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Kurs

Boden untersuchen

1 Einführung

Nur auf gesundem, unbelastetem Boden kannst du gesundes Gemüse anbauen.

Damit das Gärtnern funktioniert, musst du den Bodentyp auf deinem Gelände kennen. Dann weißt du , wie du am besten mit ihm umgehst,

Dieser Kurs zeigt verschiedene Methoden, wie du den Boden untersuchen kannst:

  • Fingerprobe

  • Schlämmprobe

  • Zeigerpflanzen

  • Teststreifen (pH-Wert, Stickstoffgehalt)

  • Recherche zur Nutzungsgeschichte

Fingerprobe, Schlämmprobe und die Betrachtung der vorhandenen Pflanzen (Zeigerpflanzen) geben Auskunft über den Bodentyp. Die Untersuchungen mit Teststreifen verraten etwas über den pH-Wert und den Stickstoffgehalt des Bodens.

2 Fingerprobe

Bodentyp bestimmen I - Die Fingerprobe

So findest du heraus, welchen Bodentyp du auf deinem Gelände hast:

  • Nimm eine Handvoll Erde und entferne alle größeren Bestandteile wie Steine, Pflanzenwurzeln, usw. Dann bleibt nur die sog. Feinerde (Teilchengröße unter 2 mm) übrig.

  • Gib zur Feinerde ein wenig Wasser hinzu, so dass du sie kneten kannst.

  • Knete sie so lange, bis die Feuchtigkeit nicht mehr erkennbar ist (der Wasserglanz entweicht).

  • Jetzt kannst du die Bestimmung durchführen - die Kriterien dafür findest du in der Lösung!

3 Schlämmprobe

Bodentyp bestimmen II - Die Schlämmprobe

Untersuche, welche Anteile an Sand, Schluff, Ton und Humus du in deinem Boden hast.

  • Nimm eine Handvoll Erde und entferne große Steine, Wurzeln und Fremdkörper daraus . Klumpen kannst du mit einem Stein oder einem Mörser zerklopfen.

  • Befülle damit ein Schraubglas etwa halb voll und gieße bis oben hin Wasser auf.

  • Schüttle alles gut, bis sich Boden und Wasser gut vermischt haben.

  • Lass die Probe 50 Minuten lang stehen. Die unterschiedlichen Bodenanteile setzen sich unterschiedlich schnell ab: Ganz unten siehst du lehmige Bestandteile, darüber Schluff und Sand, drüber reifen Humus und ganz oben unzersetztes organisches Material.

  • Wie groß sind die Anteile der einzelnen Bodenfraktionen?

Schlämmprobe

Schlämmproben verschiedener Böden

Quelle:

4 Zeigerpflanzen

Bodentyp bestimmen III - Zeigerpflanzen

Viele Pflanzen haben gewisse Standortansprüche. Wenn bestimmte Pflanzen an einem Ort gut gedeihen und häufig vorkommen, können wir daher auf die Eigenschaften des Bodens schließen, z.B. den pH-Wert, Wasser- und Humusgehalt, Kalkzustand, Bodenstruktur oder

-belastung.

Betrachte für die Beurteilung des Bodens auf deinem Gelände also zunächst, welche Pflanzen hier wild wachsen.

In der Lösung findest du eine Tabelle der Zeigerpflanzen und eine Liste, welche Nutzpflanzen sich in welchem Milieu wohlfühlen.

5 pH-Wert

pH-Wert des Bodens

So untersuchst du den pH-Wert deines Bodens:

  • Besorge dir in einer Apotheke pH-Teststreifen.

  • Nimm mindestens 5 Bodenproben aus 15 - 20 cm Tiefe und vermische sie gut.

  • Davon füllst du etwa 1 cm hoch in ein Glas und gibst die doppelte Menge destillierten Wassers dazu.

  • Schüttle die Mischung einige Minuten lang, bis sich Boden und Wasser gut vermischt haben und warte dann, bis sich der Boden wieder abgesetzt hat.

  • Lege einen Teststreifen 5 Minuten lang in das Wasser und vergleiche dann seine Färbung damit der mitgelieferten Farbskala.

phtest

ph-Test

Optimale pH-Bereiche für einzelne Pflanzen:

  • Kiefer: 4,5-6

  • Tanne, Birke, Wacholder: 5,0 - 6,0

  • Esche, Ulme: 6,0 - 7,5

  • Buche, Linde, Spargel : 6,0 - 7,0

  • Kartoffel: 5,0 – 6,5

  • Tomate: 5,0 – 7,5

  • Kohl, Spinat: 6,5 – 7,5

  • Erbse, Möhre: 6,0 – 7,0

6 Stickstoffgehalt

Stickstoffgehalt des Bodens

So findest du heraus, wie viel Stickstoff dein Boden enthält:

  • Besorge dir in einer Apotheke Nitrat/Nitrit-Teststreifen.

  • Nimm mindestens 5 Bodenproben aus 0 - 30 cm Tiefe und vermische sie gut miteinander.

  • Davon füllst du etwa 1 cm hoch in ein Glas und gibst die doppelte Menge destillierten Wassers dazu.

  • Schüttle die Mischung einige Minuten lang, bis sich Boden und Wasser gut vermischt haben.

  • Warte dann, bis sich der Boden wieder abgesetzt hat.

  • Lege einen Teststreifen 5 Minuten lang in das Wasser und vergleiche dann die Färbung des Teststreifens mit der mitgelieferten Farbskala.

  • In der Lösung findest du eine Übersicht zur Beurteilung des Ergebnisses.

Nitrattest

7 frühere Nutzungen herausfinden

Du solltest dich immer informieren, wie dein Bodens vorher genutzt wurde und seine “Geschichte“ kennen.

Information dazu gibt es beim Liegenschaftsamt, Grünflächenamt, Katasteramt, Landwirtschaftsamt oder bei örtlichen Kleingartenvereinen.

Viele Umweltämter haben eine Datenbank mit Informationen über Grundstücke, ihre früheren Nutzungen und Ergebnisse von Bodenuntersuchungen.

Allgemein zugängliche Informationen über Böden sind im Bodeninformationssystem der Landesämter für Umwelt abrufbar.

Vorsicht ist geboten, wenn Fläche früher gewerblich, industriell oder militärisch genutzt wurden oder wenn Brachen mit schadstoffhaltigen Materialien aufgeschüttet wurden (Asche, Bauschutt, Farben und andere Rückstände).

Wenn die Fläche zuvor schon landwirtschaftlich genutzt wurde, können Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder übermäßiger Düngung im Boden sein.

Auch der Ausstoß aus Verkehr und privaten Haushalten können zu Bodenbelastungen beitragen.

Um sicherzugehen, kann man Proben an Bodenuntersuchungslabore schicken. Tipps zu lokalen Laboren gibt es bei örtlichen Landwirtschafts-, Gartenbau- und Umweltämtern oder Gartenvereinen. Auch Apotheken bieten Bodenproben an.

Quelle:

8 Auswertung

Dein Boden hat einen optimalen pH-Wert, viel Humus und ist nicht vorbelastet?

Herzlichen Glückwunsch, dann kann es gleich losgehen.

 

Wer keinen super Boden hat, muss aber auch nicht verzweifeln. Zur Humusbildung kann man selbst viel beitragen, und mit der richtigen Düngung bekommt man fast jeden Boden wieder hin.

 

Und wenn das Gärtnern auf dem Boden gar nicht geht, weil er belastet ist oder keine Humus-decke da ist, kann man immer noch mit Hochbeeten gärtnern.


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