Wassermassen oder deren Abwesenheit können das Klima einer Region beeinflussen. Das Kontinentalklima kennzeichnet größere Temperaturschwankungen, das maritime Klima ist ausgeglichener.
Grundlagen
Ausschlaggebend für die klimatischen Unterschiede ist das Meer und seine große Wärmekapazität. Das bedeutet, dass das Meer seine Temperatur langsamer verändert als das Land, es braucht länger um sich zu erwärmen und es braucht länger, um sich abzukühlen. Daher hat das Meer eine Ausgleichswirkung. Maritime und kontinentale Klimate sind Klimatypen, die sich nur auf Bereiche außerhalb der Tropen beziehen.
Maritimes Klima
(auch Seeklima oder ozeanisches Klima)
Das maritime Klima wird, wie der Name schon sagt, von Meeren oder Ozeanen beeinflusst. Daher findet es sich in küstennahen Regionen. Das Wasser hat eine Ausgleichswirkung, das heißt im Sommer kühlt es, da es sich noch nicht so stark erwärmt hat. Im Winter wärmt es, indem es die gespeicherte Wärme langsam wieder abgibt. In Zahlen ausgedrückt: beträgt die Jahresschwankung der durchschnittlichen Monatstemperaturen weniger als 20°C, so kann man von einem maritimen Klima sprechen. Es gibt das ganze Jahr über hohe Niederschläge, die Sommer sind kühl, die Winter mild.
Kontinentales Klima
(auch Landklima)
Das kontinentale Klima steht nicht unter dem Einfluss von Meeren oder Ozeanen. Dementsprechend wird das Klima auch nicht ausgeglichen. Landmassen mit ihrer kleineren Wärmekapazität reagieren stärker auf Temperaturschwankungen, sie erwärmen sich schneller und kühlen schneller ab. Die Jahresschwankung der durchschnittlichen Monatstemperatur beträgt mehr als 20°C, die Sommer sind heißer und die Winter kälter. Das Niederschlagsmaximum liegt meist in den Sommermonaten.
Beispiele
Die folgenden Beispiele befinden sich beide auf der Nordhalbkugel und sind auf einem ähnlichen Breitengrad. So lassen sie sich besser vergleichen. Außerdem sind sowohl Dublin als auch Edmonton weitestgehend frei von beeinflussenden Faktoren wie Wind oder Gebirgen.
Abb. 1 zeigt das Klimadiagramm von Dublin, Irland. An der Tabelle ist abzulesen, dass die Temperaturamplitude über das Jahr 10,5°C (min. Januar 4,5°C, max. Juli 15,0°C) beträgt. Dieser Wert liegt unterhalb von 20°C, es handelt sich also um ein maritimes Klima. Außerdem fallen ganzjährig Niederschläge.
Abb. 2 zeigt das Klimadiagramm von Edmonton, Kanada. An der Tabelle ist abzulesen, dass die Temperaturamplitude über das Jahr 31,4°C (min. Januar -14,1°C, max. Juli 17,3°C) beträgt. Dieser Wert ist größer als 20°C, es handelt sich also um ein kontinentales Klima. Außerdem liegt das Niederschlagsmaximum in den Sommermonaten.
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Quellen
- Abb. 1: Maritimes Klima am Beispiel von Dublin, Irland.
- Abb. 2: Kontinentales Klima am Beispiel von Edmonton, Kanada.
- Abb. 3: Maritimes Klima am Beispiel von Brest, Frankreich. Einfluss von Azorenhoch und Islandtief.
- Abb. 4: Kontinentales Klima am Beispiel von New York, USA. Einfluss globaler Westwinde.
- Abb. 5: Maritimes Klima am Beispiel von Buenos Aires, Argentinien. Beispiel Südhalbkugel.
- Abb. 6: Kontinentales Klima am Beispiel von Mc Murdo, Antarktis (USA).
- Wikipedia: Seeklima (zuletzt geprüft am 02.11.2022).
- Wikipedia: Kontinentalklima (zuletzt geprüft am 02.11.2022).
- Gebhardt, H.; Glaser, R.; Radtke, U.; Reuber, P. (Hg.) (2016): Geographie. Physische Geographie und Humangeographie. 2 Auflage. Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum.
- Hepp, K./ Lamberty, M./ Sickinger, K. (2017): Geographie Baden-Württemberg. Abitur-Training. Hallbergmoos: Stark.