werden. Auch im Sinne der Nachhaltigkeit werden autozentrierte Städte keine Zukunft haben. Es wird wichtig sein, eine gute Infrastruktur für alle Verkehrsteilnehmende zu schaffen.

  6. … digital werden. Digitale Möglichkeiten, eine Stadt zu gestalten und zu verbessern sind noch nicht sehr weit verbreitet, aber doch bereits in Ansätzen zu erkennen. Dieser Trend wird sich fortsetzen.

Für jede dieser sechs Anforderungen wird ein Beispiel aus der Welt gezeigt. Aber auch in Deutschland kann man schon einige Vorreiterstadtteile sehen, die schon gebaut wurden oder in konkreter Planung sind.

3 Nachhaltigkeit-Begrünte Fassaden

Allem voran steht das große Thema der Nachhaltigkeit. Wie kann man auf begrenztem Raum Grünflächen schaffen, die zu mehr fähig sind, als nur einen Erholungsort zu bieten? Grünflächen reinigen die Luft, bieten wenig Reflexionsfläche für Lärm, kühlen und tragen somit zu einem besseren Stadtklima bei.

Die Idee, Fassaden zu begrünen ist aber schon älter als man meinen könnte: Patric Blanc hat bereits 1953 einen entsprechenden Entwurf vorgelegt. Heute gilt insbesondere Singapur als Vorreiter für begrünte Fassaden. Aber auch andere Städte ziehen nach.

Abb. XY: Begrünte Fassade in Mexiko-Stadt, Mexiko. Quelle___

Abb. XY: Begrünte Fassade in Mexiko-Stadt, Mexiko. Quelle___

4 Urbanität und Grünflächen

Die wahrscheinlich bekannteste urbane Grünfläche ist der Central Park in New York. Und auch, wenn Urbanität und Naturnähe häufig als Gegensätze gesehen werden, so muss das nicht unbedingt sein. Frederic Law Olmsted, der Planer des Central Parks, sieht Grünflächen sogar als unabdingbaren Teil von Urbanität. Seinen Ideen folgen Stadtplaner bis heute.

Olmsted hat den Central Park nach drei Regeln entworfen, die sicherstellen sollen, dass der Park das Leben in der Stadt verbessert:

  1. Verbesserung der Gesundheit

  2. Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und unterschiede verschiedener Stadtteile

  3. Erholungsräume für alle zugänglich machen und damit einen Grund schaffen, langfristig in der Stadt zu leben

Konkret hat sich Olmsted Probleme der Stadt ausgesucht, die er mit dem Central Park lösen wollte.

Probleme großer und dichter Städte

Olmsteds Ideen und Lösungen

Luftverschmutzung ist schlecht für die Menschen und Architektur, insbesondere Metallplatten und Statuen

Bäume säubern die Luft und schaffen Vielfalt in der Landschaft

Man muss ständig auf andere Rücksicht nehmen (z.B. auf Gehwegen ausweichen)

Große Freiräume schaffen, indem man Bäume in Straßen plant, um mehr Platz auf den Bürgersteigen zu haben, große Einkaufszentren

Gehwege sind zu voll und es gibt wenig offene Architektur (Bäume, Veranden, ...)

Mehr Raum und Bewegungsfreiheit und schöne Orte für Begegnungen schaffen

Außerdem: Parks als gesellschaftlicher und nachbarschaftlicher Treffpunkt, vielleicht sogar als Lebensmittelpunkt

Mit diesen Regeln und Problemen im Kopf entwarf Olmsted den Central Park. Es gibt Wege, die dem Gelände angepasst sind, unterschiedlich designte Brücken für eine abwechslungsreichere Landschaft, viele Gewächse und möglichkeiten, sich zu beschäftigen. So wurde der See auch direkt als Schlittschuhlauffläche mitgedacht und verschiedene Spielplätze eingeplant.

Abb. XY: Central Park, New York City. Eine der vielen Brücken und eine Wasserfläche. Quelle: David Joyce , C C BY-SA 2.0 , Wikimedia .

Abb. XY: Central Park, New York City. Eine der vielen Brücken und eine Wasserfläche. Quelle: David Joyce, CC BY-SA 2.0, Wikimedia.

Abb. XY: Central Park, New York City. Eine andere Brücke als Abb. XY, außerdem erkennt man, dass sich die Wege dem Verlauf der Landschaft anpassen. Quelle: George Hodan , CC0 1.0 , Publicdomainpictures .

Abb. XY: Central Park, New York City. Eine andere Brücke als Abb. XY, außerdem erkennt man, dass sich die Wege dem Verlauf der Landschaft anpassen. Quelle: George Hodan, CC0 1.0, Publicdomainpictures.

Auch in Zukunft werden Städte nach diesen Prinzipien begrünt werden. Die Fassadenbegrünung ist eine Form davon, die Nachhaltigkeitsaspekte auf begrenztem Raum umzusetzen.

5 Soziales

In einer Stadt Leben viele Menschen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen zusammen. Damit alle gleichermaßen Teil der Stadt sind und sich keine Viertel bilden, die sich zu sehr abschotten. König Charles hat mit Léon Krier einen Stadtteil entworfen, der sich diesem Problem annehmen soll: Poundbury. Poundbury ist eine Modellstadt im Süden Englands, die insbesondere soziale Gleichheit erreichen will.

Um dieses Ziel zu erfüllen, wurden mehrere Maßnahmen ergriffen:

  1. Es gibt Wohnhäuser, die unterschiedliche Mitpreise haben, sich aber von außen nicht unterscheiden

  2. Arbeitsplätze und Wohnräume finden sich überall: Menschen kommen eher in Kontakt

  3. Es gibt Räume zum Zusammenkommen: Große Freiflächen, Bänke, Cafés und Feste.

6 Sicherheit

Broken-Window-Index, Feministische Geographie

7 Infrastruktur

Banff Fußgängerzone, Niederlande Fahrradkultur, Stadt der kurzen Wege

8 Smart Citys

Was ist das und wie kann das aussehen?

9 Beispiele aus Deutschland

Hamburg Waterfront, HD Bahnstadt,...

10 Ankommen-SEITE MUSS AN DEN ANFANG


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