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Kurs

2. Big Data - Vorteile & Risiken

1 Erfassung und Auswertung von Daten

Du hast bereits gelernt, was Big Data bedeutet. Verschiedenste Daten werden gesammelt und statistisch ausgewertet, um so Erkenntnisse und Wissen zu gewinnen. Aber weißt du auch, woher diese Daten stammen und was mit ihnen gemacht wird?

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Auswertung von Gesichtserkennungsdaten

Dein Gesicht ist einzigartig und trägt somit zu deiner Identifikation bei. So zum Beispiel bei den Sicherheitskontrollen am Flughafen. Durch das Abgleichen eines Gesichts mit Polizeidatenbanken und Daten aus den Sozialen Medien, können frühzeitig gefährliche Passagiere erkannt und die Sicherheit im Flugverkehr gewährleistet werden.

Auswertung von Stimmerkennungsdaten

In Kombination mit einer Gesichtserkennungssoftware wird auch deine Stimme genutzt, um dich zu identifizieren. Die Stimmerkennung (Voice Recognition) dient als betrugssichere Identifikationsmethode für das Einloggen beim Online-Banking.

Auswertung von Mobilfunkdaten

Mithilfe deines Smartphones können deine Bewegungen sowie dein Aufenthaltsort nachvollzogen werden. Die Auswertung dieser Daten wird unter anderem in den folgenden drei Bereichen eingesetzt:

1. Verhinderung von Epidemien

Die Kenntnis über Aufenthaltsorte virusinfizierter Personen kann das Risiko von Neuansteckungen verringern. So konnte die Ebola-Virus-Epidemie in Westafrika eingedämmt werden. Neue Verdachtsfälle von Infizierten und deren Kontaktpersonen konnten frühzeitig untersucht werden, um so eine Weiterverbreitung des Virus zu verhindern.

2. Gezielte Leitung von Einsatz- und Hilfskräften

Es wird beobachtet, wo sich große Menschenansammlungen bilden, und ob eine “Ballung” vom typischen Verhalten abweicht, z.B. bei einer Demonstration. Polizei und Rettungskräfte können hierüber schneller mobilisiert und zum Geschehnis geleitet werden. So können Gefahren, wie Gewalt und Massenpanik, eingegrenzt und eine schnelle Hilfeleistung gewährleistet.

3. Reduktion von Stauaufkommen

Über Smartphones kann man erkennen, wo jemand gerade hinfährt und wo so viele Autos zusammenkommen, dass sich ein Stau bildet. Sobald dein Smartphone merkt, dass du in einen möglichen Stau fährst, sendet es dir eine Warnung mit einem alternativen und schnelleren Weg zum Ziel.

4. Auswertung historischer Daten

Die Auswertung historischer Daten kann unter anderem zur Verbrechensbekämpfung genutzt werden. Durch die ständige Auswertung der Daten vergangener Verbrechen kann die Polizei vorbeugen. Sie erlangt Kenntnisse über gefährdete Gebiete und Uhrzeiten und kann somit die Verbrechensrate reduzieren. Durch eine erhöhte Präsenz der Polizei in den identifizierten Gegenden verringerten sich z.B. die Einbrüche in Los Angeles um 33%.

Auswertung von Wearable-Daten

Die Auswertung der Daten von Wearables (z.B. Fitnessuhren und -Apps) kann zur Verbesserung der Gesundheit des Individuums beitragen. Sie ermöglicht die Erkennung des Gesundheitszustands sowie ein schnelles Eingreifen bei Problemen (z.B. Epilepsie-Anfall). Der Arzt gibt auf Basis der Daten Tipps, wie man gesund bleibt, anstatt eine Krankheit im Nachhinein heilen zu müssen.

Auswertung von Daten aus den Sozialen Medien und Google-Suchanfragen

Deine Einträge und Fotos in den Sozialen Medien sowie deine Google-Suchanfragen werden oft lange gespeichert und können Auskunft über deine Interessen und dein Verhalten geben. Schaue dir im Folgenden an, wie diese genutzt werden:

1. Schutz vor Terror und Bedrohungen

Über die Auswertung von Massendaten sollen Sicherheitsrisiken und Bedrohungslagen schon in der Entwicklungsphase erkannt und bekämpft werden. Verdächtige Verhaltensmuster (insbesondere bekannter Straftäter oder Verdächtiger) können schnell erkannt werden. Maschinelle Erkenntnisse werden jedoch von Menschen geprüft, sodass keine Unschuldigen fälschlicherweise verurteilt werden.

2. Kundenkenntnis verbessern

Unternehmen finden heraus, was du als Kunde über sie oder ihr Produkt denkst. So können Produkte verbessert und an deine Kundenwünsche angepasst werden. Durch deine Einträge in den Sozialen Medien, deine Google-Suchanfragen und Online-Kreditkartennutzung erlangen Unternehmen Wissen, wie und wo du als Kunde einkaufst. Dies ermöglicht ihnen, bessere Werbung zu schalten und dich somit zu weiteren Einkäufen zu animieren.

Hast du vorher gewusst, dass auch deine gesammelten und ausgewerteten Daten in so vielen verschiedenen Bereichen genutzt werden können?

2 Übersicht

In diesem Kurs lernst du was mit Big Data gemacht wird, woher die Daten stammen und welche Vorteile bzw. Risiken mit Big Data einhergehen.

Voraussichtliche Dauer

30 Minuten

Vorkenntnisse

Du solltest den Kurs 1. Was ist Big Data? abgeschlossen haben.

3 Annas Recherche

Du hast bereits mit Anna gelernt, was Big Data bedeutet. Viele verschiedene Daten werden gesammelt und statistisch ausgewertet, um so Erkenntnisse und Wissen zu gewinnen.

Anna fragt sich aber immer noch, woher die ganzen Daten überhaupt stammen. Werden die Daten hauptsächlich über die Nutzung sozialer Medien produziert, oder gibt es noch weitere Quellen für Big Data? Außerdem möchte Anna herausfinden, wieso so viele Daten gesammelt werden und wie Big Data genutzt wird.

Sie hofft dadurch mehr Antworten auf ihre Frage zu erhalten, ob sie sich ohne Bedenken ein Facebook-Profil anlegen kann.

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Lerne gemeinsam mit Anna, was mit Big Data gemacht wird sowie welche Vorteile und welche Risiken damit verbunden sind, indem du diesen Kurs bearbeitest.

4 Wie wird Big Data genutzt?

Für wie viel Geld würdest du die letzten drei aufgenommenen Fotos auf deinem Smartphone verkaufen?

 

Hast du einen Preis im Kopf? Dann schaue dir dieses Video an, um einen Eindruck zu bekommen, wie Big Data genutzt wird, wie viel Daten wert sein können und wie vielleicht auch dein Leben von Big Data beeinflusst wird.

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5 Woher stammen die Daten?

In diesem Bild werden ganz unterschiedliche Quellen abgebildet, die Daten produzieren, welche als Big Data gesammelt und genutzt werden können. Im Folgenden lernst du, wie auch deine Daten zu Big Data werden und was die Vor- und Nachteile von Big Data sind.

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6 Gesichtserkennungsdaten - 1

Dein Gesicht ist einzigartig und trägt somit zu deiner Identifikation bei. So zum Beispiel bei den Sicherheitskontrollen am Flughafen. Diese Identifikationsmöglichkeit bringt viele Vorteile aber auch Risiken mit sich.

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Vorteile

  • Durch das Abgleichen eines Gesichts mit Polizeidatenbanken und Daten aus den Sozialen Medien können frühzeitig gefährliche Personen erkannt und die Sicherheit im öffentlichen Raum (z.B. an Bahnhöfen oder im Flugverkehr) gewährleistet werden.

  • Außerdem kann die Gesichtserkennung zur Erfassung von Verbrechern beitragen. Die Polizei macht sich heutzutage vermehrt die Videoaufzeichnungen an öffentlichen Orten (z.B. Bahnsteigen) zunutze, um Verbrecher zu identifizieren. Hierbei wird auch die Öffentlichkeit mit eingebunden.

  • Gesichtserkennung kann wie der Fingerabdruck oder ein Passwort zum Schutz deiner Daten und deines Besitzes genutzt werden. So bieten z.B. soziale Netzwerke die Gesichtserkennung als alternative Identifikationsmethode zum herkömmlichen Passwort an. Denn ein Passwort kann vergessen werden, verloren gehen oder geklaut bzw. gehackt werden.

Nimm dir einen Moment Zeit und überlege dir, welche Risiken mit der Gesichtserkennung verbunden sind. Wenn dir mindestens zwei Gefahren eingefallen sind, gehe zur nächsten Kursseite, um dich ausführlicher über die Risiken zu informieren.

7 Gesichtserkennungsdaten - 2

Risiken

  • Datenschützer befürchten durch die Gesichtserkennung einen erheblichen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte aller Bürger, denn eine Gesichtserkennungssoftware berechnet anhand der Gesichtsmerkmale einer Person biometrische Daten. Diese Daten stellen eine Art mathematischen „Fingerabdruck“ dar und fallen unter den Begriff der personenbezogenen Daten nach § 3 Abs. 1 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG).

  • Mit Gesichtserkennungssystemen könnten automatische Bewegungsprofile einer Person erstellt werden. Dies können sich Behörden zunutze machen, z.B. um Verbrechen aufzuklären. Da die Technik aber noch fehlerbehaftet ist, sollten die Ergebnisse mit Vorsicht behandelt werden.

  • Auch die Werbeindustrie hat Interesse an Gesichtserkennungsdaten, denn damit lassen sich präzisere Personenprofile erstellen. Werbung kann damit noch gezielter geschaltet werden.

  • Außerdem eröffnen sich für Cyberkriminelle ganz neue Möglichkeiten des Identitätsdiebstahls, denn Gesichtsmerkmale können beispielsweise mit hochauflösender Kameratechnik kopiert werden. Auf Serlo kannst du auch dein Wissen über das Thema Cyberkriminalität und Cybersecurity vertiefen.

  • Haben Firmen, Behörden oder auch Privatpersonen Zugriff auf die Gesichtsdaten einer anderen Person, können sie diese Person in öffentlichen und zum Teil auch in privaten Räumen "tracken". Personen werden hierbei von dritten Parteien, sogenannten Trackern, verfolgt, wenn sie im Internet surfen. Häufig bleibt das Tracken unbemerkt. Es gibt sogar mittlerweile Dienste, die beauftragt werden können, um gezielt nach digitalen Abbildern einer Person im Netz zu suchen. Das könnten sich z.B. Arbeitgeber zunutze machen, um Informationen über Bewerber zu erhalten. Es kann aber auch sehr viel weitreichendere Konsequenzen haben. So könnten Personen durch verfängliches Bildmaterial einem Erpresser zum Opfer fallen.

Deine biometrischen Daten sind nahezu einzigartig und verändern sich über die Zeit wenig bis gar nicht. Deshalb ist es ratsam, behutsam damit umzugehen. Passwörter können zwar vergessen und auch gehackt werden. Im Gegensatz zu deinen Gesichtsmerkmalen können sie aber auch verändert werden.

Waren dir diese Risiken bewusst? Vielleicht sind dir sogar noch andere Risiken eingefallen, die hier nicht aufgeführt wurden.

8 Stimmerkennungsdaten

Genau wie dein Gesicht ist auch deine Stimme einzigartig.

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Vorteile

In Kombination mit einer Gesichtserkennungssoftware wird auch deine Stimme genutzt, um dich zu identifizieren.

  • Die Stimmerkennung (Voice Recognition) dient als betrugssichere Identifikationsmethode für das Einloggen beim Online-Banking.

  • Auch Geheimdienste wie die NSA (National Security Agency) nutzen Stimmerkennung z.B. bei der Terrorbekämpfung.

Risiken

Google, Alexa & Co. sollen unseren Alltag erleichtern. Die Reaktion auf Zuruf ist für uns einfach und bequem. Aber die Bequemlichkeit birgt auch Risiken.

  • Diese Dienste nutzen die Stimmerkennung, um Personenprofile zu erstellen. Z.B. wird jede Spracheingabe, die auf ein „Ok Google“ folgt, gespeichert und unter dem jeweiligen Profil abgelegt.

  • Darüber hinaus können Gespräche und Umgebungsgeräusche – ob absichtlich oder aus Versehen – abgehört werden. Dabei kann es sich um private Gespräche, die Toilettenspülung oder andere Geräusche handeln.

Die Stimmerkennung zur Terrorbekämpfung zu nutzen ist sicherlich eine positive Eigenschaft, deine persönlichen Gespräche sollten aber besser privat bleiben. Die Grenze zu dem, was abgehört werden darf und was nicht ist aber nicht immer klar oder sie wird überschritten. Datenschützer sehen auch hier die Persönlichkeitsrechte gefährdet.

9 Mobilfunkdaten - 1

Mithilfe deines Smartphones können deine Bewegungen sowie dein Aufenthaltsort nachvollzogen werden.

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Weißt du, welche Daten dein Mobiltelefon erheben kann? Überlege dir kurz, welche Vorteile das Sammeln von Daten über dein Mobiltelefon haben kann. Informiere dich dann auf der nächsten Kursseite genauer über die Vorteile und Risiken.

10 Mobilfunkdaten - 2

Vorteile

  • Die Kenntnis über Aufenthaltsorte virusinfizierter Personen kann das Risiko von Neuansteckungen verringern. So konnte die Ebola-Virus-Epidemie in Westafrika eingedämmt werden. Neue Verdachtsfälle von Infizierten und deren Kontaktpersonen konnten frühzeitig untersucht werden, um so eine Weiterverbreitung des Virus zu verhindern.

  • Es wird beobachtet, wo sich große Menschenansammlungen bilden, und ob eine “Ballung” vom typischen Verhalten abweicht, z.B. bei einer Demonstration. Polizei und Rettungskräfte können hierüber schneller mobilisiert und zum Geschehnis geleitet werden. So können Gefahren, wie Gewalt und Massenpanik, eingegrenzt und eine schnelle Hilfeleistung gewährleistet.

  • Über Smartphones kann man erkennen, wo jemand gerade hinfährt und wo so viele Autos zusammenkommen, dass sich ein Stau bildet. Sobald das Smartphone merkt, dass man in einen möglichen Stau fährt, sendet es eine Warnung mit einem alternativen und schnelleren Weg zum Ziel.

Risiken

  • Wie bei der Gesichts- und Stimmerkennung lassen sich aus den Mobilfunkdaten Personenprofile erstellen und diese für Werbezwecke nutzen oder auch verkaufen.

  • Krankenkassen und andere Versicherungen können über die Standort- und Bewegungsaufzeichnungen wertvolle Informationen sammeln. Sie wissen, ob eine Person sich viel bewegt oder lieber auf der Couch liegt. Sie können auch nachvollziehen, ob sich eine Person in „gefährlicheren“ Gegenden aufhält und deshalb einem erhöhten Risiko ausgesetzt ist. All das kann sich auf den Versicherungsbeitrag auswirken.

  • Kostenlose Apps (z.B. Spiele) finanzieren sich häufig über das Sammeln und Verkaufen von Daten. Durch das Anwenden der App können z.B. Rückschlüsse gezogen werden, ob jemand während der Schul- oder Arbeitszeit viel am Handy „spielt“. Arbeitgeber haben ein Interesse daran, das Verhalten ihrer Mitarbeiter oder auch potenzieller Mitarbeiter zu überprüfen.

Dein Smartphone kann in vielen Situationen ein nützlicher Helfer sein und dir dein Leben vereinfachen. Allerdings ist es als dein ständiger Begleiter auch bestens zum Sammeln deiner Daten geeignet. Im Kurs Smartphones - Die fleißigen Datensammler erfährst du mehr über die Sensoren in deinem Smartphone.

11 Daten aus den Sozialen Medien und Suchanfragen - 1

Deine Einträge und Fotos in den Sozialen Medien sowie deine Google-Suchanfragen werden oft lange gespeichert und können Auskunft über deine Interessen und dein Verhalten geben. Schaue dir im Folgenden an, wie diese genutzt werden.

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Vorteile

  • Über die Auswertung von Massendaten sollen Sicherheitsrisiken und Bedrohungslagen schon in der Entwicklungsphase erkannt und bekämpft werden. Verdächtige Verhaltensmuster (insbesondere bekannter Straftäter oder Verdächtiger) können schnell erkannt werden. Maschinelle Erkenntnisse werden jedoch von Menschen geprüft, sodass keine Unschuldigen fälschlicherweise verurteilt werden.

  • Unternehmen finden heraus, was du als Kunde über sie oder ihr Produkt denkst. So können Produkte verbessert und an deine Kundenwünsche angepasst werden. Durch deine Einträge in den sozialen Medien, deine Google-Suchanfragen und Online-Kreditkartennutzung erlangen Unternehmen Wissen, wie und wo du als Kunde einkaufst. Dies ermöglicht ihnen, bessere Werbung zu schalten und dich somit zu weiteren Einkäufen zu animieren.

12 Daten aus den Sozialen Medien und Suchanfragen - 2

Bevor du dir die Risiken anschaust, überlege dir welche der folgenden Informationen auf deinem Facebook-Profil wahrheitsgemäß angegeben sind (falls du Facebook nicht nutzt, kannst du auch einen anderen Dienst auswählen):

  • Vor- und Nachname

  • Geburtsdatum (Tag, Monat, Jahr)

  • Beziehungsstatus

  • Verwandtschaftsgrad zu anderen Nutzern

  • Schule, Universität oder Arbeitsplatz

  • Hobbys

Kannst du viele Punkte mit Ja beantworten? Sind die Informationen öffentlich, nur für Freunde oder nur für dich sichtbar? Würdest du Anna raten all diese Informationen bei Facebook anzugeben?

Schau dir im nächsten Schritt die Risiken an, die mit dem Sammeln von Daten in sozialen Netzwerken oder bei Suchmaschinen, wie Google, verbunden sind.

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13 Daten aus den Sozialen Medien und Suchanfragen- 3

Risiken:

Je mehr Daten über eine Person im Netz stehen, desto mehr Rückschlüsse lassen sich über diese Person ziehen.

  • Was gefällt ihr, was gefällt ihr nicht?

  • Mit wem ist sie befreundet, mit wem ist sie verwandt?

  • Welchen Beziehungsstatus hat die Person?

  • Hat sie einen Kinderwunsch oder bereits Kinder?

  • Wie verbringt sie ihre Freizeit?

  • Was ist ihre politische Meinung?

Unter anderem Arbeitgeber haben ein großes Interesse daran, solche persönlichen Daten über ihre Bewerber zu erhalten. Viele Partyfotos, Fotos auf denen Alkohol oder andere Substanzen konsumiert werden, aber auch Posts, durch die eine Person einer politischen Gesinnung zugeordnet werden kann, können auf dem Arbeitsmarkt ausschlaggebend sein.

Wenn du Informationen über deine Person angibst, aber auch beim Posten in sozialen Netzwerken solltest du dir also über die Außenwirkung Gedanken machen. Privatsphäre-Einstellungen bei Anbietern wie Google, Facebook und Co. können helfen, die eigenen Daten zu schützen. Sie sind aber nicht allumfassend und es werden immer wieder Mittel und Wege gefunden, sie zu umgehen. Daher ist jede Person selbst dafür verantwortlich, was sie postet bzw. welche Daten sie veröffentlicht. Es lohnt sich auch, alternative Dienste in Anspruch zu nehmen, die weniger mit den eigenen Daten handeln.

14 Historischer Daten

Historische Daten sind gesammelte Dokumente und Daten aus vergangenen Situationen. Aufgrund dieser Daten lassen sich Prognosen zu zukünftigen Ereignissen erstellen.

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Vorteile

Die Auswertung historischer Daten kann unter anderem zur Verbrechensbekämpfung genutzt werden. Durch die ständige Auswertung der Daten vergangener Verbrechen kann die Polizei vorbeugen. Sie erlangt Kenntnisse über gefährdete Gebiete und Uhrzeiten und kann somit die Verbrechensrate reduzieren. Durch eine erhöhte Präsenz der Polizei in den identifizierten Gegenden verringerten sich z.B. die Einbrüche in Los Angeles um 33%.

Risiken

Wenn aufgrund von historischen Daten Prognosen erstellt werden, kann dies schnell zu einer Diskriminierung und zu Fehlentscheidungen führen. Zum Beispiel kann eine Person eines Verbrechens verdächtigt werden, nur weil sie ein bestimmtes Merkmal (z.B. eine bestimmte Hautfarbe) hat. Grund dafür sind Statistiken, die beispielsweise besagen, dass Menschen mit diesem Merkmal eher ein Verbrechen begehen, als Menschen, die dieses Merkmal nicht besitzen. Die Annahmen, die aufgrund dieser Statistiken getroffen werden, sind aber nicht immer korrekt und können zu Fehlentscheidungen führen.

15 Wearable-Daten

Wearables sind kleine vernetzte Computer, die am Körper getragen werden und Körperfunktionen messen. Zu ihnen gehören Smartwatches, Laufuhren und Fitnessbänder.

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Vorteile

Die Auswertung der Daten von Wearables (z.B. Fitnessuhren und -Apps) kann zur Verbesserung der Gesundheit des Individuums beitragen. Sie ermöglicht die Erkennung des Gesundheitszustands sowie ein schnelles Eingreifen bei Problemen (z.B. Epilepsie-Anfall). Der Arzt gibt auf Basis der Daten Tipps, wie man gesund bleibt, anstatt eine Krankheit im Nachhinein heilen zu müssen.

Risiken

Die Risiken sind hier ähnlich, wie bei den Mobilfunkdaten. Fitnessuhren und -Apps lassen sich mittlerweile sogar mit Apps der eigenen Krankenkasse verbinden. Das hat viele praktische Aspekte, denn so können einfach Bonuspunkte gesammelt werden und vielleicht zahlt dann die Krankenkasse im nächsten Jahr das Fitness-Studio oder die neuen Sportschuhe. Sie können aufgrund der Daten aber auch andere Rückschlüsse auf unseren Lebensstil ziehen.

16 Übungsaufgaben

Anna möchte wissen, ob sie bis hierhin alles verstanden hat.

Hilf ihr dabei, ihr Wissen zu testen.

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17 Zusammenfassung

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Du selbst entscheidest, wie viel du über dich preisgibst!

Du hast mit Anna viel über die Quellen von Big Data gelernt. Hast du vorher gewusst, dass auch deine gesammelten und ausgewerteten Daten in so vielen verschiedenen Bereichen genutzt werden können?

Du solltest dir merken, dass Big Data unter anderem in den folgenden Bereichen genutzt wird:

  1. Wirtschaft und Marketing

  2. Verbrechens- und Terrorbekämpfung

  3. Online-Banking

  4. Gesundheitsbranche

  5. Verkehr

Außerdem solltest du wissen, dass Big Data und Datenschutz nicht immer Hand in Hand gehen. Die Auswertung von Big Data ermöglicht eine große Menge an Rückschlüssen. Das kann sehr hilfreich sein, aber auch negative Auswirkungen haben.

Tipps zur Datensicherheit findest du in dem Artikel Anleitung zur Datensicherheit..

Anna hat verstanden, dass sie sich gut überlegen muss, welche Daten sie über sich preisgibt. Sie wird sich über die Privatsphäre Einstellungen von Facebook aber auch von anderen Diensten informieren. Sie hat aber auch gelernt, dass nicht nur soziale Netzwerke am Sammeln von Daten beteiligt sind. Daraus ergibt sich für Anna die Frage, was Big Data eigentlich noch alles beeinflusst. Um mehr zu lernen, besuche mit Anna den Kurs 3. Welchen Einfluss hat Big Data auf unsere Gesellschaft?


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