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Kurs

Imker werden

1 Überblick

Inhalt des Kurses

Es gibt viele Gründe Bienen zu halten.

  • Da ist zum einen der Honig. Keiner schmeckt besser als der eigene - und die Qualität ist garantiert.

  • Mit Bienen im Garten ist die Bestäubung gesichert und damit eine größere Ernte an Obst und Gemüse.

  • Außerdem sind Bienen nicht nur nützliche, sondern auch interessante Tiere. An ihrem Verhalten gibt es viel zu entdecken - und als Imker lernt man immer wieder Neues.

Um erfolgreich imkern zu können, braucht man theoretisches Wissen und praktische Fertigkeiten. Ziel dieses Kurses ist einmal, dir Möglichkeiten zeigen, wo und wie du die benötigten Kenntnisse erwerben kannst. Zum anderen soll er dir einen Überblick über die jährlichen Imkerarbeiten, die wichtigsten Fachausdrücke und die erforderlichen Vorbereitungen geben.

Für diesen Kurs brauchst Du keinerlei Vorwissen.

Bienen am Flugloch

Bienen am Flugloch

Dauer des Kurses:

Dieser Kurs dauert ungefähr 1 - 2 Stunden.

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2 Kurz das Wichtigste

Wenn du Bienen halten willst, sei sicher, dass du auf Bienenstiche nicht allergisch reagierst. - Trotz Schutzkleidung  werden Imker nämlich manchmal gestochen.

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Es gibt 3 gute Möglichkeiten sich über Theorie und Praxis des Imkerns zu informieren:

  1. in einen Imkerverein gehen

  2. einen Imkerpaten suchen

  3. einen Imkerkurs machen

Am besten ist, alles zu nutzen und das möglichst gleichzeitig, aber prinzipiell sind Zeitpunkt und Reihenfolge beliebig.

Wie bei jedem Tier kann auch der Imker nicht mehr komplett über seine Freizeit verfügen, sondern muss sich um seine  Bienen kümmern. Welche Tätigkeiten wann durchgeführt werden sollten, zeigt dir das  Imkerjahr.

Jedes Hobby kostet Geld, das gilt auch fürs Imkern. Durch Selbermachen - und Honigverkauf - kann man zwar Geld sparen, trotzdem ist Bienenhaltung nicht billig.

3 Imkern lernen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, alles Notwendige über den Umgang mit den Bienen zu lernen.

Hier werden dir 3 Wege gezeigt, die du einzeln oder in beliebiger Kombination dazu nutzen kannst.

Imkerverein

Die Imkervereine sind die Basis-organisation der Hobbyimker. Im Imkerverein bekommst du Kontakt zu anderen Imkern, Gelegenheit zum Erfahrungs-austausch und die Möglichkeit dir Rat zu holen. 

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Einen Imkerverein in deiner Nähe findest du über das Internet.

Die meisten Imkervereine haben regelmäßige Treffen, vermutlich kannst du erst ein paarmal ‘Reinschnuppern’, bevor du beitrittst. - Einem Imkerverein beizutreten ist wichtig, weil im Vereinsbeitrag eine Versicherung gegen Schäden an und durch Bienen enthalten ist.

In vielen Imkervereinen gibt es Vorträge zu Einzelthemen, manchmal auch eine Bibliothek und die Möglichkeit Geräte (z.B. Honigschleuder, Wachsschmelzer) zu leihen.  Durch Sammelbestellungen von Futter und Varroamittel reduzieren sich außerdem Aufwand und Kosten für den einzelnen Imker. 

Imkerpate

Der Imkerpate ist ein erfahrener Imker, der dich als Anfänger begleitet. 

Er zeigt dir die im Laufe des Jahres anfallenden Arbeiten bei den Bienen und wie man sie erledigt.

Schwerpunkt der Imkerpaten-schaft ist das praktische Arbeiten am Volk. 

Vom Imkerpaten bekommst du wahrscheinlich auch dein erstes Bienenvolk.

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Bei der Vermittlung eines Imkerpaten hilft dir normalerweise der Imkerverein. Für die Betreuung durch den Imkerpaten gibt es eine Förderung von 100 Euro pro Jahr.

Imkerkurs

Im Imkerkurs werden wichtige Tätigkeiten erklärt und demonstriert, die du mit deinem Imkerpaten dann praktisch durchführst, z.B. Ableger bilden.

Auch vermittelt der Imkerkurs theoretische Grundlagen, z.B. Körperbau, Lebenszyklus, Krankheiten der Bienen. Aber auch gesetzliche Regelungen, die bei Bienenhaltung und Honigverkauf zu beachten sind.

Empfehlungen für Imkerkurse in der Nähe bekommst du im Imkerverein.

Wer an einem Imkerkurs vor Ort nicht teilnehmen kann oder will, hat die Möglichkeit einen Imkerkurs im Internet zu ‘besuchen’. Eine Übersicht der angebotenen Online Imkerkurse bietet das Bienenjournal.

4 Startklar für die Bienen?

Wer Bienen halten will, muss sich um viele Dinge kümmern. Dazu gehören vor allem der Standplatz, die Ausrüstung und die Behandlung der Bienen. 

In der Liste unten findest du dazu Fragen.

5 Imkerjahr

Monat

Tätigkeit

Mitte Feb - Mitte März

Winternachschau

Kontrolle ausreichend Restfutter

März

Kontrolle auf Brut: Nachschau oder Pollenflug

Winterschutz weg

Ende April

vor Massentracht Erweiterung unten

ggf. Fluglochverengung und Mäusegitter weg

erste Hälfte Mai

ggf. neue Völker

Honigraum aufsetzen

Sommer

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Monat

Tätigkeit

Mitte Mai - Mitte Juni

Schwarmzeit - ggf. Schwarm einfangen

Ableger bilden

Ende Mai

Beginn Honigentnahme

zweite Hälfte Juni

Ablegerkontrolle

Anfang Juli

Fluglochverengung

erste Hälfte Juli

Ende Honigentnahme

Varroa-Kontrolle

zweite Hälfte Juli

Beginn Einfütterung

ggf. Varroa-Behandlung

Herbst

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Monat

Tätigkeit

August

Einfütterung und ggf. Varroa-Behandlung fortsetzen

bis. 15. September

Einfütterung und Varroa-Behandlung abschließen

Anfang Oktober

vor Beginn Nachtfrost: Mäusegitter einsetzen, Winterschutz

Winter

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Monat

Tätigkeit

November

Winterruhe

Dezember

Winterruhe

Januar

Winterruhe

Bienenstand im Winter

Bienenstand im Winter

6 Imkersprache

Wie jeder Fachbereich hat auch die Imkerei eigene Fachausdrücke. Die häufigsten Begriffe findest du in der Liste.

Fachausdruck

Bedeutung

Ableger

neues Volk durch Teilung eines bestehenden Volkes durch den Imker

Absperrgitter

Trenngitter zum Honigraum, damit dieser brutfrei bleibt

Api-Invert

industriell gefertigter Zuckersirup speziell für die Fütterung von Bienen

Betriebsweise

Methode eines Imkers mit seinen Bienen umzugehen

Beute

Bienenkasten

Brutnest

zentrale kugelförmige Zone für die Brut

Drohne

männliche Biene

einfüttern

Wintervorrat als Ausgleich für den entnommenen Honig

entdeckeln

zum Schleudern Wachsdeckel von den Honigwaben entfernen

erweitern

dem Bienenstock eine weitere Etage (Zarge) hinzufügen

erweitern oben

die neue Etage oberhalb vom Brutnest einfügen

erweitern unten

die neue Etage unterhalb vom Brutnest einfügen

Fluglochverengung

Holzkeil, um das Flugloch zu verkleinern (als Schutz vor Kälte oder Räuberei)

Honigraum

Etage des Bienenkastens, der nur Honigwaben enthält

Honigschleuder

Gerät, um mit Zentrifugalkraft Honig aus Bienenwaben zu holen

Mäusegitter

Drahtgitter vor dem Flugloch, das verhindert, dass Mäuse im Bienenstock überwintern

Pollenflug

bei vorhandener Brut wird Pollen eingetragen

Pollenhöschen

Pollenklumpen an den Hinterbeinen

Rähmchen

Holzrahmen, in den die Bienen die Waben bauen

Rähmchenmass

Größe des Holzrahmens

Schwarm

neues Volk durch Teilung eines bestehenden durch die Bienen

Smoker

Raucherzeuger

Stock

Bienenkasten

Stock- oder Wabenmeißel

eine Kombination aus Hebel und Spachtel, um die Waben leichter aus den Stock zu heben

Tracht

Nahrungsangebot an Nektar und Pollen von blühenden Pflanzen

Varroamilbe

ein Parasit, der Bienen und Brut schädigt

Wabe

Wachsbau zur Aufnahme von Pollen, Honig und Brut

Weisel

anderer Name für die Bienenkönigin

Zarge

eine Etage des Bienenkastens

7 Was du sehen kannst.

Erläuterung

  • Die weiß verdeckelte Zellen enthalten den Honigvorrat, Sie umrahmen das Brutnest. Dadurch haben die Bienen kurze Wege beim Füttern der Brut

  • Die gelb verdeckelten Waben sind das Brutnest. Die Verdeckelung ist das letzte Stadium der Bienenentwicklung. Die Bienen entwickeln sich aus einem Ei zur Larve (s. Bild unten). Im verdeckelten Zustand verpuppt sich ie Larve und schlüpft schließlich als fertige Biene.

Brutnest

Brutnest

Frisch gebaute Waben - aus neuem Wachs - sind , fast weiß.

Je öfter die Wabe Brut enthält, desto dunkler wird sie. Denn nach dem Schlüpfen der Biene bleibt das Verpuppungshäutchen in der Wabe zurück.

Bei bewirtschafteten Bienen entfernt der Imker zu dunkle Waben.

Bei wilden Bienen fressen Wachsmotten die Verpuppungshäutchen (zusammen mit dem Wachs drumherum). Dadurch bekommen die Bienen wieder Platz, um neue Waben zu bauen..

8 Zusammenfassung

Fazit

Bevor man sich ein Bienenvolk zulegt, sollte man sich informieren.

  • Imkerkurs, Imkerverein und Imkerpate sind wichtige Informationsquellen für die erforderlichen Kenntnisse.

  • Der Arbeitsaufwand ergibt sich aus dem Umfang imkerlicher Arbeiten pro Jahr.

  • Man braucht bestimmte Voraussetzungen für die Haltung von Bienen.

  • Um die angebotenen Informationen zu verstehen, benötigt  man die entsprechenden Fachausdrücke.


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