"Kasus" ist der lateinische Fachausdruck für den grammatikalischen Fall,
in dem ein Substantiv, Adjektiv oder Pronomen steht.
Der Kasus oder Fall, in dem ein Wort in einem Satz steht, gibt Auskunft darüber, welche Funktion das Wort in diesem Satz hat.
Das heißt: Durch den Kasus, in dem ein Wort steht, erhält man Informationen zu folgender Thematik:
Welche Frage beantwortet dieses Wort?
oder: Wie würde man danach fragen, wenn man dieses eine Wort nicht verstanden hätte?
Kasus im Deutschen und im Lateinischen
Im Deutschen gibt es vier verschiedene Fälle:
1. Fall (Nominativ)
2. Fall (Genitiv)
3. Fall (Dativ)
4. Fall (Akkusativ)
Fall | .... gibt Antwort auf die Frage | Beispiel |
---|---|---|
1. Fall (Nominativ) | Wer oder was? | Claudia kommt in den Garten. Wer oder was kommt in den Garten? Antwort: die Claudia |
2. Fall (Genitiv) | Wessen? | Julius bringt das Buch des Lehrers. Wessen Buch bringt Julius? Antwort: das des Lehrers |
3. Fall (Dativ) | Wem? | Der Großvater zeigt Claudia und Markus den Garten. Wem zeigt der Großvater den Garten? Antwort: der Claudia und dem Markus |
4. Fall (Akkusativ) | Wen oder was? | Der Lehrer lobt die Schüler. Wen oder was lobt der Lehrer? Antwort: die Schüler |
Im Lateinischen gibt es zusätzlich zu diesen vier Fällen noch zwei weitere Fälle, nämlich den Vokativ und den Ablativ.
Folgende Kasus gibt es im Lateinischen:
1. Fall: Nominativ
2. Fall: Genitiv
3. Fall: Dativ
4. Fall: Akkusativ
5. Fall: Vokativ
6. Fall: Ablativ
Fall | ... gibt Antwort auf die Frage | Beispiel |
---|---|---|
Nominativ | Wer oder was? | |
Genitiv | Wessen? | |
Dativ | Wem? | |
Akkusativ | Wen oder was? | |
Vokativ | (Anrede) | |
Ablativ | Womit? Wodurch? |
Quellen
- Rubenbauer/Hofmann Lateinische Grammatik neubearbeitet von R. Heine erschienen im C.C. Buchner Verlag, Bamberg 1995/Lindauer Verlag, München/Oldenbourg Verlag, München 1995/ Cornelsen Verlag, Berlin 2016
- Bayer-Lindauer, Lateinische Grammatik