Die Trefferwahrscheinlichkeit für ein bestimmtes Ereignis ist unbekannt. Um einen Schätzwert für zu bekommen, wird aus der zugrunde liegenden Gesamtheit eine Stichprobe vom Umfang gezogen und die relative Trefferwahrscheinlichkeit bestimmt. ist ein Schätzwert für .
Konfidenzellipse
Schluss von der Stichprobe auf die Gesamtheit
Der wahre Wert für die Wahrscheinlichkeit (z. B. Fehlerwahrscheinlichkeit einer Maschine) ist unbekannt.
Die Wahrscheinlichkeit soll durch den prozentualen Anteil in einer Stichprobe der Größe abgeschätzt werden.
Aus der Stichprobe wird der Wert des prozentualen Anteils bestimmt. Dieser Wert ist ein erster Schätzwert für die unbekannte Wahrscheinlichkeit .
Zur Eingrenzung des wahren Wertes für bildet man ein Intervall um herum (dessen Mitte ist), welches enthalten soll.
Abhängig von der gewünschten Sicherheitswahrscheinlichkeit (Vertrauensniveau), mit der das Intervall überdecken soll, wird die Intervallgröße berechnet.
Konfidenzintervall:
Die Berechnung der Intervallgrenzen erfolgt durch Lösung der Ungleichung.
(Eine Tabelle mit den Werten von befindet sich im Artikel Prognoseintervalle.)
Näherungsverfahren zur Bestimmung von Konfidenzintervallen
Das Rechenverfahren zur Bestimmung von Konfidenzintervallen ist recht aufwendig.
Deshalb wird ein Näherungsverfahren eingesetzt.
Für kann unter der Wurzel durch ersetzt werden.
Mit den Zahlen aus dem Musterbeispiel und folgt dann:
Bei exakter Rechnung liegt im Intervall , bei der Näherungslösung liegt im Intervall , also nur geringfügig anders.
Wahl eines genügend großen Stichprobenumfangs
Der Anteil in der Stichprobe soll sich vom Anteil in der Gesamtheit um höchsten den Wert unterscheiden. Wie groß muss die Stichprobe sein?
Was wir haben wollen, ist .
Wir wissen
Wenn also
ist, muss auch die gesuchte Ungleichung gelten.
Die Ungleichung wird nach aufgelöst (siehe Musterbeispiel).
Näherungslösung für die Wahl eines genügend großen Stichprobenumfangs
Für das Konfidenzintervall gilt:
Für die Länge des Konfidenzintervalls gilt:
Das Produkt wird für am größten.
Dann gilt:
Diese Länge soll höchstens gleich sein, d. h. die Länge des Konfidenzintervalls ist dann gleich .
Für das Musterbeispiel "Wahl eines genügend großen Stichprobenumfangs" ergibt sich dann folgende Näherung:
Es ist und .
↓ | Setze und ein. | ||
Bei der genauen Rechnung im Musterbeispiel "Wahl eines genügend großen Stichprobenumfangs" erhielt man . Im Vergleich dazu die mit geringerem Rechenaufwand ermittelte Näherungslösung .
Übungsaufgaben: Konfidenzintervalle
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