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Genus

"Genus" ist der lateinische Fachausdruck für das grammatische Geschlecht. Substantive/Nomen, Adjektive und Pronomina besitzen alle ein grammatisches Geschlecht.

Genus im Deutschen und im Lateinischen

Im Deutschen und im Lateinischen gibt es drei grammatische Geschlechter:

  • Maskulinum (männlich), z.B. dominus - der Herr

  • Femininum (weiblich), z.B. causa - die Rechtssache

  • Neutrum (sächlich), z.B. ius - das Recht

Beachte

In der deutschen Sprache gibt es die drei bestimmten Artikel der, die, das. Als Muttersprachler weißt du automatisch wegen deines Sprachgefühls, welchen Artikel du für welches Wort verwenden musst. Die Artikel zeigen dir das Genus (sprich, das grammatische Geschlecht) des jeweiligen Wortes an.

Artikel wie im Deutschen gibt es im Lateinischen nicht!

Bsp.: statua = Statue, die Statue, eine Statue

Genus im Lateinischen

Im Lateinischen gilt: Das natürliche Geschlecht bestimmt das grammatische Geschlecht. Es gibt einige Wörter bei denen das natürliche Geschlecht im Lateinischen klar definiert ist:

  • Als natürlich männlich gelten im Lateinischen männliche Personen, Winde, die Sonne und die Namen großer Flüsse und Ströme.

  • Als natürlich weiblich gelten im Lateinischen weibliche Personen, Bäume und der Mond.

Vorsicht

Wie du an den Beispielen "die Sonne" und "der Mond" erkennen kannst, sind deutsches und lateinisches Genus oft unterschiedlich. Während "die Sonne" im Deutschen natürlich weiblich ist, ist sie im Lateinischen natürlich männlich (sol m.). Bei "der Mond" verhält es sich genau andersrum. Lerne deswegen beim Vokabelnlernen das Genus eines Substantivs immer gut mit!

Das entsprechende Femininum zum Maskulinum natürlichen Geschlechts kann bezeichnet werden:

  • durch eigene Wörter wie: pater m. - der Vater, mater f. - die Mutter; frater m. - der Bruder, soror f. - die Schwester; vir m. - der Mann, mulier f. - die Frau

  • durch Ableitungssuffixe bei den substantiva mobilia ("Substantive mit beweglicher Endung") wie: filius m. - der Sohn, filia f. - die Tochter; rex m. - der König, regina f. - die Königin; victor m. - der Sieger, victrix f. - die Königin

  • nur durch Begleit- und Beziehungswörter bei den substantiva communia, d.h. bei denen, die nur ein gemeinsames Wort zur Bezeichnung beider Geschlechter haben wie: hic civis - der Bürger, haec civis - diese Bürgerin; ille vindex - der Rächer, illa vindex - die Rächerin

Das Geschlecht wird dir in deinem Lehrbuch immer angegeben. Das geschieht in der Regel durch die Kürzel m. (= maskulinum), f. (=femininum) und n. (= neutrum). Allerdings kann man bei den meisten lateinischen Substantiven das grammatische Geschlecht an der Endung und Deklinationszugehörigkeit erkennen. 

Genus bestimmen

Grundsätzlich kann man die Geschlechter der meisten Wörter der o-, a- und u- Deklination folgendermaßen bestimmen:

  • Lateinische Substantive/Nomen, die auf -a enden, haben meistens ein weibliches Genus

  • Lateinische Substantive/Nomen, die auf -usoder -er enden haben häufig ein männliches Genus

  • Lateinische Substantive/Nomen, die auf -um oder -u enden haben oft ein sächliches Genus

Vorsicht

Es gibt viele Ausnahmen, wo die Nomen ein anderes Genus haben. Die Wörter manus (die Hand) und domus (das Haus) sind beispielsweise feminin, obwohl sie auf -us enden. Wegen solchen Sonderfällen lernst du beim Vokabellernen am besten immer das Genus der Substantive/Nomen mit.

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Quellen

    • Rubenbauer/Hofmann: Lateinische Grammatik. Neubearbeitet von R. Heine. C.C. Buchner Verlag/Lindauer Verlag/Oldenbourg Verlag: München 1995.

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