Hier erfährst du:
warum man bittere Kürbisgewächse nicht essen soll
wodurch Kürbisgewächse bitter werden
was bei der Gewinnung eigener Samen zu beachten ist.
Warum man bittere Kürbisgewächse nicht essen soll
Zu den Kürbisgewächsen gehören außer Kürbis z.B. noch Gurken, Zucchini, Melonen.
Sie alle können sogenannte Cucurbitacine enthalten. Diese Bitterstoffe sind für den Menschen ab einer gewissen Menge giftig.
Cucurbitacine greifen die Magen- und Darmschleimhäute an, was zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchkrämpfen führen kann. Im schlimmsten Fall führt die Vergiftung zu Kreislaufversagen und kann tödlich enden.
Deshalb Vorsicht: Bittere Früchte von Kürbisgewächsen sind nicht für den Verzehr geeignet!
Einen nicht essbaren Kürbis kannst du daran erkennen, dass er im rohen Zustand bitter schmeckt und eine ungewöhnlich dicke Schale hat.
Aber auch eine klare Entwarnung: Wer sich auf seinen Geschmackssinn verlässt, muss sich keine Sorgen machen. Ob selbst angebaut oder gekauft, wenn Zucchini, Gurke, Kürbis und Melone nicht bitter schmecken, enthalten sie auch kein Cucurbitacin.
Wodurch Kürbisgewächse bitter werden
Die ursprünglich wilden Vorfahren unserer heutigen Kultursorten waren oft sehr bitter.
Durch Auslese und Kreuzung enthalten die Sorten von Kürbisgewächsen, die heute angebaut werden, fast keine Bitterstoffe mehr.
Wenn Zucchini und Co doch bitter schmecken, kann das verschiedene Ursachen haben, z.B. Schädlingsbefall, Schnittmaßnahmen, Trockenheit oder große Hitze - die beiden letzteren besonders in Kombination mit zu kaltem Gießwasser.
Bitterstoffe in Gurken
Bei Gurken finden sich mögliche Bitterstoffe am Stielansatz.
Deshalb wurde - und wird oft auch noch heute - das bittere Ende weggeschnitten und selbstverständlich nicht verzehrt.
Die wenigsten Gurken sind komplett bitterfrei. Unter den oben genannten Bedingungen können diese Bitterstoffe vom Stengelansatz in die Gurke wandern. Auch in “normalerweise” bitterfreien Gurken können also Bitterstoffe auftreten.
Was bei der Samengewinnung zu beachten ist.
Wenn du aus selbst angebautem Gemüse wieder Saatgut gewinnen willst, solltest du dich über Verkreuzungsmöglichkeiten informieren.
Bei Kürbisgewächsen ist besonders zu beachten, dass sich alle Arten gegenseitig befruchten können. - Und Kürbis ist nicht gleich Kürbis.
Die meisten der beliebtesten Speisekürbissorten gehören zu einer der drei am häufigsten angebauten Arten: cucurbita pepo, cucurbita maxima und cucurbita moschata. Also aufgepasst beim Kürbisanbau zur Samengewinnung - denn Bestäuberinsekten fliegen weit.
Zierkürbisse gehören meist zur Art cucurbita pepo. Sie enthalten oft giftige Bitterstoffe, die nicht in essbare Verwandte gelangen dürfen. Weil sie nicht zum Essen gedacht sind, wurden bei ihnen die Bitterstoffe nicht herausgezüchtet.
Blühen Zierkürbisse in der Nähe von essbaren Kürbisgewächsen, ist normalerweise kein sortenreine,s d.h. bitterstofffreies, Saatgut mehr zu ernten. Die in den Zierkürbissen enthaltenen Bitterstoffe werden bei einer Verkreuzung nämlich meist vererbt.
Zu erkennen ist die Verkreuzung schon an einer veränderten Fruchtform und -farbe und ggf. auch am bitteren Geschmack.
Achtung: Auch die Samen von gekauften Kürbisfrüchten können verkreuzte Samen enthalten.
Quellen
- Plantura
- NZZ
- koch mit mir
- karlsruhe insider
- br radio
- mein schöner garten
- br
- Nutzpflanzenvielfalt
- Abb :Kürbis Foto von spinheike auf pixabay
- Abb: Gurken Foto von krzys16 auf pixabay
- Abb: Zierkürbis Foto von Alexas_Fotos auf pixabay