Land-Seewindsystem

Grundlagen

Wie ein Windsystem benannt ist, hängt von der Strömungsrichtung ab. Bei einem Landwind strömt die Luft also von der Landmasse zur Wassermasse, bei einem Seewind, strömt die Luft von der Wassermasse zur Landmasse. Diese Winde wechseln sich über den Tag ab, sie sind tagesperiodisch. Bei der Land-Seewind-Zirkulation ist immer die bodennahe Strömung namensgebend.

Landmassen erwärmen sich schneller als Wassermassen, kühlen aber auch schneller ab. Das ist der Motor des Windsystems.

Grundsätzlich bilden sich Land-Seewindsysteme an Meeresküsten, sie können aber auch an Ufern von großen Binnenseen entstehen.

Tag: Seewind.

1. Die Sonne erwärmt den Tag über das Land. Die warme Luft steigt nach oben, es bildet sich ein Bodentief (T) und ein Höhenhoch (H) über dem Land.

2. Die Wassermasse erwärmt sich nicht so schnell, es steigt keine warme Luft auf. Über der Wassermasse befindet sich ein Bodenhoch (H) und ein Höhentief (T).

3. Luft strömt immer vom Hoch (H) zum Tief (T). Das heißt die Luft vom Höhenhoch (H) der Landmasse strömt zum Höhentief (T) der Wassermasse. Dort kühlt sie sich ab und sinkt zum Boden.

4. Vom Bodenhoch (H) über der Wassermasse strömt die Luft zum Bodentief (T) über der Landmasse, der Kreislauf ist geschlossen.

Nacht: Landwind

Nachts dreht sich dieser Kreislauf um.

1. Die Landmasse hat sich wieder abgekühlt, die Wassermasse hält aber noch die gespeicherte Tagwärme. Die warme Luft über der Wassermasse steigt auf, es bildet sich ein Bodentief (T) und ein Höhenhoch (H) über der Wassermasse.

2. Die Landmasse ist bereits abgekühlt, hier steigt keine warme Luft mehr auf. Es bildet sich ein Bodenhoch (H) und ein Höhentief (T).

3. Die Luft strömt vom Höhenhoch (H) über der Wassermasse zum Höhentief (T) über der Landmasse. Dort kühlt sie sich ab und sinkt zu Boden.

4. Vom Bodenhoch (H) der Landmasse strömt die Luft zum Bodentief (T) über der Wassermasse, der Kreislauf ist geschlossen.