In diesem Artikel lernst du die Grundformen der Bevölkerungsverteilung sowie die Bevölkerungsdichte und wichtige Indikatoren dieser kennen.
Die Bevölkerung verteilt sich in der Regel nicht gleichmäßig im Raum, sondern ist sehr unterschiedlich verteilt. Dabei bezieht sich die „Bevölkerung“ auf alle in einem Gebiet lebenden Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Bei der Ermittlung der Bevölkerung kann zwischen einer de-jure- und einer de-facto-Methode unterschieden werden. Die de-facto-Methode erfasst alle Personen, die an einem Stichtag anwesend sind. Dieses Verfahren war bis 1925 weit verbreitet und schließt auch Reisende oder Pendler mit ein, sodass Verfälschungen auftreten können.
Aus diesem Grund ist seit ca. 1925 die de-jure-Methode ein gängiges Verfahren der Volkszählung, da diese Methode nicht die ortsanwesenden Personen erfasst (de-facto-Methode), sondern die Wohnbevölkerung, also alle Personen, die einen Wohnsitz im entsprechenden Erhebungsgebiet haben.
Grundformen der Bevölkerungsverteilung
Wie man in der unteren Abbildung erkennen kann, lassen sich vier Grundformen der räumlichen Bevölkerungsverteilung unterscheiden. Eine Bevölkerungsdispersion meint die Streuung der Bevölkerung, die entweder eine gleichmäßige oder zufällige Struktur besitzt. Bei einer räumlichen Konzentration der Bevölkerung (Verdichtung) kommt es zu einer Häufung der Bevölkerung in einem Teilgebiet (zentralisiert) oder in mehreren Teilgebieten (dezentralisiert).
Abbildung 2: Grundformen Bevölkerungsverteilung. Eigene Darstellung nach Boustedt (1975).
Es lässt sich beobachten, dass die Weltbevölkerung zwischen den Industriestaaten, den Entwicklungs- und den Schwellenländern ungleich verteilt ist. Die Volksrepublik China gilt mit 1,44 Milliarden Einwohnern als bevölkerungsreichstes Land der Welt. Knapp dahinter liegt Indien mit 1,3 Milliarden Einwohnern, gefolgt von den Vereinigten Staaten von Amerika mit rund 330 Millionen Einwohnern. Betrachtet man die Kontinente, so liegt auch hier Asien weit vorn. Im Gegensatz zu Europa mit insgesamt 744 Millionen, leben dort ganze 4,65 Milliarden Menschen.
Abbildung 3: Bevölkerungsverteilung Kontinente. Eigene Darstellung nach Statista 2022.
Bevölkerungsdichte und deren Indikatoren
Die Bevölkerungsdichte gibt Auskunft über das Verhältnis der Bevölkerung zur Fläche. Diese Kennzahl, auch arithmetische Dichte genannt, gibt die Zahl der Einwohner pro Flächeneinheit an.
Im Folgenden sind wichtige Indikatoren der Bevölkerungsdichte aufgelistet:
Arealitätsziffer Im Gegensatz zur arithmetischen Dichte wird hier die Fläche erfasst, die einem Einwohner durchschnittlich zur Verfügung steht. Hierbei wird die Fläche durch die Zahl, der im jeweiligen Betrachtungsgebiet wohnhaften Personen dividiert.
Abstandsziffer Anhand der Abstandsziffer (Proximität) wird die durchschnittliche Entfernung zwischen den Einwohnern ausgedrückt. Bei der Berechnung der Abstandsziffer wird angenommen, dass sich die Bevölkerung gleichmäßig im Untersuchungsraum verteilt.
Physiologische Bevölkerungsdichte Dieser Indikator drückt das Verhältnis zwischen der Bevölkerung und der landwirtschaftlichen Nutzfläche aus und berücksichtigt lediglich besiedelte und genutzte Areale. Dementsprechend ist dieser Indikator bei Ländern, deren Wirtschaft hauptsächlich durch die Landwirtschaft bestimmt wird, sehr aussagekräftig.
Quellen
- Bähr, Jürgen (2010): Bevölkerungsgeographie. Verteilung und Dynamik der Bevölkerung in globaler, nationaler und regionaler Sicht. 5. Auflage. Stuttgart: Ulmer.
- Statista 2022
- Wehrhahn, Rainer / Sandner Le Gall, Verena (2016): Bevölkerungsgeographie. 2. Auflage. Darmstadt: WBG.