Viele Wildpflanzen kann man essen. Aber es gibt auch welche zum Heilen, Färben, Herstellung von Fasern, Düngen, Waschen und um Ungeziefer zu bekämpfen.
Eine Pflanze kann ggf. auf mehrerer Weise genutzt werden, z.B. sind Blaubeeren roh und gekocht essbar, getrocknete helfen gegen Durchfall, und man kann mit ihnen auch färben.
Egal, ob du die Wildpflanzen essen willst oder zu einem anderen Zweck erntest, solltest du das folgende bei der Ernte beachten.
Was ernten?
Sicherstellen, dass die richtige Pflanze geerntet wird - manche haben giftige Doppelgänger. Die meisten Pflanzen kann man erst nach der Blüte sicher identifizieren.
keine geschützten und gefährdete Arten
Mache Dich bei jeder Pflanze schlau, was an ihr essbar ist, was man von ihr verarbeiten könnte, welche Teile man zum Färben verwenden kann. Manchmal sind es nur die Blätter, manchmal vor allem die Wurzel oder auch die Beeren
Wie ernten?
Niemals gesamte Bestände abernten, sondern immer nur wenige Teile jeweils von mehreren Pflanzen, denn dass ein Sammler unterwegs war, sollte nicht zu erkennen sein
von Bäumen und Sträuchern mit einer scharfen Schere abschneiden, nicht reißen
Entferne den Schmutz oder auch vertrocknete Stellen gleich vor Ort, damit sparst Du Dir zuhause Zeit
Reiße nie die ganze Pflanze mit Wurzel heraus, so kann sie weiterwachsen
Wo ernten?
auf keinen Fall an stark befahrenen Straßen
auch nicht von frisch gedüngten Wiesen
in Naturschutzgebiete solltest du dich vorher erkundigen, welche Pflanzen genau geschützt sind.
Wann ernten?
Der Zeitpunkt der Ernte ist abhängig von der geplanten Verwendung und dem Teil der Pflanze (z.B. Blatt, Blüte, Beere), der geerntet wird.
Pflanzenteile, die frisch verwendet werden sollen, können immer geerntet werden, theoretisch also ganzjährig und zu jeder Tageszeit. - Allerdings sind nicht alle benötigten Teile der Pflanze immer vorhanden (z.B. Knospe, Beere).
Sonderfall Früchte (Nüsse und Beeren) sollten reif, aber nicht überreif geerntet werden.- Den richtigen Reifezustand erkennt man bei Nüssen daran, dass sie vom Baum fallen. - Reife Beeren lösen sich leicht vom Stängel oder fallen bei Berührung von alleine ab.
Entweder du lässt dich beim Sammeln einfach überraschen oder du legst dir einen Sammelkalender zu, in dem die ungefähren Zeiträume zum Sammeln bestimmter Pflanzen vermerkt sind
Ausnahmen: Vogelbeere, Schlehe, Hagebutte.
Hagebutten und Vogelbeere entwickeln erst überreif ihr bestes Aroma und den höchsten Vitamingehalt. Schlehen sind erst nach dem Frost genießbar.
Pflanzenteile, die (als Tee oder Gewürz) getrocknet werden, solltest du ernten, wenn sich die gewünschten Pflanzenteile voll entwickelt haben. Die beste Tageszeit ist, sobald der nächtliche Tau abgetrocknet ist. Denn je feuchter die Pflanze bei der Ernte, desto länger dauert die Trocknung. Lasse sie an einem dunklen, trockenen, gut durchlüfteten Raum trocknen.
Dabei musst du unterscheiden, was geerntet werden soll.
Blätter und Stängel von duftenden Pflanzen erntest du am besten kurz vor der Blüte, weil der Anteil an ätherischen Ölen dann am höchsten ist. Die günstigste Zeit ist im Laufe des Vormittags, sobald die Pflanzen abgetrocknet sind.
Blütenpflanzen sollten in voller Blüte stehen. Weil sich die Blüten nur bei genügend Sonne vollständig öffnen, pflückst du sie deshalb am besten in den Mittagsstunden.
Du hast noch nicht genug vom Thema?
Hier findest du noch weitere passende Inhalte zum Thema:
Artikel
Quellen
- Christine Recht / Max F. Wetterewald: Ernte am Wegrand, Stuttgard 1985
- gartenflora
- SurviCamp
- Abb 1: Blaubeere Foto von NmewahanG auf pixabay
- Abb 2: Holunder Foto von Anemone123 auf pixabay
- Abb 3: Waldbeeren Foto von raindancerin auf pixabay
- Abb 4: Pflanzen trocknen Foto von sbaynham auf pixabay
- Abb 5: Potpourrie Foto von moni08 auf pixabay