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Nachhaltig unterwegs mit dem Fahrrad

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Das Fahrrad ist das umweltfreundlichste Verkehrsmittel, nur wer zu Fuß unterwegs ist verbraucht noch weniger Ressourcen.

Erfindung und Geschichte des Fahrrads

Das erste Fahrrad wurde 1817 von Karl von Drais aus Mannheim erfunden. Es wurde Laufmaschine oder Draisine genannt. Dieses Zweirad hatte allerdings noch keine Pedale, sondern wurde durch das Abstoßen der Füße vom Boden angetrieben.

In den 1860er Jahren entwickelte Pierre Michaux das erste Fahrrad, das zusätzlich Pedale und eine Drehkurbel hatte. Nun war es möglich das Fahrrad durch Treten vorwärts zu bewegen.

Um 1880 wurde das Hochrad entwickelt: Durch größere Vorderräder, konnte man höhere Geschwindigkeiten erreichen. Allerdings war die Fahrt mit den Hochrädern gefährlich: Man musste zunächst neben dem Fahrrad her rennen und konnte erst Aufsteigen, wenn das Rad eine gewisse Geschwindigkeit erreicht hatte. Außerdem war das Lenken schwierig und das Rad fiel leicht um. Deshalb wurde gegen Ende der 1890er Jahre das „Sicherheitsfahrrad“ mit gleichgroßen Rädern entwickelt. Dieses Fahrrad ist unserem heutigen Fahrrad sehr ähnlich.

Radverkehr heute

Im Jahr 2022 ist der Bestand an Fahrrädern in Deutschland mit rund 82,8 Millionen so hoch wie nie zuvor. (Quelle: Statista) 77 Prozent der Menschen in Deutschland fahren Rad. 38 Prozent nutzen das Fahrrad bzw. Pedelec regelmäßig, d.h. täglich oder mehrmals pro Woche. (Quelle: Fahrradmonitor) Laut Umfrage (Fahrradmonitor) wird das Fahrrad genutzte, weil es im Vergleich zu anderen Fortbewegungsmitteln Spaß macht, der eigenen Gesundheit nützt, gut für die Umwelt ist und wenig kostet.

Es wird geschätzt, dass sich in Ballungsgebieten bis zu 30 Prozent der Pkw-Fahrten auf den Radverkehr verlagern ließen. Der Verkehrsträgervergleich des Umweltbundesamtes zeigt, dass durch Rad- und Fußverkehr rund 160 g Treibhausgas-Emissionen pro Kilometer pro Person gegenüber dem Pkw eingespart werden können.

Mehr Radverkehr

Einige Gruppen engagieren sich dafür, den Autoverkehr zu reduzieren und stattdessen den Radverkehr zu fördern. Dazu gehört der ADFC, der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club, und der VCD, der Verkehrsclub Deutschland, aber auch Gruppen, die beispielsweise Fahrradentscheide in verschiedenen Städten initiiert haben. Diese Gruppen nutzen die Möglichkeiten der direkten Demokratie: Sie suchen Unterstützer und sammeln Unterschriften, um die Politik zum Beispiel dazu zu bringen mehr Fahrradwege zu bauen.

Auch die Bewegung „critical mass“ will mit ihrer Aktion auf die Relevanz des Fahrrads aufmerksam machen. In Deutschland treffen sich in vielen Städten meist einmal monatlich Radfahrer*innen für eine gemeinsame Fahrt als sogenannte „critical mass“.

VorgehenParagraph 27 der Straßenverkehrsordnung

Bei den gemeinsamen Fahrten berufen sich die Gruppen auf den Paragraph 27 der Straßenverkehrsordnung: Dieser besagt, dass eine Gruppe ab 15 zusammenfahrenden Verkehrsteilnehmer*innen als Verband gilt und damit so agieren darf, als ob es sich um ein einzelnes Fahrzeug handeln würde. Das bedeutet z.B.: Fährt die erste Radfahrerin über Grün, dann darf auch der Rest der Gruppe die Kreuzung überqueren, selbst wenn die Ampel zwischenzeitlich auf Rot umschaltet.

In großen Städten treffen sich über tausende Teilnehmer*innen, um bei solchen Fahrten teilzunehmen. Neben dem Spaß am gemeinsamen Fahren, geht es hier auch darum zu zeigen, dass das Fahrrad als Verkehrsmittel ernst genommen werden soll. Die Bewegung vertritt allerdings keine konkreten Forderungen, die Aktion wird nicht als Demonstration verstanden, Organisator*innen bleiben im Hintergrund, in vielen Städten wird die Aktion auch nicht mit der Polizei abgestimmt.

Quellen


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