Springe zum Inhalt oder Footer
SerloDie freie Lernplattform

Regeln der Kommasetzung

Hier werden dir die wichtigsten Regeln der Kommasetzung vorgestellt.

Wozu Kommaregeln lernen?

Gezielte Kommasetzung erleichtert das Lesen enorm. Falsche oder fehlende Kommata unterbrechen den Lesefluss und können sogar die Bedeutung des Satzes verfälschen.

Beispiel: "Jana erbte den Schmuck nicht aber ihr Mann."

Mit Komma:

"Jana erbte den Schmuck, nicht aber ihr Mann." Oder: "Jana erbte den Schmuck nicht, aber ihr Mann."

Wir haben die wichtigsten Regeln zur Kommasetzung für dich zusammengestellt und mit Beispielen versehen. So kannst du sie dir in der Anwendung besser vorstellen und leichter merken. Lernst du sie einmal auswendig, bleiben sie dir ein Leben lang, da du sie tagtäglich brauchst.

Kommaregeln

1. Aufzählungen

Bei Satzteilen mit gleicher syntaktischer Funktion wird entweder durch eine Konjunktion oder durch ein Komma getrennt. Eine gleichzeitige Verwendung findet nicht statt.

Beispiel: "Wir besitzen einen Hund und eine Katze und eine Maus." wird zu "Wir besitzen einen Hund, eine Katze und eine Maus."

2. Konjunktionen und Adverbien

Bei bestimmten Konjunktionen und Adverbien steht immer ein Komma.

Zu diesen gehören : "einerseits..., andererseits", "zum einen..., zum anderen", "je..., desto", "nicht nur..., sondern auch", "teils..., teils", "zwar..., jedoch"

Diese Konjunktionen werden bei einer Aufzählung gleichrangiger Wörter und Wortgruppen immer ohne Komma verwendet: "und", "oder", "sowie", "nicht...noch", "sowohl...als auch", "entweder...oder", "weder...noch"

3. Appositionen (Einschübe, nachgeschobene Erklärungen)

Appositionen werden immer in Kommata eingeschlossen.

Beispiele: "Maren Müller, 70 Jahre, war früher Vorstandsvorsitzende." Oder: "Jan, er ist mein bester Freund, kommt mit."

4. Nebensätze

Nebensätze werden immer durch Kommata von Hauptsätzen getrennt.

Beispiel: "Hannah wusste, dass das nicht geht."

Konjunktionen, die einen Nebensatz einleiten sind unter anderem: "da/weil", "dass", "als", "wenn", "falls", "während", "nachdem", "obwohl", "auch", "indem"

5. Infinitivgruppen/Erweiterte Infinitive

Beim erweiterten Infinitiv wird ebenfalls durch Komma abgetrennt.

Beispiel: "Anna versuchte, nicht das Lied zu singen." Oder: "Anna versuchte nicht, das Lied zu singen."

Wenn keine Missverständnisse entstehen, kann man sie hier allerdings auch weglassen: "Er versucht die Maschine zu reparieren."

Wenn die Infinitivgruppe jedoch mit "um", "ohne", "statt", "außer", "als" beginnt, muss ein Komma gesetzt werden.

Beispiel: "Sie fuhren aufs Land, um die Großeltern zu besuchen."

6. Reihung von Adjektiven

Bei der Reihung der Adjektive muss man sich die Frage stellen, ob die Adjektive gleichrangig sind.

Lässt sich zwischen den Adjektiven gedanklich ein "und" einfügen, sind sie gleichrangig. Gleichrangige Adjektive werden durch ein Komma getrennt.

Probe mit "und"

Mit Komma

"eine erfahrene und große Gruppe"

"eine erfahrene, große Gruppe"

"eine lange und komplizierte Debatte"

"eine lange, komplizierte Debatte"

Anders ist es bei nicht gleichrangigen Adjektiven. Hier bezieht sich das erste Adjektiv (z.B. "letzte") auf die folgenden Wörter, die als Einheit gesehen werden (z.B. "große Ferien"). Die Probe mit "und" missglückt hier: "letzte und große Ferien" ergibt keinen Sinn. Zwischen Adjektiven, die nicht gleichrangig sind, steht kein Komma: "die letzten großen Ferien".

Manchmal hängt es auch vom Sinn/der Bedeutung ab, ob die Adjektive gleichrangig sind:

  • "neue, herausragende Projekte" (Bedeutung: neben den bisherigen Projekten, die nicht herausragend sind, gibt es nun neue und herausragende Projekte)

  • "neue herausragende Projekte" (Bedeutung: zusätzlich zu den bisherigen herausragenden Projekten gibt es neue, die auch herausragend sind)

7. Datums- und Zeitangaben

Mehrteilige Datums- und Zeitangaben werden grundsätzlich durch Kommata getrennt, ebenso Ortsangaben vom Datum.

Beispiele: "Montag, der 3. September" Oder: "Frankfurt am Main, 3. September"

8. Ausrufe/Anreden/Bejahungen/Verneinungen

Kommata trennen Ausrufe, Anreden, Bejahungen, Verneinungen und Bekräftigungen vom übrigen Satz.

Beispiel: "Wie, du kannst das alles schon?" Oder: "Nein, ich komme nicht mit."

Quellen

    • Bieli/Fricker/Lyrén (2019): Deutsch Kompaktwissen. Band 1, S. 114 - 120.
    • "Komma" auf Duden online. URL: https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreiberegeln/komma

    Dieses Werk steht unter der freien Lizenz
    CC BY-SA 4.0Was bedeutet das?