Die Kombinatorik beschĂ€ftigt sich mit der Anzahl der möglichen Anordnungen bei einem Versuch, wobei sie unterscheidet, ob die Reihenfolge von Bedeutung ist oder nicht und ob Wiederholungen (ZurĂŒcklegen) zugelassen werden oder nicht. Meist lĂ€sst sich die Berechnung der Möglichkeiten mithilfe des Urnenmodells durchfĂŒhren.
Permutationen
Man stellt sich eine Menge von Objekten vor, zum Beispiel eine rote, gelbe, blaue, grĂŒne, orange und weiĂe Kugel. Diese Elemente kann man (wie Perlen auf einer Kette) anordnen. Zum Beispiel so:

Jede solche Anordnung wird Permutation genannt, was so viel bedeutet wie Umordnung oder Vertauschung (eine andere Permutation erhalte ich zum Beispiel, wenn ich WeiĂ und GrĂŒn vertausche).
Nun interessiert man sich dafĂŒr, wie viele verschiedene Permutationen man bei einer gegebenen Anzahl von Elementen bilden kann (bzw. wie viele verschiedene Perlenkettenmuster es gibt, wenn die Anzahl unterschiedlicher Perlen vorgegeben ist).
Dazu "fĂ€delt" man zunĂ€chst das erste Element auf und ĂŒberlegt sich, wie viele Möglichkeiten fĂŒr dieses erste Element zur VerfĂŒgung stehen.
FĂŒr das erste Element gibt es so viele Möglichkeiten, wie es Elemente gibt. Bei der obigen Perlenmenge sind das 6 Elemente, also 6 Möglichkeiten.
Nun ist das zweite Element an der Reihe: FĂŒr das zweite Element steht, ein Element weniger zur VerfĂŒgung, weil dieses bereits an erster Stelle steht. Es gibt also dafĂŒr 5 Möglichkeiten
...
Man "fÀdelt" weiter, bis man das letzte Element erreicht hat.
Da nur noch ein Element ĂŒbrig ist, gibt es auch nur noch eine Möglichkeit.
Da man fĂŒr jede der 6 Möglichkeiten bei der Auswahl der ersten Perle genau 5 Möglichkeiten habe, die nĂ€chste Perle auszuwĂ€hlen, ergibt sich die Gesamtzahl der Möglichkeiten als Multiplikation (so gibt es Möglichkeiten fĂŒr die ersten beiden Perlen). Insgesamt ergeben sich Möglichkeiten fĂŒr verschiedene Permutationen.
Allgemein ausgedrĂŒckt hat eine Menge mit Elementen genau (n-FakultĂ€t) verschiedene Permutationen, wobei bedeutet.
Beispiel
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Urnenmodell
Die Anzahl der Möglichkeiten Kugeln aus einer Urne mit Kugeln zu ziehen ist abhĂ€ngig davon, ob man beachtet, in welcher Reihenfolge die Kugeln gezogen werden und davon, ob man zulĂ€sst, dass die Kugeln nach dem Ziehen zurĂŒckgelegt werden dĂŒrfen oder nicht.
mit Beachtung der Reihenfolge | ohne Beachtung der Reihenfolge | |
---|---|---|
mit ZurĂŒcklegen | ||
ohne ZurĂŒcklegen |
Du findest hier einen Artikel zum Urnenmodell mit weiteren ErlÀuterungen und Beispielen.
Der Binomialkoeffizient ist ein Rechenausdruck, der oft in der Kombinatorik verwendet wird.
Wichtige Begriffe aus der Kombinatorik
-Tupel
Ein -Tupel ist eine Zusammenfassung von Zahlen, die sich wiederholen dĂŒrfen, und deren Reihenfolge wichtig ist.
Zum Beispiel: ist ein -Tupel und es gilt .
In der Tabelle gibt die Zelle "mit Reihenfolge, mit ZurĂŒcklegen" die Antwort auf die Frage: Wie viele -Tupel gibt es, deren EintrĂ€ge man aus n verschiedenen Elementen wĂ€hlen kann?
-Permutationen
Eine -Permutation ist eine Zusammenfassung von Zahlen, die sich nicht wiederholen dĂŒrfen, und deren Reihenfolge wichtig ist. -Permutationen sind damit ein Spezialfall von -Tupeln.
Zum Beispiel: ist eine -Permutation, aber ( nicht, da die doppelt vorkommt.
In der Tabelle gibt die Zelle "mit Reihenfolge, ohne ZurĂŒcklegen" die Antwort auf die Frage: Wie viele -Permutationen gibt es, deren EintrĂ€ge man aus verschiedenen Elementen wĂ€hlen kann?
-Mengen
Eine -Menge ist eine Zusammenfassung von Zahlen, wobei weder Wiederholungen noch die Reihenfolge beachtet werden.
Zum Beispiel: und
In der Tabelle gibt die Zelle "ohne Reihenfolge, ohne ZurĂŒcklegen" die Antwort auf die Frage: Wie viele -Mengen gibt es, deren EintrĂ€ge man aus verschiedenen Elementen wĂ€hlen kann?
-Kombinationen
Eine -Kombination ist eine Zusammenfassung von Zahlen, wobei die Reihenfolge nicht beachtet wird, es aber Wiederholungen gibt. -Kombinationen sind damit ein Spezialfall von -Mengen.
Zum Beispiel: und
In der Tabelle gibt die Zelle "ohne Beachtung der Reihenfolge, mit ZurĂŒcklegen" die Antwort auf die Frage: Wie viele -Kombinationen gibt es, deren EintrĂ€ge man aus verschiedenen Elementen wĂ€hlen kann?
Beispiele
Lotto-Spiel: Es gibt Möglichkeiten, aus den Zahlen () sechs Zahlen () anzukreuzen. (Ohne ZurĂŒcklegen, denn nach jedem Kreuz ist die Zahl weg. Ohne Reihenfolge, denn es ist egal, welche Zahl wann angekreuzt wird.)
Es gibt Möglichkeiten, SchĂŒler auf SitzplĂ€tze zu verteilen. (Ohne ZurĂŒcklegen, denn ein SchĂŒler kann nicht auf PlĂ€tzen sitzen. Mit Reihenfolge, da es wichtig ist, wer auf welchem Platz sitzt.)
Es gibt Möglichkeiten, drei BĂ€rchen () aus einer TĂŒte mit GummibĂ€rchen auszuwĂ€hlen, wenn es fĂŒnf verschiedene GummibĂ€rchenfarben gibt. (Mit ZurĂŒcklegen, denn man wĂ€hlt zuerst aus verschiedenen Farben eine aus. FĂŒr das zweite BĂ€rchen darf diese Farbe aber auch wieder gewĂ€hlt werden. Ohne Beachtung der Reihenfolge, denn es ist egal, welches GummibĂ€rchen welche Farbe erhĂ€lt.)
Bei einem Zahlenschloss mit Stellen () gibt es Möglichkeiten fĂŒr die Zahlenkombination.(Man zieht Mal aus einer Urne mit unterscheidbaren Kugeln (Ziffern ) wobei man nach jedem Ziehen die Kugel wieder zurĂŒcklegt und spĂ€ter die Reihenfolge beachtet, in der die Ziffern stehen.)
Ăbungsaufgaben: Kombinatorik
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Aufgaben zur Kombinatorik im typischen Sinn
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